Bellamione - Ihr geliebtes Monster

Kapitel 44

 „Er ist tot." Raunte sie, halb keuchend, halb gluckernd.

Ihre dichten Locken trieben um sie herum, die Robe der jungen Frau sog sich immer mehr mit Seewasser voll und zog diese in die Finsternis.

„Ich – ich weiß." Der falschen Selwyn wurde unbehaglich: „Es tut mir Leid."

Ohne ihre starren Pupillen von der Mondsichel abzuwenden erwiderte die älteste Black ihr Mitleid: „Sie – sie haben eine Eule von St. Mungos geschickt. Wahrscheinlich hat Mutter es nicht übers Herz gebracht."
Die Black Erbin öffnete langsam den Mund und merkte, wie das süßliche Seewasser ihr in diesen lief.

Es waren grauenvoll eisige Temperaturen, dies konnte selbst Hermine bemerken, die in einen dicken Wollmantel gehüllt war.

Dies bewegte die falsche Selwyn dazu, ihre Freundin ans sichere Ufer zu zerren.

Wenige Minuten später kniete Bella im feinen Sand.

Ihr weißes Engelskleid war durch trieft, das Gesicht der jungen Hexe wurde von dunklen Schatten geschmückt.

„Er ist tot." Wiederholte die junge Frau mit den dichten Locken.

„Ich weiß."
„Ich hab ihn geliebt." Fügte sie hinzu.

„Ich weiß."

„Ich – ich tu es immer noch – lieben."

Hermine nickte.

Sie wusste nocht ganz, was sie antworten sollte.

Im Krieg wurde sie oft mit dem Tod konfrontiert, doch eine Antwort fand sie nie wirklich.

Salzige Tränen flossen so plötzlich der Älteren über die Wangen, kurz darauf fiel diese rücklings in den feinen Sand.

„Bella – es – es tut mir Leid."

„Sch -" Fuhr sie ihrer Freundin ins Wort und suchte mit ihren schokoladenbraunen Augen den Nachthimmel ab.

„Was tust du da."

„Siehst du all die Sterne?"
„Ja, und?"
„Ich – ich suche meinen Vater."

Ein paar Tage später fand sich Hermine in Mitten Londons wieder.

Ihre Freundin drückte ihre Hand beinahe so fest, dass diese taub wurde.

„Sie dürfen nun die Zauberstäbe heben." Sprach ein betagter Zauberer.

Stille.

Es gab nur wenige Momente, in denen die falsche Selwyn so ein tiefes Schweigen zu spüren bekommen hatte.

All die Gäste um sie herum erhoben ihre Stäbe und so plötzlich spürte man die Magie in der Luft.

Die Magie, die den Sag in die Erde hinab begleitete.

Wenig später eilte die junge Hexe zwischen der Trauergemeinschaft umher.

Es schien, all sei die ganze magische Gesellschaft zu der Beisetzung des Cygnus Black erschienen und so war es wohl auch, nach Bellatrix.

Diese wurde nun sehnlichst auf dem nun beinahe verlassenen Friedhof erwartet.

Nur wenige Minuten später kamen die drei Frauen, welche sich eingehakt haben und sich gegenseitig stützten, von einer anderen Gruppe zu der Schülerin.