33. Mittagessen

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Kurz bevor das essen fertig war, deckten Max und ich den Tisch. Es war ein wenig umständlich, da ich nicht wusste wo ich was finden würde. Doch irgendwie schafften wir es rechtzeitig.

***

Das ganze Haus roch herrlich nach essen, als Sophie die Auflaufform auf den Tisch stellte. Überrascht stellte ich fest, dass es Lasagne gab. Das hatte ich als Kind schon geliebt. Nachdem Sophie mir eine, für mich viel zu große Portion, auf den Teller gegeben hatte und auch alle anderen ihr Essen auf dem Teller hatten, begannen wir zu essen. "Guten Appetit!", wünschte ich allen am Tisch. 

Eine Weile aßen wir schweigend und auch Victoria hatte bisher kein weiteres Wort von sich gegeben. "Erzähl doch mal etwas von dir?", unterbrach Sophie die Stille und sah mich neugierig an. Etwas überrumpelt dachte ich kurz darüber nach, da es eigentlich nicht viel über mich zu erzählen gab. 

"Ähm... Also geboren bin ich in einem kleinen Ort in Hessen, wohne aber seit etwas mehr als drei Jahren in der Nähe von Köln. Ich bin gelernte Steuerfachangestellte, habe mich aber kurz nach meinem Umzug als Buchhalterin selbständig gemacht.", erzählte ich knapp. "Meine Freizeit verbringe ich größtenteils im Reitstall. Aber ich lese auch gerne.", schob ich etwas schüchtern hinterher. 

Mit hochgezogenen Augenbrauen schaute sie mich nun an. Anscheinend reichten ihr meine Worte nicht, doch ich war nicht bereit dazu ihr mehr von mir zu erzählen, bzw. wusste ich auch nicht was.

"Was machen denn deine Eltern beruflich und wie kommt es, dass du aus deinem Heimatort weggezogen bist?", hakte sie nun skeptisch nach. Ich hielt in meiner Bewegung inne und sah von meinem Teller auf. Das mir dabei das essen von meiner Gabel fiel, bekam ich gar nicht mit. 

"Ich... ich weiß nicht was meine Eltern machen, da ich keinen Kontakt mehr zu ihnen habe.", brachte ich stotternd hervor. Sophie sagte nichts weiter dazu und auch nicht, dass ich auf ihre zweite Frage gar nicht eingegangen bin, sondern widmete sich wieder dem essen auf ihrem Teller.

Auch ich versuchte mir, dass Essen welches noch auf meinem Teller war, herunter zu würgen, da mir der Appetit seit der Frage vergangen war. Meine Gedanken rasten in die Vergangenheit. Über was sich die anderen am Tisch unterhielten bekam ich gar nicht mehr wirklich mit.

Ich dachte daran zurück, als ich mit meinen Eltern am Wochenende zusammen gegessen habe. Wie Mama und Papa sich über ihre Arbeit unterhalten haben. Wie wir über die Schule gesprochen haben und über mein Training mit Vita. Wie stolz Papa immer auf mich war, wenn ich mit einer neuen Schleife nach Hause kam. "Irgendwann schaffst du den großen Durchbruch und reist mit deinem Pferd durch die Welt!", hat er immer wieder gesagt. Und beinah hätte ich es auch geschafft. Diese Erinnerung ließ mich leicht lächeln, doch machte sie mich auch gleichzeitig traurig. 

Damit das Max leicht meinen Oberschenkel drückte, holte er mich in die Realität zurück. Als ich zu ihm sah lächelte ich ihn vorsichtig an. Anscheinend hatte ich irgendwas verpasst. "Meine Mutter hat gefragt, ob wir noch was bleiben wollen.", wiederholte Max die Frage die ich verpasst hatte. Als Antwort nickte ich nur und versuchte zu lächeln.

Von Anfang an anders (Max Verstappen FF)Where stories live. Discover now