Eine etwas andere Hochzeitsnacht

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New York - Kapitel 23

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Eine etwas andere Hochzeitsnacht

Nacht auf den 1. Januar 1763


Sie riefen nach mir und ich folgte ihnen. Dieses goldene Leuchten zeigte mir, wohin ich sollte, meine Füße fanden ihren Weg ohne mich. Ich machte keinen Laut, so sollte es sein. Ich hielt diese vier Kästen fest umklammert und ging zum Feuer, dort saß ich mit den anderen darum und öffnete die Schatullen.

Ich lauschte den Gesängen... die Anrufung der Götter und ich wiegte mich hin und her und folgte mit meinen Gesängen. Als er erschien, reichte ich ihm meine Hand. Es war an der Zeit, dass er seine Gaben bekam, er sollte lernen die Menschen zu lenken und sie zu führen. Es war seine Aufgabe. Seine grünen Augen sahen mich an und ich legte meine Hand auf seine Brust... Zuerst war es Loki, der zu ihm sprach und ihm den Geist bereinigte, damit er frei reden konnte, damit auch er umgekehrt ebenso alles erfahren konnte.

Fulla trat vor und ich ließ meine Hand auf seiner Brust, sie verlieh ihm die Gabe des Beschützers, aber niemand würde ihm jemals Leid zufügen können...

Nun war es Freya die ihm mit dem Brisingamen beistand und ihm den Verstand zum heilen lehrte! Er würde nie krank werden... er würde anderen helfen können! Aber immer ohne sich zu profilieren!

Meine Hand ruhte weiterhin auf seiner Brust und ich spürte, wie Idun ihre Kräfte auf ihn übertrug, doch plötzlich innehielt. Ich fühlte selber mit einem Male eine Welle von Wärme und Frische zugleich, welche ich nicht verstand. Um mich herum nahm ich nur Strahlen wahr, sie wurden verteilt...

Wir sind jetzt soweit, wir werden uns nun zurückziehen. Die Fähigkeiten sind verteilt und das Gleichgewicht wieder hergestellt! Hörte ich eine Stimme in meinem Kopf. Und mein Kind, wir haben dich nicht vergessen. Wir werden uns wiedersehen... bis es soweit ist, habe ich dir einige Jahre geschenkt. Nutze sie weise, ich spüre deine Sehnsucht! Hörte ich Iduns Stimme in meinem Geist.

Langsam verschwand dieser goldene Schimmer um mich herum und ich sah auf meinen Enkel, welcher vor mir kniete und mich mit leuchtenden goldenen Augen ansah. „Du brauchst keine Angst haben, Großmutter. Ich werde über euch wachen und ich weiß, was ich zu tun habe! Ich hab dich lieb!" Damit lag er mir im Arm und ich drückte Alex an mich. „Ich habe dich auch unendlich lieb. Pass gut auf deinen Vater und deine Mutter auf, versprich es mir!" Es mag seltsam klingen, doch ich sprach nicht mit einem fast 2jährigen, sondern mit den Göttern!

Mein Blick klärte sich langsam und ich sah auf meinen Enkel, welcher in meinen Armen lag mit dem Daumen im Mund und schlief. Durch sein offenes Hemd konnte ich auf seiner Brust vier Tätowierungen sehen... Alle angereiht in einem Kreis. Midgardschlange, Brisingamen, Edenapfel und Symbol der Schatulle. Ich fing an zu schnaufen, als ob ich einen Marathon gelaufen wäre und nahm jetzt erst wahr, das ich nicht alleine mit meinem Enkel war. Um uns waren ALLE! Und sie sahen uns mit offenen Mündern an! Ich schüttelte mich, damit ich selber wieder einen klaren Geist bekam.

Dann blickte ich auf die kleinen Kistchen vor mir. Wer bitte hatte sie hierher geholt? Wer konnte an meine gesicherte Truhe... „Alex... Bist du wieder wach?" kam es von meinem Mann, welcher neben mir kniete und mich festhielt. „Ja... ich glaube schon. Was... ist passiert? Ich habe doch nur... Bei Odin! WAS habe ich getan?" erst jetzt wurde mir klar, dass ich im Nachthemd hier saß. Vor mir waren die Schmuckstücke aufgereiht, doch sie leuchteten nicht mehr!

Even when your kind appears to triumph - Part 4Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt