Kapitel 31 - Wo ist sie?

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Öffne ab und zu das Fenster deiner Seele, damit die Sorgen hinaus können und die Sonne herein.
- Rainer Haak

Spencer

"Garcia, was passiert gerade?", fragt Alex.
"Sie trennen sich."
"Was? Wieso?"
"Ich sehe nur die Wärmebilder, aber ich glaube, Harriet ist zurückgeblieben, um sie auf Abstand zu halten, damit Morgan und JJ in den Wald fliehen können."
Genau das habe ich gemeint, als ich mich gestern mit Harriet unterhalten habe. Wenn sie in Gefahr ist, kann ich nicht klar denken.
"Wann sind wir endlich da?", frage ich etwas zu schroff und kralle meine Finger in die Sitzbank. Hotch fährt schon so schnell er kann.
"Zwei Minuten", antwortet er.

Jennifer

Ich mache auf dem Absatz kehrt. Meine Schulter brennt höllisch, doch ich kämpfe gegen den Schmerz an.
Morgan hält mich an der gesunden Schulter zurück. "Wo willst du hin?"
"Wir können sie nicht allein lassen."
"Und was schlägst du vor?"
"Ich schlage gar nichts vor. Es gibt keinen Plan", sage ich.
"Doch, wir lenken sie ab. Wir laufen um sie herum und überraschen sie von hinten."
"Alles klar, los!"

Spencer

"Hier ist es!", ruft Alex und deutet auf das leerstehende Auto, mitten auf der Straße. Hotch geht langsam dorthin und überprüft den Wagen, dann öffnet er den Kofferraum. Die Schusswesten sind noch darin.
"Warum haben sie die nicht angezogen?", fragt Rossi.
"Vermutlich blieb dafür keine Zeit mehr. Sie mussten sofort abhauen, um nicht erschossen zu werden", schlussfolgere ich.
"Garcia, wo sind sie?", fragt Hotch, das Handy in der rechten Hand haltend.
"Ihr müsst rechts rein. Es ist nicht weit, ungefähr hundert Meter."

Es dauert nicht lang und wir haben sie erledigt. Morgan und JJ rennen zu uns. Wir rufen sofort einen Krankenwagen, damit JJs Schulter verarztet werden kann. Von Harriet ist keine Spur.
"Wo ist sie?", frage ich Morgan.
"Wir haben sie im Gefecht verloren."
"Was!?"
"Nein, nein, nein!", sagt Morgan schnell. "Sie lebt, aber wir haben uns aus den Augen verloren. Sie müsste immer noch im Wald sein."
"Kann Garcia sie nicht finden?"
Morgan schüttelt den Kopf.
"Ich habe gerade mit ihr geredet. Der Hacker, der unsere Handysignale blockiert hat, blockiert gerade das komplette System. Hotch hat ein Suchkommando herbestellt. Die müssten jeden Moment da sein. Wir können mit ihnen gehen."
"Und was ist mit JJ?", frage ich.
"Alex bleibt bei ihr."

Harriet

Mist, wo bin ich? Ich laufe schon seit gefühlten Stunden hier herum. Hier sieht alles gleich aus. Überall sind Bäume und Felsen, keine auffälligen Dinge, an denen ich mich orientieren könnte. Ich habe keine Munition mehr und mir ist kalt. Meine Jacke habe ich ja JJ um die Schulter gebunden. Ich hoffe, dass es ihr und Morgan gut geht.  Plötzlich höre ich meinen Namen. Nur Einbildung, denke ich, doch dann höre ich ihn erneut, diesmal lauter.
"Harriet?"
Ich reiße die Augen auf und sehe einen schwachen Lichtstrahl durch den Nebel. Das sind Taschenlampen!
"Ich bin hier!", brülle ich und renne dem Licht entgegen.
"Hey, ich hab da was gehört!"
"Hier, da ist sie!"
Das grelle Licht blendet mich und für einen kurzen Moment kann ich nichts sehen.

Criminal Minds - Spencer und HarrietWhere stories live. Discover now