92. Kämpfe um das was dich glücklich macht!

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Max Sicht

Immer noch starrte ich auf mein Handy und wartete auf eine Antwort von ihr, dabei war mir bewusst, dass ich keine mehr bekommen würde. Sie hatte recht. Ich konnte mir nicht mal ansatzweise vorstellen wie es ihr in den letzten Tagen ging. Mir ging es schlecht, aber ich wusste zumindest, warum ich es getan hatte. Auch wenn ich es mittlerweile bereute. 

Was hatte ich nur getan? Diese Worte schwirrten immer wieder durch meinen Kopf. Diese Worte hatten mich die ganze Nacht wach gehalten. Und auch jetzt im Flugzeug konnte ich kein Auge zumachen. Doch so konnte ich die Zeit wenigstens nutzen um mir zu überlegen, wie ich ihr beweisen konnte das ich meine Worte ernst meinte. Vielleicht konnte Vicky mir helfen? 

Manchmal hatte ich das Gefühl, dass sie immer wusste was zutun war. Vielleicht sollte ich sie auch nach Marius Nummer fragen, damit ich ihm ebenfalls alles erklären konnte und er für mich ein gutes Wort bei Kathi einlegen würde. Das er über alles bescheid wusste, da war ich mir sicher. Doch war das eine so gute Idee? Es gab keinen der Kathi besser kannte. Doch würde er mir helfen? 

Wie die letzten Tage so oft, schaute ich mir in der Galerie alle Bilder von Kathi und mir an, da kam mir eine Idee. 

Zwar würde Kathi es selber nicht sehen, aber ich war mir sicher, dass Victoria, Marius oder sogar dieser Leon es ihr zeigen würden. Ich öffnete Instagram und suchte unter den Bildern das aller erste Bild heraus, welches irgendjemand von Kathi und mir gepostet hatte. Es war das Bild von dem Supermarktparkplatz wo wir Hand in Hand zum Eingang liefen und Kathi kurz stehen geblieben war um mich anzusehen. Sie strahlte über ihr ganzes Gesicht. Kämpfe um das was dich glücklich macht! schrieb ich unter den Re-Post.

Kathi's Sicht

Es dämmerte bereits, als ich meinen Audi auf dem Parkplatz von der Halle abstellte. Ich wunderte mich zwar, warum um diese Uhrzeit noch Licht darin brannte, doch es war mir egal. Es war ruhig und dunkel im Haus, als ich die Eingangstür öffnete, weshalb ich direkt die Treppe hoch und ins Bad schlüpfte. Das warme Wasser der Dusche prasselte auf mich hinab, doch all die Gedanken die mir durch den Kopf schwirrten, konnte es nicht wegwaschen.

Wie gerne hätte ich einfach nur Ruhe in meinem Kopf. Doch selbst im Stall heute gab mein Kopf nicht einmal Ruhe, was mir normal immer half. Was konnte mir noch helfen, wenn es nicht mal mehr Vita konnte?

***

Nur in ein großes Handtuch gewickelt verließ ich das Bad. Aus meinem Kleiderschrank schnappte ich mir eine Jogginghose und ein weites weißes T-Shirt, bevor ich mich an meinem Schreibtisch setzte und meinen Laptop hochfuhr. Vielleicht würde die Arbeit mich wenigstens ein wenig ablenken.

Kurz bevor ich alle Mails weitestgehend beantwortet hatte, klopfte es an meiner Tür und kurz darauf öffnete Marius die Tür einen Spalt breit und steckte seinen Kopf hindurch. "Darf ich reinkommen?", fragte er ruhig. Ich nickte nur leicht zur Bestätigung.

Er schloss die Tür hinter sich und setzte sich auf die Kante meines Bettes. "Du warst lange unterwegs!", stellte er fest. Wieder nickte ich. "Ich brauchte Zeit zum nachdenken.", gab ich kleinlaut von mir. Irgendwie hatte ich keine Lust zu reden. Denn es half doch alles gar nichts. Verständnisvoll nickte er. "Hat es denn denn was gebracht?", fragte er vorsichtig nach. Doch ich schüttelte nur meinen Kopf.

"Warum hattest du dein Handy nicht dabei?", es war kein Vorwurf. Eher eine Feststellung. Erst jetzt viel mir auf, dass es immer noch auf meinem Nachtisch lag und ich, seitdem ich zuhause war, nicht einmal drauf geschaut hatte. Wollte ich es denn jetzt? "Wo wart ihr?", versuchte ich das Thema zu wechseln. "Shoppen. Aber versuch nicht das Thema zu wechseln.", ging er nicht darauf ein.

Verächtlich schnaubte ich aus. Warum wurde er auf einmal so penetrant? Er hat mich doch sonst nicht zum Reden gedrängt. Aber anscheinend kam ich nicht drum herum. Ich stand auf um mir vom Nachtisch mein Smartphone zu nehmen. Ich hatte eine neue Nachricht von Tommy. Kurz wunderte ich mich, da wir eigentlich nie miteinander schrieben und er mir seine Nummer für "Notfälle" gegeben hatte. Doch ich ignorierte sie erstmal, öffnete den Chat mit Max und hielt Marius mein Handy hin. Neugierig nahm er es und begann zu lesen.

***

"Was hältst du davon?", wollte ich seine Meinung wissen, nachdem er von dem Display aufsah. "Die Frage ist doch eher was du davon hältst?"

"Ich weiß es nicht!", gab ich schulterzuckend zu.

"Hast du mit ihm gesprochen?"

"Nein, ich wollte seine Stimme nicht hören!", sagte ich kopfschüttelnd. "Ist es denn ein Grund für dich den du nachvollziehen kannst?", fest sah er mir in die Augen. Anscheinend wollte ihm keine Reaktion von mir entgehen. "Ich weiß es nicht. Ich vermisse ihn. Wenn es nach meinem Herz ginge, würde ich ihm sofort verzeihen, doch mein Kopf und mein Verstand haben Zweifel und vor allem Angst. Ist es für dich nachvollziehbar?", wollte ich von meinem besten Freund wissen.

Kurz schien er zu überlegen." Ja und nein. Ich denke ich weiß was er meint, weshalb ich es nachvollziehen kann. Aber die Art wie er es gemacht hat... das er sich nicht einmal mehr gemeldet hat, verstehe ich nicht." irgendwie ergaben seine Worte keinen Sinn und verstehen konnte ich sie erst recht nicht.

"Aber vielleicht schafft er es ja wirklich, dir zu beweisen das er seine Worte ernst meint.", aufmunternd sah er mich an. "Wie will er das machen? Er ist tausende Kilometer entfernt." "Hast du keine Nachricht von Tommy bekommen?", fragte Marius verwundert.

Jetzt verstand ich gar nichts mehr. Mittlerweile hielt er mir mein Handy entgegen und im selben Moment fiel mir wieder ein, dass ich doch einen Nachricht von ihm bekommen hatte.

Von Anfang an anders (Max Verstappen FF)Hikayelerin yaşadığı yer. Şimdi keşfedin