Kapitel 16

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Der junge Mann drehte sich um und verschwand in der Menge. Hermine öffnete ihre Augen, ihre Lippen lösten sich von Bellas, diese nahm die Hände von der Taille ihrer Freundin.

Mines gesamter Körper zitterte.

Was war das?" Sprach die braunhaarige Hexe mit brüchiger Stimme.

Bellatrix trat einen Schritt zurück und drehte sich zur Seite: „Ein Ablenkungsmanöver. Rodolphus hat den Brief nicht gesehen." Die geborene Black hielt kurz inne: „Püppchen, trägst du Lipglos mit Erdbeergeschmack?" Bella leckte sich die Lippen.

Hermine nickte: „Ja, den hat Narcissa mir geliehen. Sie sagt, Lucius mag ihn so."
Dies hätte sie nicht sagen sollen.

Nun schlug ihre Freundin die Hände vors Gesicht: „Es gibt Sachen, die ich nicht wissen möchte!"
Mit roten Wangen, schaute Hermine der Schülerin ins Gesicht.

Bella, was ist – was ist, wenn er es weitererzählt."
Ihre Freundin schüttelte den Kopf: „Der hat zu viel Angst, keine Sorge."

Bellatrix trat von dem Gerümpelberg hervor und griff zu einem Drink, der auf einem naheliegenden Tisch stand.

Wenn du mich entschuldigst -"
Und so verließ die dunkelhaarige Schönheit Hermine.


Später am Abend lag Hermine in ihrem Bett. Alleine.

Sie schrieben Mitte Oktober.

Es war die Nacht von Freitag auf Samstag und Hermine bemerkte nur, wie sie fröstelte.

Ihre Zimmerkameradinnen schliefen fest, nur Bellatrix Bett war leer.

Und so hatte Hermine genug Zeit, um nachzudenken.

- Vertrauen gewinnen, auf den Geburtstag warten -

Ihre Mission ist zu gut gelungen, dies hatte sie spätestens bemerkt, als sie ihre Lippen auf Bellatrix wiederfand.

Sie sollte sie hassen.

Bellatrix Lestrange, die mordlustige Hexe, die Nevilles Eltern gefoltert, Sirius, Tonks und Dobby getötet hatte.

Und das tat sie auch.

Sie war ein Schatten ihrer Selbst gewesen.

Doch Hermine konnte Bellatrix Black nicht hassen, nicht, wie sie sie kennengelernt hatte.

Die braunhaarige Hexe wusste, was sie für die zukünftige Mörderin empfand, sie durfte es nur nicht zulassen.

Und so schloss sie die Augen und träumte vom dunklen Mal, wie es sich in das Pergament einbrannte.


Am nächsten Morgen in der großen Halle.

Bellatrix Bett war die Nacht leer geblieben, ebenso ihr Sitzplatz in der großen Halle.

Hermine suchte die Reihen nach ihrer Freundin ab, fand jedoch nur ihre beiden Schwestern.

Cissy, Andy, habt ihr Bella gesehen? Ich hab gleich Verteidigung gegen die dunklen Künste und kann sie nicht finden?"
Die ältere der beiden legte den Kopf schief: „Hat sie dir nichts gesagt?"

Hermine schüttelte beherzt den Kopf.

Sie hat gestern nach der Feier eine Eule erhalten, wegen Vater." Andromedas Blick verdunkelte sich schlagartig: „Sie ist vorgeeilt, mir müssen uns – uns später -" Doch die mittlere Black brachte keinen Ton mehr heraus und packte die Hand ihrer kleinen Schwester.

Wenig später hatte Hermine ihre Schulstunde abgeschlossen und einen Entschluss getroffen.

Sie packte ihre Tasche, eilte nach Hogsmead und disapparierte von dort aus.



London, Oktober, 1968

Der Regen prasselte auf die Pflastersteine.

Es zeigte sich eine unbelebte Straße, vielleicht, weil die Passanten sich in die nächst besten Läden geflüchtet hatten.

Der Sturm kam wie aus dem Nichts auf und verschluckte beinahe eine junge Frau.

Diese kämpfte, mitsamt Regenschirm, gegen den Wind an und stellte sich unter einem Ladenschild unter.

Die junge Frau hielt sich keuchend die Seite und zog eine von Zigaretten aus ihrer Manteltasche.

Nervös schaute das Mädchen sich um und erblickte plötzlich eine Gestalt im dunklen Umhang neben sich.

Anders als sich zu fürchten, zog Bella die Augenbrauen hoch.

Haben sie vielleicht ein Feuerzeug?"
Doch bevor sie reagieren konnte, zog der Fremde einen Zauberstab und sprach: „Incendo."
Bellatrix Zigarette entflammte und die Schülerin riss ihre Augen auf.

Wer sind -" Doch bevor sie aussprechen konnte, zog die Gestalt seine Kapuze weg.

Zum Vorschein kam ein großer Mann, sein Gesicht war entstellt von Narben und seine Augen funkelten rot auf.

Von seiner Stirn, bis zu seiner Nase, zog sich eine der großen Narben und sein pechschwarzes Haar verdunkelte sein Auftreten.

Wahrscheinlich war er früher sehr hübsch gewesen, doch nun war er nur noch ein Monster seiner selbst, zerstört, von all den Kämpfen

Der unbekannte Herr war in seinen Vierzigern und steckte den Zauberstab zurück in die Tasche.

Black, haben sie meine Nachricht erhalten?"
Bella schritt langsam nach hinten, ihr gesamter Körper zitterte.

Doch der Mann ließ nicht von ihr ab und packte sie am Arm.

Seine starken Hände verwandelten sich in Klauen, seine Nägel bohrten sich tief in ihre Haut.

Lassen sie mich los!" Kreischte sie und tastete ihr Holster nach ihrem Zauberstab ab.

Ich will mit ihnen reden!" Sprach er auf sie ein, doch seine Stimme ging in ein hässliches Fauchen unter.

Ich aber nicht mit ihnen! Lassen – sie – mich los! Ich hab gesagt, halten sie sich fern von mir!"
Die Gestalt wollte gerade die Schülerin hinter sich herziehen, als eine Person hinter ihm auftauchte.

Plötzlich explodierte ein Strahl von rotem Licht.

Er schoss auf den Herrn zu.

Doch bevor er ihn treffen konnte, löste sich der Herr in Rauch auf.

Bellatrix fiel zu Boden und tastete diesen nach ihrem Zauberstab ab.

Vor ihr stand ihre Freundin, besorgt und eingehüllt in einen grauen Mantel.

„Wer war das?"

Bellamione - Ihr geliebtes MonsterWhere stories live. Discover now