61. so kann es weitergehen

684 17 0
                                    

Ich schwanke noch - IKKE Hüftgold

________________________________________________________________________________

Die Stimmung war ausgelassen, wir tranken noch weiter das ein oder Bier bzw. den ein oder anderen Aperol und die Musik die einst nur im Hintergrund dudelte, wurde nach und nach immer lauter. Zum Glück hatten wir keine Nachbarn die sich beschweren konnten und auch die Tatsache, dass Montag war und Marius und auch Marie morgen arbeiten mussten hielt uns in keinster Weise auf. 

Es war einfach ein schöner Abend. Bisher lief nur irgendeine 0-8-15 Spotify-Playlist, doch als Marius nach einem kurzen auflachen nach seinem Smartphone griff, ahnte ich böses. Max würde wahrscheinlich gleich den Kulturschock seines Lebens bekommen. 

Und ich sollte recht behalten, denn als die ersten Worte von Ikke Hüftgold aus den Boxen drangen, war es vorbei mit dem gemütlichen zusammensitzen. Da wir zum Feiern gerne Partyschlager und Ballermann-/Apresskimusik hörten, hatten wir diesen Sommer "Ich schwanke noch" zu unserer Partyhymne des Jahres gekürt. Marius fing direkt an mitzugrölen und auch Marie stimmte lachend mit ein. Ich konnte einfach nur noch lachen. Das Bild welches die Geschwister zusammen abgaben und ein leicht überfordert wirkender Max neben mir, war einfach göttlich. Ich versuchte mich jedoch schnell wieder zu beruhigen, da ich sofort meine Rippen spürte. 

Max neben mir hatte sich jedoch schnell wieder gefangen und lachte anschließend laut los. "Ist das euer Ernst?", fragte er nachdem er sich etwas beruhigt hatte. "So läuft das nun mal bei uns soweit etwas mehr Alkohol im Spiel ist", grinste ich ihn an. Auch ich stimmte irgendwann in die Lieder mit ein und war mir sicher, dass es noch ein langer Abend werden wird.

***

Um kurz vor 2 Uhr beendeten wir unsere "Party". Marie schlief wie so oft wenn sie bei uns war, bei Marius. Wir räumten nicht mehr groß auf, da Max und ich das morgen früh machen wollten. "Das war ein interessanter Abend!", schmunzelte Max als wir in meinem Zimmer waren. "Aber es war ein schöner Abend.", fügte er noch hinzu und legte mir seine Arme um die Hüfte. "Freut mich wenn er dir gefallen hat." Ich drehte mich zu ihm um. Ich war einfach nur glücklich. 

Ich schlang meine Arme um seinen Nacken und legte meine Lippen auf seine. Ich versuchte all meine Gefühle in diesen Kuss zu legen und war mir sicher, dass die Nacht für uns noch nicht zu Ende war.

***

Der Dienstag verging wie im Flug. Wir waren in der Kölner City gewesen, wo Max dank Cap und Sonnenbrille zum Glück nirgendwo erkannt worden ist. Eigentlich wollte ich nach ein paar Hosen und Shirts schauen, doch nach dem dritten Mal umziehen, taten meine Rippen so sehr weh, dass ich mein Vorhaben an den Nagel hängte. Max war da deutlich erfolgreicher als ich und so stand ich ihm mit Rad und Tat zur Seite.

Wir saßen grade wieder im Auto als mein Smartphone klingelte. Der Anruf kam von der Praxis meiner Gynäkologin. "Frau Posthaus, die Auswertung ihres Blutbildes ist da.", teilte mir die Sprechstundenhilfe nach den üblichen Begrüßungsfloskeln mit. "Wäre es möglich, dass sie am Donnerstag oder Freitag nochmal vorbeikommen?" Bei ihrer Frage schossen mir direkt mehrere Fragen durch den Kopf. "Ja klar. Ich habe am Donnerstag um 9 Uhr noch einen Termin, ansonsten könnte ich jederzeit! Aber darf ich fragen warum?" Hilflos sah ich zu Max welcher sich auf den Straßenverkehr konzentrierte. "Ihr HCG-Wert ist im Vergleich zu dem von ihnen genannten, gestiegen und das würde Frau Dr. Hoffmann gerne nochmals kontrollieren.", erklärte sie mir freundlich bevor sie mir einen Termin für Donnerstag 10 Uhr gab und das Gespräch beendete. 

"Ist alles ok?", erkundigte sich Max direkt bei mir, als ich mein Handy weggesteckt hatte. "Ich weiß es nicht." Nachdenklich sah ich aus dem Seitenfenster. "Das Ergebnis meines Blutbildes ist nicht besser geworden und das möchte Frau Dr. Hoffmann gerne im Auge behalten.", erklärte ich ihm etwas zögernd. Als Max seine Hand auf meinen Oberschenkel legte, zuckte ich kurz zusammen da ich mit der Berührung nicht gerechnet hatte. "Es wird schon alles gut sein." versuchte er mich zu beruhigen. "Egal was passiert, wir werden das zusammen schaffen." versicherte er mir. Ich wusste nicht was ich darauf antworten sollte und sah einfach stumm weiterhin aus dem Fenster. Während Max mit seinem Daumen zärtliche Kreise auf meinem Oberschenkel malte, drehten sich meine Gedanken immer weiter um die Frage >>Was hat das zu bedeuten?<<.

Zuhause angekommen, war meine Stimmung immer noch nicht besser. Da wir später zusammen mit Marius zu Abend essen wollten, bis dahin aber noch genügend Zeit hatten, beschlossen wir, es uns im Jacuzzi gut gehen zu lassen. Max verschwand nochmal kurz im Bad, weshalb ich mich in meinem Zimmer schonmal umzog. In meinem weinroten Bikini stand ich vor dem Spiegel an meinem Kleiderschrank. Ich musste schmunzeln als ich sah, dass die Farbe perfekt zu dem Hämatom an meiner Seite passte. 

Während ich mich im Spiegel betrachtete, bekam ich gar nicht mit das Max im Bad fertig war. Erst als er hinter mir im Spiegel auftauchte nahm ich ihn war. Vorsichtig legte er mir von hinten die Arme um die Taille und stützte seinen Kopf auf meiner Schulter ab. 

Schweigend standen wir einen Moment so da und betrachteten gemeinsam unser Spiegelbild. Max durchbrach als erstes die Stille. "Schmerzen deine Rippen noch sehr?" fragte er leise. Leicht schüttelte ich den Kopf. "Es ist auszuhalten. Ich hab grade eine Schmerztablette genommen.", gab ich ehrlich von mir. "Später werde ich dich alles vergessen lassen!", prophezeite er mir grinsend und drückte mir einen Kuss auf meine Schulter bevor er sich abwandte. "Darauf freue ich mich jetzt schon.", gab ich kichernd von mir.

Ich hatte mich auf mein Bett gesetzt, während ich auf Max wartete. Er hatte sich eine Shorts aus seiner Tasche gefischt und zog sich ganz ungeniert in meinem Zimmer, vor mir, um. Ich beobachtete jede seiner Bewegung und das Spiel seiner Muskeln dabei, faszinierte mich und zog mich in seinem Bann. Noch nie in meinem Leben hatte ich sowas schönes gesehen. Mir blieb gar nichts anderes übrig als ihn einfach anzustarren. Immer wieder wanderten meine Augen von seinem Kopf an ihm hinab und wieder zurück, während sie an der ein oder anderen Stelle etwas länger verweilen. 

Natürlich blieb ihm das nicht verborgen. "Genug gestarrt?", erkundigte er sich mit einem breiten Grinsen im Gesicht bei mir. Ertappt sah ich in sein Gesicht und bemerkte wie meine Wangen bereits heiß wurden. Wahrscheinlich würde mein Gesicht gleich die Farbe meines Bikinis annehmen. 

Max hielt mir seine Hand entgegen um mir beim aufstehen zu helfen. Mit einem vorsichtigen ruck zog er mich hoch nachdem meine Hand in seiner lag. Er zog mich an sich und als ich seine warme, weiche Haut an meiner spürte, fing mein ganzer Körper an zu kribbeln und alle Gedanke von vorher waren vergessen. Wir sahen uns tief in die Augen, unsere Gesichter kamen sich immer näher. 

"Wollen wir nicht langsam runter gehen?" meine Stimme klang leicht atemlos. Doch wenn wir heute noch in das sprudelnde Nass steigen wollten, musste er mich langsam mal loslassen. Kurz drückte Max mir einen Kuss auf die Lippen, bevor er mich los ließ.

Zufrieden seufzte ich, während ich zwischen Max seinen Beinen saß und meinen Kopf an seine Brust gelehnt hatte. Das sprudelnde, warme Wasser war einfach herrlich. Leise Musik spielte im Hintergrund. Es war einfach perfekt. Ich griff nach meinem Smartphone und startete die Kamera. Ich wollte diesen Moment festhalten. Die ersten Bilder waren sehr süß, die folgenden einfach zum totlachen. Als Max angefangen hatte lustige Grimassen zu ziehen, hatte ich es ihm gleich getan.

Als ich hörte das Marius nach Hause kam, verließen wir den Jacuzzi. Nach einer mehr oder weniger schnellen gemeinsamen Dusche, standen wir in der Küche und bereiteten gemeinsam das Abendessen vor. Da Marius und Max wollten, dass das Essen genießbar wird, ließen sie mich nur die einfachen Sachen machen. Der restliche Abend verlief ruhiger als der gestrige und wurde auch nicht so lang. 

Da Max tatsächlich noch bis Anfang nächster Woche bleiben würde verkündete Marius, dass er über das Wochenende wegfahren würde. Wohin es gehen würde, wollte er mir erst verraten wenn er wieder da war und diese Tatsache machte mich wahnsinnig

Von Anfang an anders (Max Verstappen FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt