Gesellschaftliche Verpflichtungen

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Virginia – Kapitel 2

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Planungen und gesellschaftliche Verpflichtungen

8. Februar 1763


Im Laufe der nächsten Tage kam ich mit dieser neuen Situation immer besser zurecht und lernte mich damit zu arrangieren. Haytham ließ mich in Ruhe, ich befürchte, er hatte Angst, eine Furie zu wecken, sollte er mir zu Nahe kommen. Und wenn ich ehrlich bin, ich war etwas erleichtert. Solange ich noch nicht wieder im Einklang mit mir und meinem Körper war, konnte ich mich ihm nicht richtig öffnen. Im Januar war es noch nicht so schlimm gewesen, jetzt war es eine kleine Hölle gewesen!

Doch dieser Moment, in dem ich wieder bereit war, kam für ihn sicherlich völlig überraschend. Mein Mann saß brütend über Papieren in seinem Arbeitszimmer, als ich eintrat, die Tür schloss und den Schlüssel drehte. Ich wollte ungestört sein. Haytham sah fragend in meine Richtung, doch ich ging lächelnd auf ihn zu und trat hinter ihn. Meine Hände begannen, seinen Nacken zu massieren und fuhren dann langsam nach vorne unter sein Hemd, während mein Mund seinen Hals mit Küssen bedeckte. „Mistress Kenway, was wird das am helllichten Tage hier?" kam es schwer atmend von ihm. „Ich dachte mir, ihr könntet meine Zuwendung gebrauchen, Master Kenway!"

Er nahm meine Hände, stand auf und schob mich auf seinen Schreibtisch. „Da liegt ihr richtig, ich musste schon viel zu lange darauf verzichten." und so schnell konnte ich nicht mehr reagieren, wie er mich einfach nahm. Es war mir aber völlig egal, ich war ausgehungert und brauchte ihn einfach! Meine Beine schlangen sich um ihn und ich hielt ihn so fest bei mir. Ich habe dich vermisst, mi sol. Küss mich und sei leise! Kam es befehlend.

Als wir beide wieder zur Ruhe kamen, sah er mich grinsend an. „Du bist wirklich unmöglich, Alex. Aber ich liebe dich!" sein Kuss war ein liebevolles Danke. „Ich dich auch! Ich hoffe, du kannst mir meine Launen vergeben!" meinte ich leise, er tat mir plötzlich leid. „Naja, du wirst sehen, was du davon hast, Mistress Kenway! Spätestens heute Nacht zeige ich euch, wie ich so ein Verhalten bestrafe!" sagte Haytham in diesem so tiefen Ton, dass ich mich zusammenreißen musste, nicht gleich auf die Knie zu gehen.

Leider hatten wir heute noch ein Essen mit den Bassiters und Donovans und es war an der Zeit, dass wir uns dafür fertig machten. Mein Mann packte seine Unterlagen zusammen und wir gingen hinauf. Mittlerweile hatte er auch einen Kammerdiener, welcher sich jetzt um seine Garderobe und Haare kümmerte. Enttäuscht seufzte ich, ich fand diese Aufgabe immer sehr entspannend. Doch ich hatte keine Zeit dafür, Magda steckte mich rigoros in mein neues dunkelrotes Seidenkleid mit schwarzer Spitze darüber.

Meine Haare wurden in ein Tuch aus ebenfalls schwarzer Spitze gewickelt und mein Gesicht erhielt Puder, Rouge und Lippenstift. Eigentlich nicht wirklich mein Ding, doch Haytham bestand darauf! Als ich dann nach Magdas Meinung vorzeigbar war, stand ich vor dem Spiegel und mein Mann erschien hinter mir in seinem ebenfalls dunkelroten Gehrock und passenden Kniehosen. Verdammt, er sah einfach gut aus und ich hätte ihn am liebsten auf der Stelle besprungen!

„Ich kann dich lesen, mi sol!" grinste er und küsste meinen Nacken. „Aber ich muss mich auch arg zusammenreißen, dich nicht aufs Bett zu zerren!" ich musste lachen und wurde bei dem Gedanken leicht rot im Gesicht. „Wollen wir dann, Mistress Kenway?" meinte er liebevoll und hielt mir seinen Arm hin damit ich mich unterhaken konnte. In der Eingangshalle erwartete uns Mrs. Wallace und sah zu uns hinauf, ihr Gesicht war ein einziges wohlwollendes Lächeln. Wir gingen in den Salon um auf die beiden Ehepaare zu warten, es dauerte nicht lange, da wurden sie angekündigt.

Even when your kind appears to triumph - Part 4Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt