74. Abendessen

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Kathi's Sicht

Sofort schlang ich meine Arme um seinen Hals. Max legte seine Hände an meine Hüften und hob mich hoch. Automatisch schlang ich meine Beine um seine Hüfte und meine Lippen fanden seine. Meine Finger krallten sich in seine Haare. Max bewegte sich und kurz darauf spürte ich eine Wand in meinem Rücken und ich lächelte in unseren Kuss hinein. Seine Hand hatte grade einen Weg unter mein Shirt gefunden, als mein Magen knurrte. 

Max zog seine Hand zurück und unterbrach lachend unseren Kuss. "Sorry", murmelte ich grinsend. "Dann lass uns mal was essen gehen bevor du und das Würmchen noch verhungeren!" mit diesen Worten stelle er mich auf dem Boden ab und zog sich seine Schuhe an. Perplex blieb ich stehen. Ich konnte mich keinen Millimeter bewegen. "Ist alles gut?" fragend sah er mich mit seinen blauen Augen an, als er wieder vor mir stand. Ich versuchte mich zu sammeln und atmete tief durch. 

"Deine Worte.... Ich.... Ach keine Ahnung!" was wollte ich eigentlich grade sagen? Warum berührten mich seine Worte mit dem Würmchen so? Schnell zog ich mir meine Schuhe an und ging nochmal schnell ins Badezimmer. Nach einem prüfenden Blick in den Spiegel stellte ich fest, dass ich gar nicht so schlimm verheult aus sah. "So... Wir können los.", verkündete ich als ich aus dem Bad trat. Sanft lächelte Max mich an, griff nach meiner Hand und zog mich hinter sich her aus dem Zimmer.

Der Speisesaal war sehr voll und ich fühlte mich direkt unwohl unter so vielen Menschen, die ich alle nicht kannte. Max schien mein zögern zu bemerkten. Er drehte sich zu mir um und strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht, welche sich aus meinem Zopf gelöst hatte. "Alles gut! Die sind alle sehr nett hier und ich bin bei dir!", redete er mir gut zu. Leicht nickte ich und folgte ihm mit einem mulmigen Gefühl im Magen durch den Saal hindurch. 

An einem Tisch, an dem bereits Pierre, Charles und Daniel mit ein paar anderen saßen, welche ich jedoch nicht kannte, blieben wir stehen. "Habt ihr noch zwei Plätze für uns frei?", machte Max auf uns aufmerksam. Die Frage war nicht wirklich ernst gemeint, da noch mehrere Stühle frei waren. Pierre betrachtete mich und Max einen Augenblick und zwinkerte mir aufmunternd zu. Er deutete auf den freien Stuhl neben sich. Ich zog Max mit mir um den Tisch herum und setzte mich neben Pierre. 

Daniel und Charles begrüßten mich und wir hielten kurzen small talk. "Ich hole uns mal was zu essen.", informierte mich Max während er seinen Stuhl schon nach hinten schob. Kurz wurde mir etwas unwohl. "Habt ihr alles klären können?" Pierre hatte sich ein Stück zu mir gelehnt und sprach so leise, dass nur ich es hören konnte. "Ja, zum Glück schon!", lächelte ich ihn dankbar an. Ein räuspern zog meine Aufmerksamkeit auf sich. Mir gegenüber hatte sich ein dunkelhaariger Lockenkopf niedergelassen, der mich keck anlächelte. 

"Hi, ich bin Lando und wer bist du?", stellte er sich mir vor. "Kathi!", stellte ich mich mit einem vorsichtigen Lächeln ebenfalls vor. "Und was machst du hier Kathi? Ich habe dich noch nie hier bei uns gesehen.", hakte er weiter nach. Er schien nett zu sein, aber auch ein wenig aufdringlich. Grade als ich ihm antworten wollte, stellte Max einen mit essen beladenen Teller vor mir ab, drückte mir einen kurzen Kuss auf die Haare und setzte sich wieder neben mich. 

"Na Lando, alles klar?", fragte Max ihn mit hochgezogen Augenbrauen. Kurz sah der Lockenkopf zwischen mir und Max hin und her, bevor er sich auf seinem Stuhl nach hinten lehnte. "Ich kann mich nicht beklagen.", antwortete er knapp. Seine gute Laune von grade eben war wie weggeblasen.

Max hatte mir ein Brötchen, Aufschnitt, Antipasti und etwas Salat mitgebracht, aber Hunger hatte ich nicht mehr wirklich. Dafür war ich viel zu nervös. Ich beobachtete nacheinander die anderen an unserem Tisch als Max mich am Bein anstieß. "Warum isst du nichts?", fragte er leise und sah mich besorgt an. Kurz überlegte ich was ich ihm sagen sollte, doch was würde es bringen wenn ich mir jetzt irgendeine Lüge ausdenken würde. "Ich fühle mich nicht sehr wohl hier. Hier sind viel zu viele Fremde!", nuschelte ich und sah auf die weiße Tischdecke hinunter. Mir war es etwas peinlich. Max legte mir einen Finger unters Kinn und drückte leicht meinen Kopf nach oben, womit er mich Zwang ihn anzusehen. 

"Für diese Leute hier und vor allem an diesem Tisch, würde ich meine Hand ins Feuer legen. Bevor dir hier etwas passiert lernen Schweine fliegen!" bei seinem Kommentar schlich sich ein kleines Lächeln auf meine Lippen, doch das mulmige Gefühl in meinem Magen besserte sich nicht wirklich. Ich wusste das er mich aufmuntern wollte und das ich ihm glauben konnte, aber das änderte leider nichts. Ich versuchte wenigstens etwas Nahrung in mich aufzunehmen, um wenigstens wieder etwas im Magen zu haben.

"Du scheinst bei meiner Schwester übrigens einen guten, bleibenden Eindruck hinterlassen zu haben!", warf Max kurze Zeit später gut gelaunt ein, nachdem mich Pierre und Daniel in ein Gespräch verwickelt hatten. "Wie kommst du darauf?", wandte ich mich fragend an Max. Er reichte mir kommentarlos sein Smartphone. 

Max, ich schwöre... wenn das dein ernst ist und es Kathi nicht gut geht, dann wirst du an den nächsten Rennen nicht teilnehmen können!

PS: Ab morgen komme ich dir die Daumen drücken. 😘

las ich unter einem Screenshot des Textes zum Bild von Julie. Grinsend gab ich Max sein Handy zurück. "Wie hast du das denn geschafft?", erkundigte sich nun Daniel verblüfft. Ich erinnerte mich an unser kurzes Gespräch in der Strandbar zurück. Kurz wiegte ich meinen Kopf hin und her und suchte nach den richtigen Worten. "Wir haben viel Zeit im Krankenhaus miteinander verbracht und viel geredet!", erklärte ich knapp aber zum Glück hakte keiner weiter nach. 

Mit einem leichten Lächeln saßen Max und ich noch eine ganze Zeit mit den anderen am Tisch, wobei ich versuchte den anderen bei ihren Gesprächen zu folgen. Da es immer wieder um irgendwelche vergangenen Rennen ging, konnte ich aber leider nicht viel zu den Gesprächen beitragen. 

"Warst du schon öfters live bei einem Rennen dabei?", versuchte nun Daniel mich wieder in ein Gespräch zu verwickeln. "Nein, dass ist mein zweites Rennen welches ich Live sehe und das dritte überhaupt!", antwortete ich nach kurzem zögern, aber warum hätte ich nicht die Wahrheit sagen sollen? Kurz huschte Unglauben über seine Gesichtszüge. 

"Und wie habt ihr euch kennengelernt?", beteiligte sich nun Charles an unserer Unterhaltung. Mittlerweile war die Aufmerksamkeit aller am Tisch auf mich gerichtet. "Ähm..." nervös fing ich an meine Finger zu kneten, als Max mir seine Hand auf meinen Oberschenkel legte und für mich antwortete. "In Zandvoort am Strand! Sie saß auf dem Steg und schaute auf das Meer hinaus. Da habe ich mich einfach zu ihr gesetzt. Die Tage darauf haben wir uns immer mal wieder zufällig am Strand getroffen.", erklärte er knapp und sah mich dabei an. 

Er sah mich so liebevoll an, dass ich mich direkt besser fühlte. Zum Glück war das Thema damit abgehakt. Wir redeten noch ein wenig über dies und das, bevor Max und ich uns verabschiedeten und auf unser Zimmer gingen. Alle an unserem Tisch waren echt nett gewesen und ich fühlte mich mit jeder Minute wohler bei ihnen.

***

"Sie hat ihren Post geändert!", sagte Max als er aus dem Bad kam und atmete erleichtert aus. Ich sah vom Bett aus zu ihm und wusste erst nicht was ich sagen sollte. Ich war erleichtert, doch eine leichte Panik was Julie vielleicht als nächstes machen würde, wollte einfach nicht verschwinden. Max setzte sich neben mich und reichte mir sein Handy. 

Das Bild was darauf zu sehen war, war immer noch das selbe, doch die Beschreibung war anders. Dort war nichts mehr privates zu lesen. Die neue Beschreibung und die Hashtags dazu waren professionell und rein beruflich gehalten, was mich lächeln ließ. 

Ich ließ mich nach hinten auf die Matratze fallen und schnaubte zufrieden aus. Auch Max ließ sich neben mir auf die Matratze fallen, stützte sich allerdings seitlich auf seinem Arm ab und sah mich an. Zärtlich strich er mir mit dem Daumen die Unterlippe entlang. "Hoffentlich lässt sie sich nichts neues einfallen!" sprach ich meine Gedanken aus und durchbrach die Stille welche aufgekommen war. "Wenn sie nochmal irgendwas in der Art abziehen sollte, weiß sie, dass ich zu Christian gehen werde." versuchte er mir gut zuzureden.

Von Anfang an anders (Max Verstappen FF)Where stories live. Discover now