Kapitel 8

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Es war später Abend.

Die beiden jungen Hexen hatten Hermines Gepäck in den Slytherin Schlafsaal geschafft und hockten auf ihrem Zimmer.

Die neue Schülerin lebte sich gerade ein und genoss mit ihrer neuen Freundin die freie Zeit.

Sie beide teilten sich das unterirdische Zimmer mit zwei weiteren Mädchen, deren Namen sich Hermine jedoch einfach nicht merken wollte.

Bellatrix erhob sich von ihrem Bett, wandelte durch den dunkelgrün beschmückten Raum und kicherte dabei.

An den Wänden wahren bodentiefe Glasscheiben angebracht, mit welchen man den schwarzen See betrachten konnte, über jedes der Daunenbetten war ein gewaltiger Himmel gespannt und grün-silberne Slytherin Fahnen hingen im gesamten Raum.

Die junge Black ließ sich ihr Bett fallen und zückte eine Haarbürsten.

„Hilfst du mir mit meinen Haaren?"
„Was?" stotterte Hermine und ließ ihr Buch fallen.

„Meine Haare, darf ich bitten?"
Die braunhaarige Hexe tapste auf Socken zu dem Bett der geboren Black und nahm hinter Ihr Platz.

Sie nahm ihr die Bürste ab und während Hermine durch die dicken, pechschwarzen Locken des Mädchens fuhr, legte diese ihren Kopf auf ihrem Schoß ab.

Bellatrix malte mit ihren dunklen Augen den Raum.

Hermines Herz pochte, es sprang beinahe aus ihrer Brust.

Die dichten Strähnen flossen ihr durch die Finger.

„Warum willst du mit mir befreundet sein?"
Bellatrix fuhr sich langsam mit der Zunge über die Lippen und schmunzelte leicht: „Auch ich will nicht alleine bleiben und du wirst mir helfen."
„Helfen? Wobei?"

„Es ihnen zu zeigen. Allen! Ich werde ihnen zeigen, dass Bellatrix Black diesem Saftladen ordentlich einheizen kann! Ich werde es all den Schlammblütern und Blutsverräters zeigen!"

Hermine atmete Schwer, sie bemerkte ein Funkeln in ihren Augen, als sie mit ihren Locken spielte.

„Bellatrix!"
„Ach komm schon, wir sind beide Reinblüter. Bist du dir sicher, dass du wirklich Slytherin bist?"

Die junge Black grinste und Hermine beugte sich über sie.

„Natürlich. Der sprechende Hut irrt sich nie!"
Braun traf schwarz.

Für Hermine fühlte es sich wie Jahre an, in denen sie nur in die Tiefen von Bellatrix Augen schaute.

Sie wusste ja nicht, dass nicht Hermines Charakter der Grund für ihre Einteilung war, sondern ihre Gedanken, an das Mädchen mit den rabenschwarzen Locken.

„Bellatrix, wann hast du eigentlich Geburtstag?"

Die Black schreckte aus ihrer Träumerei auf: „Am neunten Februar."

Neunter Februar.

Sie hatten September.

Verdammt!
Warum hatte Mrs. Malfoy ihr nicht sagen können, in welchen Monat sie reisen sollte?

Nun musste sie auf das Jahr 1969 warten.

Doch in diesem Moment wollte Hermine nirgendwo anders sein.

Nur hier, mit Bellatrix Kopf auf ihrem Schoß und ihren Locken in ihren Fingern.

„Ach, nenn mich Bella."

Früher Mittag Klassenraum für Verwandlung

„Schlagen sie nun bitte Verwandlung für Fortgeschrittene auf." Sprach McGonagall mit harscher Stimme und fuchtelte kurz mit dem Zauberstab herum.

Der Junge, welcher neben Hermine auf der beinahe morschen Schulbank saß, stöhnte auf.

„Ja, auch die Lerntheorie muss sein, Mr. Yaxley." Erwiderte der Professor.

Die Hexe mit dem struppigem Haarschopf wollte gerade ihr Exemplar aufschlagen, als ein Papierball sie hart am Kopf traf.

„Au!" Hermine faltete das Stück Papier auf und las nur.

„Du und ich – Schülersprecher"
Die neue Schülerin drehte sich unauffällig nach hinten und traf Bellatrix Blick, die nur diabolisch grinste.

Kurz nach dem Unterricht wartete Bellatrix vor dem Klassenraum auf ihre Freundin und hielt sie am Umhang fest.

„Und? Was sagst du?"
„Bella, du bist verrückt!"
„Das weiß ich, aber was sagst du?"
Hermine verschränkte die Arme und guckte hoch, genau in das bleiche Gesicht mit den tiefschwarzen Augen.

„Ich bin doch neu, Bella, Niemand kennt mich, warum sollte ich Schülersprecher werden?"
Bellatrix zog die Mundwinkel hoch: „Ganz einfach. Ich bin die starke Führungsperson und du bist lieblich. Wir sind ein perfektes Duo!"
„Bella -"
„Hör zu! Jeder Schüler wird uns wählen!"

Hermine eilte durch die scheinbar endlosen Flure, gefolgt von ihrer Freundin.

„Ich kann dich eh nicht abhalten, oder?"

„Nein. Nie und nimmer. Also, was jetzt?"
„Ok, aber du hörst auf mich."
„Ja, Püppchen!" Lachte Bellatrix und schlug der Schülerin gegen die Schulter.

Bellamione - Ihr geliebtes MonsterWhere stories live. Discover now