34. Skepsis

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Ich half Sophie den Tisch abzuräumen. Victoria und Max blieben am Tisch sitzen. "Die Lasagne war wirklich lecker! Danke das ich mit essen durfte.", bedankte ich mich bei ihr. "Freut mich das es dir geschmeckt hat.", erwiderte sie lächelnd, bevor ich mich kurz auf die Toilette entschuldigte.

Eigentlich musste ich gar nicht auf die Toilette, aber Sophies Reaktion auf das, was ich ihr erzählt hatte, hatte mich aufgewühlt und ich versuchte mich zu beruhigen. 

Ich ließ mir kaltes Wasser über die Unterarme laufen und spritzte mir auch etwas ins Gesicht. Als ich in den Spiegel sah, sahen mir leicht gerötet blaue Augen entgegen. Ich dachte zwar öfter an die Zeit zurück, als meine Eltern noch lebten. Doch so einen intensiven Flashback wie eben hatte ich lange nicht mehr. 

Warum musste es ausgerechnet jetzt passieren? Ich versuchte mich zusammenzureißen und atmete tief durch. Als ich das Gefühl hatte, dass es mir halbwegs besser ging, schloss ich die Türe auf und verließ das Bad.

"Sie hat schon viel durchgemacht!", hörte ich Max' aufgebrachte Stimme aus der Küche. Da ich wissen wollte worum es genau ging, blieb ich im Flur stehen. Jemanden zu belauschen war das letzte was ich wollte, doch ich hatte Angst. Angst davor, dass ich enttäuscht werde. Angst davor, dass Max all das, was ich ihm anvertraut hatte jemanden anderen erzählen würde. 

"Max ich bitte dich. Jemand der so desinteressiert ist, deine Familie kennenzulernen und selber keinen Kontakt zu seinen eigenen Eltern hat, hat bestimmt kein ernstgemeintes Interesse an dir. Wie oft wollte bisher nur jemand durch dich in die Öffentlichkeit?", hörte ich nun Sophies sagen. "Max, ich will doch nur das Beste für dich! Und ich habe Angst davor, dass Kathi dich enttäuscht!", fuhr sie bestimmend fort. 

Ihre Worte brachten mich nun vollends aus der Fassung. Meine Hände fingen an zu zittern. Ich merkte wie sich Tränen in meinen Augen sammelten. Wie konnte sie sowas sagen. Sie kannte mich doch gar nicht! Ich wollte nicht, dass Sophie so von mir dachte. Schließlich war sie Max Mutter.

"Ich habe keinen Kontakt mehr zu meinen Eltern, da sie beide nicht mehr leben.", sagte ich mit zitternder Stimme während ich die Küche betrat. Sophie stand mit der Hüfte an der Arbeitsplatte gelehnt da, während Max auf einem Hocker am Tresen und Victoria mit dem Smartphone in der Hand am Esstisch saß. Alle Blicke waren nun auf mich gerichtet. 

"Wenn ich daran irgendwas ändern könnte, dann würde ich das tun. Doch das funktioniert leider nicht.", desto mehr ich sagte, umso mehr fing ich an zu weinen. Aus dem Augenwinkel nahm ich wahr wie Max aufstand und in meine Richtung kam. "Und eben beim essen musste ich das erstmal seit langem daran denken wie es war, als meine Eltern und ich zusammen zu Mittag gegessen haben und nicht, weil ich mich nicht für Max Familie, für euch, interessiere!", ob sie mich noch verstand wusste ich nicht genau, da ich eigentlich nur noch am schlurzen war. 

Max hatte nach meiner Hand gegriffen als er mich erreicht hatte, doch das beruhigte mich im Moment auch nicht. "Ich habe deinen Sohn kennengelernt, da wusste ich noch nicht wer er ist. Ich habe mich nie für die Formel 1 interessiert!", versuchte ich es weiter. Meine Sicht war verschleiert, deshalb konnte ich nicht erkennen ob sie mir glaubte. Doch mehr konnte ich nicht sagen, da Max mich aus der Küche zog.

Mittlerweile zitterte ich am ganzen Körper. Er führte mich die Treppe hoch und sein altes Zimmer. 

Nachdem er die Tür hinter uns geschlossen hatte nahm er mich in Arm und strich mir beruhigend über den Rücken. Ich versuchte mich zu beruhigen, doch das war gar nicht so einfach. Irgendwie dirigierte Max uns durch das Zimmer. Er setzte sich und zog mich auf seinen Schoß, so das ich rittlings auf ihm saß und mein Gesicht in seiner Halsbeuge vergrub, während er mich einfach weiter in seinen Armen hielt. 

"Du hättest ihr das nicht erzählen müssen.", flüsterte er mir ins Ohr, nachdem ich zumindest aufgehört hatte zu schlurzen. Zögernd nickte ich. 

"Und an meinen Gefühlen für dich, haben ihre Worte nichts geändert. Manchmal ist sie ein wenig überfürsoglich.", versuchte er mich weiter zu beruhigen. Wieder nickte ich und sah ihn an. 

Nachdem auch die Tränen versiegt waren und sich mein Blick geklärt hatte, konnte ich den liebevollen Ausdruck in seinem Gesicht erkennen und das wir auf seinem Bett saßen. "Ich weiß. Du hast mir ja selber schon erzählt wie schwer es ist jemanden kennen zu lernen und sie ist deine Mutter. Ich kann verstehen, dass sie nur das beste für dich möchte. Aber ich wollte nicht, dass sie so von mir denkt!", gab ich heiser von mir. 

Max legte beide Hände an mein Gesicht. "Du hast jedes Recht dazu so zu sein wie du bist!", flüsterte er an meinen Lippen bevor er mich küsste. Erst war es ein vorsichtiger Kuss, den ich nach kurzer Zeit intensivierte. 

Es war genau das, was ich jetzt wollte. Was ich jetzt brauchte. IHN. Ohne den Kuss zu unterbrechen drückte ich seinen Oberkörper nach hinten, bis er auf der Matratze lag. Mit meinen Händen stützte ich mich neben seinem Kopf ab.

Meine Gedanken und mein Kopf waren wie leer gefegt. Alles war vergessen. Nur das hier und jetzt zählte. Während der Kuss immer leidenschaftlicher wurde, schob Max seine Hände unter den Saum meines Kleides. Bevor ich es mir anders überlegen konnte, unterbrach ich den Kuss und zog mir mein Kleid über den Kopf. Nun saß ich nur noch mit Slip und BH bekleidet auf seinen Hüften, aber das war mir egal. 

Ich suchte Max's Blick, doch dieser wanderte über jeden Zentimeter meines Körpers. Auch seine Hände wanderten von meinen Oberschenkeln, über meine Hüften bis zu meinem Bauch. Ein nervöses kribbeln breitete sich in meinem Unterleib aus. Umso länger er mich so ansah, desto schlimmer wurde es und so langsam fing ich an zu zweifeln, dass das hier eine gute Idee war. 

Doch bevor ich wieder nach meinem Kleid greifen konnte zog Max mich zu sich. "Weißt du eigentlich wie schön du bist?", fragte er an meinen Lippen bevor er mich erneut küsste. Der Kuss war fordernd und verlangend und ließ mich nach Luft schnappend auf keuchen bevor er den Kuss kurz unterbrach, um sich ebenfalls dein Shirt über den Kopf zu ziehen.

Von Anfang an anders (Max Verstappen FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt