Der Traum des Artefaktes

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Der Traum des Artefakts

Ich streifte wieder durch einen Wald, es war kalt und dunkel. Ich konnte fast die Hand nicht vor Augen sehen, doch als ich an mir hinunter tastete, hatte ich keine Taschenlampe bei mir, sondern nur ein Schwert, den Dolch und die Pistole. Ich trug allem Anschein nach die Meistertemplermontur mit dem Schutz von Käptn Kidd, mehr auch nicht.

In mir breitete sich Angst aus, ich nahm den Geruch des Waldes wahr, ich spürte diese Kälte um mich und auch, dass ich nicht alleine war. Doch auch als ich meinen Sinn einsetzte konnte ich nichts sehen. Wo war ich bitte jetzt gelandet?

Wieder auf Anticosti?

War ich wirklich jetzt hier? War es wie damals mit Faith, als wir diesen Tempel betraten und dieses Tor fanden? Aber wo war sie jetzt? Musste ich doch alleine dort hinein? Aber warum war sie vorher mit mir hier?

Langsam ging ich weiter ohne zu wissen, in welche Richtung ich unterwegs war. Immer gerade aus, oder nicht? Mich behinderten Wurzeln am Boden und ich wäre ein paar mal fast gestürzt, konnte mich aber noch abfangen und an herabhängenden Ästen festhalten. Nach einer gefühlten Ewigkeit hörte ich leises Plätschern und folgte instinktiv diesem Geräusch. Als es lauter wurde, konnte ich durch die Baumstämme im kargen Mondlicht das Wasser glitzern sehen.

Es war tatsächlich diese Lichtung, dieser Bach, welchen ich mit meiner Schwester damals gesehen hatte. Also musste ich nur noch etwas weiter nördlich gehen und wäre dann bei dem Eingang zu der Höhle. Auch wenn ich im Geiste gerne umgedreht wäre, mein Herz aber sagte mir, ich solle weiter gehen. Ich tat es und kurz darauf sah ich diese Vertiefung im Felsen, welche vom Mond leicht beschienen wurde.

Ich ging hinein und folgte dem Verlauf der Felswände, auch wenn meine Platzangst mich an den Rand des Wahnsinns trieb, ich atmete tief durch, ich wusste ja, es würde eine große Halle auf mich warten! Und so war es auch! Ich sah schon das seichte Licht und ging darauf zu.

Als ich nun in diesen Raum trat, konnte ich durchatmen und erschrocken stellte ich fest, dass ich nicht alleine war. Haytham, Shay, Faith und sogar Lucius waren anwesend. WARUM Lucius? Was hatte ER hiermit zu tun? Doch zum Nachdenken blieb mir keine Zeit, meine Schwester stürmte auf mich zu und umarmte mich. „Alex, was ist hier los, warum sind wir hier und warum jetzt? Ich verstehe das nicht!" hörte ich ihre Worte an meinem Ohr.

Faith, wir haben das letzte Artefakt von Jenny bekommen! Aber ich konnte doch nicht ahnen, wie sich das auswirkt. Ich bin gerade selber völlig sprachlos!" meinte ich atemlos, ich wusste wirklich nicht, was jetzt passierte.

Lange mussten wir nicht warten und ich hörte laute Schritte von Kampfstiefeln in der Nähe. Mit einer Handbewegung gebot ich den Anwesenden Einhalt, weil sie alle vier ihre Waffen zogen. „Nicht, es sind vermutlich meine Leute, aus meiner Zeit... ich hoffe es... ich weiß es nicht... bei Odin..." ich atmete immer schwerer, fast schon hyperventilierte ich.

Und dann traten sie um die Ecke und ich sah sie in diesem Leuchten auftauchen, welches von der Wand hinter mir ausging. Die 20-Mann starke Truppe war bewaffnet bis an die Zähne, trug zudem Mundschutz und eine schwere Montur. Doch als der Blick auf mich fiel, nahmen sie alle, wie abgesprochen, ihre Masken ab und ich erkannte wirklich meinen Trupp.

Rafael, William, Tobias, Yannick, Laura... sogar Frau Alberts war dabei. Sie alle standen jetzt erwartungsvoll dort und warteten. „Bei Odin, ich bin dankbar, dass ihr hier seid." mehr konnte ich nicht sagen und stürzte auf meinen Sohn zu. Dieser nahm mich ebenso schluchzend in den Arm. „Mom, ich habe dich so vermisst, aber jetzt werden wir hoffentlich EIN Rätsel lösen können. Es macht mich wahnsinnig mittlerweile." meinte er und sah mich lächelnd an. „Mich auch mein Schatz, mich auch."

Even when your kind appears to triumph - Part 4Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt