Es kommt einiges auf uns zu!

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Kapitel 7

Es kommt einiges auf uns zu

22. Mai 1764


Vorsichtig öffnete ich die Augen und sah, dass ich im Bett neben meinem Mann lag, welcher ebenfalls etwas erstaunt aussah. Doch zuerst musste ich unseren kleinen Wecker versorgen und stand langsam auf. Meine Muskeln taten mir weh und jeder Schritt war irgendwie eigenartig, es fühlte sich immer noch wie im Traum an. „Edward, Schätzchen, du bist ja mal wieder früh wach. Hast du wenigstens gut geschlafen?" fragte ich leise, als ich ihn auf den Arm und mit hinüber zum Bett nahm. „Daaaaaaaaaaa" quietschte er und zupfte an meinen Haaren. Eine saubere Windel später, lag er zwischen Haytham und mir, welcher noch kein Wort gesagt hat. „Mi sol, was war das letzte Nacht? War das real?" kam es jetzt leise von ihm. „Real nicht ganz aber, doch, es war real! Ich trage diesen Armreif und die Tätowierung ja. Haytham, ich bin völlig verwirrt. Wir sollten ganz dringend mit Faith und Shay reden. Ich verstehe nicht, warum Lucius mit dabei war! Er hat am wenigsten mit dieser Isu Geschichte zu tun."

„Ich denke, er hat mehr damit zu tun, als du denkst." sagte mein Mann jetzt schon fast entschuldigend! „Wie meinst du das? Haytham, was weißt du darüber?" ich durchbohrte ihn förmlich mit meinem Blick. „Das sollte er dir selber erklären, er sprach ja davon, dass ihr noch eine Menge zu bereden haben werdet!" und er strich mir vorsichtig über die Wange. „Weißt du, dass ich stolz auf dich bin, Alex? Du hast damals nicht gewusst, was du tust und bist völlig unwissend in diese Zeit gereist. Und jetzt sieh, wie weit du gekommen bist! Ich glaube, wir werden unseren Plan wirklich umsetzen können, Bruderschaft und Orden gütlich zusammen zubringen. Mittlerweile bin ich da sehr zuversichtlich!" in seinen Augen lag dieser warme Glanz und ich bekam einen langen Kuss, in welchen er diese Anerkennung legte.

Doch Edward fand es ungemütlich, so zwischen uns eingequetscht zu sein und versuchte sich zu befreien. Wieder schaffte er es sich zu drehen und zog sich am Hemd seines Vaters auf die Knie hoch, legte seinen Kopf auf dessen Brust und grinste uns an. Haythams Hände strichen ihm ein paar wilde Strähnen aus dem Gesicht. „Edward, du wirst auch von Tag zu Tag schwerer." „Papaaaaa..." und die kleine Hand landete auf Haythams Wange. Mein Templer zog sich mit einem tiefen Seufzen zum Kopfende hoch, lehnte sich daran und hob seinen Sohn auf den Schoß. „Weißt du eigentlich, dass dies hier mein Kinderzimmer war? Ich habe sogar noch ein bisschen Spielzeug von damals, mein Sohn. Ich werde es dir nach dem Frühstück zeigen." jetzt versuchte klein Edward mal wieder auf ihm herum zu klettern, in den letzten Tagen hatten wir ja nicht ganz so viel Zeit gehabt. Also genoss ich diesen Moment gerade einfach und dann kam mir ein etwas absonderlicher und auch ziemlich dekadenter Gedanke.

„Mi amor, weißt du was ich mir gerade überlegt habe?" fragte ich etwas kryptisch und lächelte ihn wissend an. „Nein, aber ich gehe davon aus, du wirst mich gleich in deine Pläne einweihen, mi sol." kam es ebenso lächelnd von ihm und sein Blick glitt zu Edward. „Wer weiß, was deine Mutter wieder plant, sie schaut schon so seltsam." und unser Sohn drehte sich zu mir mit großen Augen. „Nichts schlimmes ihr beiden. Ich schwöre es. Aber ich hätte gerne eine bleibende Erinnerung an diese Zeit. Ich ... hätte gerne ein Bild, Gemälde oder so etwas. Wenn ich dich mit Edward auf dem Arme sehe, denke ich immer, dass ich das irgendwie festhalten muss. Aber ich kann es ja nicht, leider. Könnte ich schon, ich weiß, aber das wäre nicht das gleiche!" ich sah meinen Mann an und lächelte breit. „Dann werden wir das in Auftrag geben, wenn du es gerne möchtest. Wenn ich ehrlich bin, hatte ich daran auch schon gedacht. Doch wir hatten nie diese Gelegenheit, darüber zu sprechen und ich hatte es auch immer wieder nach hinten geschoben!" Dafür bekam er einfach einen Danke-Kuss von mir, welchen Edward mit seiner kleinen Hand versuchte zu unterbrechen. „Edward, ich darf das, es ist meine Frau." Haytham drückte seinen Sohn grinsend an sich, welcher diese Geste als Spieleinladung sah.

Even when your kind appears to triumph - Part 4Where stories live. Discover now