40. Überraschung

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Wahrscheinlich hätte ich das alles auch viel früher haben können, wenn ich es zugelassen hätte. Doch dann hätte ich Max wahrscheinlich nie kennengelernt. Nur er hatte es mit seiner Art von Anfang an geschaffte, dass ich mich zu ihm hingezogen fühlte.

Als ich den Wohnwagen betrat, war Max nirgends zu sehen. Ich räumte meine Klamotten weg und verließ grade den Camper um meine Handtücher draußen aufzuhängen, da kam Max auf mich zu. "Ich habe eine Überraschung für dich!", verkündete er lächelnd. Fragend sah ich ihn an. "Komm mit. Ich zeig es dir.", sagte er und reichte mir seine Hand. 

Ich griff danach und ließ mich von ihm nach draußen führen. Wir gingen um den Wohnwagen herum und auf Vita's Wiese. Als ich sah, was er vorbereitet hatte blieb ich vor Verblüffung stehen. 

Mitten auf der Wiese hatte Max eine Decke ausgebreitet. Drumherum waren Fackeln aufgestellt, welche durch die einbrechende Dämmerung ein sanftes Licht von sich gaben. Auch mein Getränkekühler und Gläser standen neben der Decke. "Wie hast du...?", ich bekam nicht mal einen vollständigen Satz heraus, so gerührt war ich. "Ich habe alles bei dir im Wohnwagen gefunden und ich dachte mir, dass es zu meiner eigentlichen Überraschung gut passen würde.", erklärte er mir zufrieden. 

Langsam gingen wir zur Decke. Vita beobachtete alles ganz genau, jedoch aus genügend Entfernung zu den Fackeln.

Wir setzten uns gegenüber von einander auf die Decke. Max schenkte uns jedem ein Glas Sekt ein und reichte mir eins. Woher er den hatte, war mir ein Rätsel. Eigentlich war ich kein großer Fan von Sekt, weshalb ich definitiv keinen da gehabt hatte, aber mal ein Glas war in Ordnung. "Ich wollte den letzten Abend mit dir, bevor ich morgen weg muss, noch mit dir genießen. Ich hoffe es gefällt dir?", erkundigte er sich. "Und wie es mir gefällt!", antwortete ich begeistert.

"Zum Glück sehen wir uns ja nächste Woche wieder.", fügte ich hoffnungsvoll hinzu. Max griff unter die Decke und zog einen Briefumschlag hervor, den er mir reichte. 

"Das sollte die eigentliche Überraschung sein!", sagte er schmunzelnd und reicht mir diesen. Ich nahm den Umschlag, riss ihn direkt auf und zog zwei Tickets daraus hervor. Es waren Flugtickets. Eins für den Hinflug von Köln nach Monaco für nächste Woche Mittwoch und ein Rückflugticket für eine Woche später. 

"Das ist nicht dein Ernst?", fragte ich ungläubig. "Das wäre nicht nötig gewesen! Flugtickets kann ich mir schon noch selber kaufen.", fügte ich leicht verärgert hinzu. Ich mochte es noch nie, wenn andere für mich zahlten und schon gar nichts teures, schließlich verdiente ich mein eigenes Geld und hatte gelernt damit umzugehen. Es stand zwar kein Preis auf den Tickets, aber da es Erste-Klasse-Tickets waren konnten diese nicht günstig sein. 

"Ich wollte auf Nummer sicher gehen, dass du mich auch wirklich besuchen kommst.", erklärte Max verlegen. Anscheinend hatte er nicht mit meiner Reaktion gerechnet. "Das würde ich auch so, wenn du mir nicht die Tickets geschenkt hättest!", fuhr ich ihn an. Innerlich ohrfeigte ich mich für meine Reaktion selber, denn er hatte es nicht verdient das ich ihn so anfuhr. Ich atmete ein paar mal tief durch um mich zu beruhigen.

"Tut mir leid. Ich wollte dich nicht anmeckern.", entschuldigte ich mich kleinlaut, konnte ihm aber nicht in die Augen schauen. Ich hatte ein schlechtes Gewissen, denn er hat es nur gut gemeint. 

"Ist schon ok.", sagte Max mit sanfter Stimme. "Manchmal schieße ich ein wenig über das Ziel hinaus.", gestand er und fuhr sich mit einer Hand durch die Haare. "Und ich möchte nicht, dass das mit uns beiden ab morgen vielleicht zu Ende ist!" 

Bei seinen Worten sah ich auf. Verlegen lächelte er mich an. Ich rutschte zu ihm und legte meine Hände an seine Wangen. "Das wird es nicht. Versprochen!", versuchte ich seine Stimmung aufzuheitern. Meine Gefühle fuhren Achterbahn, aber auf eine positive Weise und Max war der Grund dafür. Grade als ich ihn küssen wollte hörten wir wie ein Auto, welches auf der anderen Seite des Wohnwagens hielt. "Darf ich denn deine Pizza noch mit zahlen?", fragte Max während er aufstand. Verlegen biss ich mir auf die Unterlippe und nickte.

Als sich Max entfernte griff ich nach meinem Smartphone. Ich entsperrte das Display und öffnete meine Galerie. Noch einmal schaute ich mir das Bild von heute Nachmittag mit Max und Vita an, bevor ich es mir als Hintergrundbild einstellte. 

Als Max mit den Pizzakartons in der Hand wiederkam legte ich mein Handy beiseite. Max reichte mir die Kartons und setzte sich wieder zu mir. Schweigend aßen wir unsere Pizzen, was jedoch keinen von uns störte. Als mein Smartphone klingelte erschreckte ich mich in ersten Moment. 

Marius rief an, doch ich wollte grade nicht telefonieren. Als das klingeln endete leuchtete der Display kurz auf. "Was ist das für ein Bild?", fragte Max überrascht. Ich entsperrte den Display und hielt es ihm hin. 

"Von heute Nachmittag.", antwortete ich kauend. Max nahm mir mein Smartphone ab und tippte darauf herum. Mich störte es nicht, da ich nichts darauf hatte wofür ich mich schämen oder was mir peinlich sein sollte. 

Von Anfang an anders (Max Verstappen FF)حيث تعيش القصص. اكتشف الآن