Seekrank und Unwetter

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Virginia - Kapitel 14

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Die Abreise nach Europa

10. März 1764


Alles war an Bord, wir hatten Mrs Wallace, Magda und Michael, Haythams neuen Kammerdiener, dabei und konnten aufbrechen. Doch ich war wahnsinnig nervös, als wir an Bord der Jackdaw gingen. Mir gingen die schlimmsten Szenen durch den Kopf ... Stürme, marodierende Piraten oder einfach fiese Krankheiten an Bord. Ich hatte meinen Medikamenten Stand ausgebaut, Faith hatte mir aus ihrem Bestand noch ein paar Dinge überlassen, welche ich jetzt mit an Bord hatte.

Ich hatte gestern die neuen Mitglieder meiner Mannschaft in Augenschein genommen und war zufrieden mit der Auswahl. Den Proviant besah ich mir auch noch einmal und hoffte, dass alles die lange Überfahrt heile überstehen würde. Als ich mit allem zufrieden war, ließ ich Segel setzen und die Jackdaw wendete langsam und fuhr Richtung Cheasapeak-Bay. In ungefähr 3 Stunden träfen wir auf das dort wartende Handelsschiff, welches ich bereits gestern schon informiert hatte.

Dann bezogen wir erst einmal Quartier und richteten uns ein. Mrs Wallace und Magda teilten sich eine Unterkunft, welche direkt unter meiner Kajüte war und Michael das Abteil daneben. Dann beging ich mit den dreien mein Schiff, um ihnen alles zu zeigen, damit sie sich nicht verlaufen. Haytham hatte Edward mit an Deck genommen und zeigte ihm dort alles, doch ich wusste, dass unser Sohn gerade gegessen hatte und die Besichtigung verschlafen würde.

Als die Jackdaw die Flussmündung erreichte und in die Cheasapeak Bay einfuhr, frischte auch der Wind auf und der Wellengang nahm zu. Froh, dass ich jetzt wieder Seefest war, stand ich mit meinem Mann und unserem Sohn oben auf der Brücke bei meinem ersten Maat und besah das geschäftige Treiben der Mannschaft. Wir näherten uns dem Handelsschiff, der White Moon, sie war ungefähr so groß wie die Jackdaw und hatte einen weiß-blauen Anstrich. Wir machten neben ihr fest und ich besprach mich mit dem Kapitän, Mr Higgins, einem älteren Herrn mit kurzen braunen Haaren und etwas untersetzt.

„Mistress Kenway, es freut mich euch jetzt persönlich kennen zu lernen." es folgte der Begrüßungshandkuss und eine tiefe Verbeugung. „Mr Higgins, auch ich freue mich, euch nun persönlich zu treffen. Ich hoffe, wir kommen nicht zu spät?" es war mehr eine rhetorische Frage und er schüttelte lächelnd den Kopf. Ich besprach mit ihm den weiteren Verlauf und auch, wie wir uns bei eventuellen Angriffen verhalten würden, es musste schon im Vorfeld eine gewisse Taktik im Kopf sein, weil vermutlich in solchen Momenten keine Zeit zum kommunizieren wäre.

Dann besah ich mir die Ladung, welche aus insgesamt 15 Truhen, alle schwer gesichert mit Schlössern und Metall verstärkt, bestand. Zwei von ihnen stachen mir besonders ins Auge, auf ihnen prangte das Assassinensymbol umrahmt von Runen. Ich erkannte sie wieder, unter anderem waren es Tyr, der Kriegsgott, Besitz und Geschenk. Eine eigenartige Kombination, wenn man mich fragte, doch ich war gespannt, was mich damit noch erwarten würde. Elias hatte unter anderem von uralten Schriftrollen gesprochen, welche wir überbringen sollten!

Es war an der Zeit, aufzubrechen, mittlerweile war es später Mittag und wir ließen Segel setzen und machten uns auf den Weg nach Europa. Als ich wieder an Bord meines Schiffes war, ermahnte mich mein Sohn mit einem lauten Weinen, dass er Hunger hatte und ich zog mich in meine Kajüte zurück. Mrs Wallace folgte mir und wir unterhielten uns über ihre zweite große Reise. Sie war ziemlich aufgeregt und stellte mir Fragen über England und wie es wohl in Frankreich aussieht. „Sybill, ich kann euch da leider gar nichts zu sagen. Ihr wisst doch, in meiner Zeit sieht es dort überall ganz anders aus. Aber ich hoffe, dass ich ein paar Sachen wiedererkennen werde!" grinste ich sie an.

Even when your kind appears to triumph - Part 4Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt