Geschäftsübernahme und Ärger mit Assassinen

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New York – Kapitel 6
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Übernahme der Geschäfte und Ärger mit Assassinen




Unten im Esszimmer erwartete uns das übliche Chaos, irgendwie fühlte ich mich hier wie zuhause. Es war so schön unkonventionell und es war... entspannend. „Danke, dass du die beiden wieder zu uns geschickt hast." meinte Faith nur zynisch grinsend. „Bitte, liebste Freundin, hab ich doch gerne gemacht!" und streckte ihr die Zunge raus!

Faith sah mittlerweile schon wieder besser aus, dieses Mittel war wirklich Goldwert! Vermutlich tat ihr Ehemann das übrige Heilmittel dazu! Und ich dankte Odin im Stillen, dass ich die letzten medizinischen Vorräte der Jackdaw einfach so an mich nehmen konnte vor dem Umbau! Die Jackdaw! Sie musste noch repariert werden... doch ich sträubte mich, jetzt schon danach zu fragen. Meine Mannschaft hatte bereits Quartier in den umliegenden Tavernen gefunden und ward vorerst nicht mehr gesehen. Wer hätte auch mit einem solchen Durcheinander gerechnet!

Doch eigentlich wollte ich das Thema auf July lenken, ob sie ihren Eltern ihr Geschenk auch gezeigt hatte. Faith sah mich plötzlich seltsam an und ich hatte wieder Angst, dass es nicht richtig war. „Ja, hat sie. Alex, dass du dich an ihren Geburtstag erinnert hast, finde ich toll." ich hob nur eine Augenbraue und sah sie erstaunt an. „Naja..." und gerade als ich weiter ausholen wollte fiel mir ein, dass ich Shay noch gar nicht gratuliert hatte und auch der Großmeister hatte es noch nicht getan. „Du meine Güte... Shay, herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag. Leider... habe ich... kein Geschenk parat!" gab ich kleinlaut von mir.

„Das ganze Durcheinander ist auch nicht gerade zuträglich, dass man an alles denken kann. Alex, mach dir keine Gedanken. Ich werde es überleben!" lächelte er mich an und ich atmete etwas erleichtert auf. Ein Weihnachtsgeschenk hatte ich für sie beide auf jeden Fall! Haytham gratulierte dem Iren ebenfalls noch zum Ehrentag und ich war mal wieder erstaunt, wie die beiden privat miteinander kommunizierten. Es war gelöst und völlig freundschaftlich, das fand ich sehr angenehm.

Doch ich konnte nicht länger warten wegen meiner Jackdaw, das Wetter war ja auch alles andere als gut mittlerweile. Und ich fragte einfach frei raus. „Shay, habt ihr zufällig Zimmermänner und Handwerker an der Hand, welche die Schäden an meiner Brig zu einem guten Preis beseitigen könnten?" kam es etwas vorsichtig von mir und er sah mich mit großen Augen an. „Was ist passiert? Seit ihr einem Eisberg begegnet?" Nein, es war die Jackdaw nicht die Titanic, dachte ich grinsend, doch ich konnte mir diesen Spruch gerade noch verkneifen! „Nein, wir sind einer Fregatte namens HMS Iron Duke über den Weg gesegelt und ... nunja." Haytham fiel mir ins Wort.

„Alex war der Meinung, ein frontaler Angriff wäre das beste, ehe dieses Schiff uns unter Beschuss nehmen konnte. Sie ließ diese Fregatte regelrecht umkreisen und verabreichte ihr eine Breitseite nach der anderen... und war erstaunlicherweise erfolgreich."

„Erstaunlicherweise? Ich wusste was ich da tue, Haytham!" meinte ich empört und er grinste mich breit an. „Ja, das weiß ich. Und ich bin froh darum!"

Wir erklärten noch kurz, wer der Besitzer ist und warum man uns verfolgt hatte. Diese Gedanken bezüglich von Zoe und Jones erzählten wir auch, doch ich war immer noch nicht ganz davon überzeugt. Wir mussten Geduld haben und später noch Nachforschungen anstellen.

Nach dem Frühstück ging ich mit Haytham also Richtung Brig, ich brauchte etwas frische Luft und wollte mir das ganze Ausmaß an Beschädigungen endlich einmal ansehen. Mich traf der Schlag, als ich so vor der Jackdaw stand. Ich meine, ich hatte damals Bilder gesehen, als meine Leute sie gefunden hatten, aber jetzt so direkt aus der Nähe betrachtet...

„Sie hat ganz schön gelitten, Alex. Aber du hast das gut gemeistert. Jetzt sieh zu und mach mein Mädchen wieder fit!" meinte Edward in seiner üblichen fröhlichen Art. Eigentlich fehlte nur noch ein freundschaftlicher Stupser in meine Seite.

„Ich mach ja schon, Edward. Aber Hexen und Blau färben kann ich noch nicht!" erwiderte ich nur und musste grinsen. Er hatte recht, sie musste dringend wieder ordentlich aussehen.

Gist erschien neben uns und betrachtete ebenfalls die Schäden. „Sie ist eine Schönheit, Mrs. Frederickson. Ich habe nach dem Zimmermann und einigen Handwerkern geschickt. Ich vermute aber mal, die Jackdaw wird an Land leichter zu reparieren sein. Dort drüben ist der Trockendock-Bereich, sie wird sicherlich dorthin geschleppt." meinte Shays erster Maat und deutete auf einen entfernten Bereich, wo schon einige Schiffe an Land waren!

„Das ist gut zu wissen, ich hoffe, ich muss kein Vermögen hinblättern!" meinte ich tief seufzend. „Alex, mach dir darüber keine Sorgen..." doch ich ließ meinen Templer nicht ausreden! „Mache ich mir aber, das weißt du. Du kennst mein schlechtes Gewissen und ich muss mir dringend etwas suchen, womit ich etwas Geld beisteuern kann!" meinte ich jetzt maulig. Es musste doch eine Aufgabe für mich geben! Dazu dann hoffentlich später mehr!

Wir standen hier und warteten auf die besagten Herren. Zum ersten Mal konnte ich auch einen Blick auf die Morrigan werfen, ich hatte sie noch nie von Nahem gesehen. „Wirklich schönes Schiff, findest du nicht Haytham?" fragte ich gedankenverloren. „Hmmmm? Ja, ist sie und sie ist schnell und gut bewaffnet!" grinste er nur. Da stimmte auch Gist mit ein.

Nach einer gefühlten Ewigkeit erschienen die bestellten Herren Handwerker und inspizierten meine Brig und die Schäden. „Du meine Güte, Mister! Gegen was wolltet ihr antreten, gegen drei Men of War?" kam es lachend von dem Zimmermann. „Nein, nicht ganz, ich habe mich nur mit einer Fregatte angelegt!" lächelte ich ihn mit einer hoch gezogenen Augenbraue an.

„Verzeiht, Ma'am, ich ... das kriegen wir aber schon wieder hin, wir werden sie rüber zu den anderen bringen und auf Land hieven. Ist einfacher dann!" meinte er unbeeindruckt und sah mich fragend an. „Macht das, Mr. ...?" fragte ich ihn. „Oh verzeiht, wo sind meine Manieren? Julian Tobbsen! Zu euren Diensten."

Wir vereinbarten noch, dass dieser Herr uns bitte regelmäßig über die Reparatur und den Fortschritt in Kenntnis setzen sollte! Schweren Herzens überließ ich mal wieder mein Schiff fremden Menschen. „Sie werden sie schon nicht versenken, mi sol." meinte Haytham zuversichtlich und ich hoffte, er behielt Recht.

So langsam wurde es Zeit fürs Mittagessen, also machten wir uns auf den Weg. Im Esszimmer, trafen wir aber nur auf Lucius an, welcher alle Hände voll zu tun hatte, um die Kinder im Zaum zu halten. Kurzerhand nahm ich ihm Cadan ab und auf meinen Schoß. July sah immer wieder vorsichtig zu ihrem Opa, aber blieb plötzlich still sitzen. Anschließend brachte Maggie die beiden ins Bett und wir unterhielten uns über meine Jackdaw.

Dann kam ich auf das Thema, dass es ja sicherlich nicht ganz billig werden würde und ich dringend einer Beschäftigung nachgehen müsse beizeiten. Mit großen Augen sah mich Master Williams an. „Könnt ihr mit Zahlen umgehen, Mrs. Frederickson?"

„Ja, kann ich. Wir sprechen hier von Buchführung, Haushalts- und Geschäftsführung nehme ich an?" gab ich fragend zurück. „Ganz genau so ist es, stimmt es nicht, Haytham? Das Geschäft von Faith wäre ja fast vor die Hunde gegangen, dank dieses... unfähigen Tölpels Lee!" kam es ärgerlich von Lucius. „Das hattet ihr vorgestern erwähnt, was hat dieser Mann nur gemacht?" fragte ich kopfschüttelnd. „Alles aufs Spiel gesetzt und nur weil meine Mutter so große Stücke auf ihn hält, ist er so lange geblieben."

Wir gingen in Shays Arbeitszimmer und nun klärte mich Master Williams langsam auf, um was es sich genau handelte. Es war halt Warentransport von A nach B. Unter anderem war auch Madame de L'Isle mit dabei, der Name sagte mir etwas, aber in meiner Noch-Funktion als Assassine nichts gutes. Aber ich verdrängte diesen Gedanken! Es gab eine Liste mit Schiffen und entsprechende Einträge für Aufträge und ähnliches.

Plötzlich bat Lucius Haytham, uns kurz alleine zu lassen. Das machte mir dann doch etwas Angst, ich meine, ich hatte keine Angst vor dem Mann an sich, ich wusste nur nicht, was jetzt so schlimmes kam, dass mein Verlobter nicht dabei bleiben durfte. Doch er klärte mich schnell auf. Es gab noch eine kleine dezente Unterkategorie, welche sich mit ... nunja... nicht unbedingt legalen Dingen beschäftigte. Das fand ich am spannendsten.

Lucius reichte mir, um mich zu testen, eines der Geschäftsbücher und bat mich, entsprechende Berechnungen für Einkauf- und Verkaufspreise zu machen. Und ich konnte meine Buchführungsqualitäten unter Beweis stellen, auch wenn in dieser Zeit das Ganze etwas anders abläuft. Ich kam ganz gut zurecht damit und hätte hier noch Stunden verbringen können. In den nächsten Tagen, oder besser Wochen sollte ich die hier anwesenden Geschäftspartner kennenlernen. Endlich eine Aufgabe für mich, ich freute mich schon!

Gegen späten Nachmittag erschienen Faith und Shay wieder und sie sahen ziemlich mitgenommen aus. July stürmte auch gleich auf die Beiden zu und verlangte nun endlich ihre Torte, auf die sie so lange warten musste. Lucius hatte ihr immer wieder zu verstehen gegeben, dass gewartet wird, bis ihre Eltern wieder daheim sind. Warum Kinder auf ihre Großeltern hören, war mir ein Rätsel. Diese Fähigkeiten bekommt man anscheinend wirklich erst im Alter und ich musste dabei grinsen.

Faith war in der Küche verschwunden und kam mit einem Glas Portwein in der Hand wieder zu uns. Soweit kommt es noch, Alkohol bei dem Antibiotikum, nichts da! „Vergiss es, keinen Alkohol für dich, du bist immer noch krank und wo warst du eigentlich?" fragte ich maulig, verabschieden konnte man sich schon noch. „Alex es ist nicht wichtig, komm feiern wir Geburtstag" dieses falsche Lächeln war schlimmer als die Lüge. Etwas stimmte nicht und ich würde ihr doch gerne helfen!

Doch auch ich riss mich zusammen und der weitere Nachmittag verlief entspannt. July freute sich riesig über ihre Geschenke. Eine kleine Morrigan für die Badewanne, ein Pferd auf Rollen, welches auch gleich ausgiebig getestet wurde, ein kleiner silberner Vogelanhänger von Lady Melanie. Leider sah Cadan nicht so begeistert aus, er verstand einfach noch nicht, warum er nichts bekam. Als aber Faith vorschlug, später ein Bad zu nehmen, damit sie beide mit der Morrigan spielen konnten, war die Welt erst einmal wieder für ihn in Ordnung. Und wie sollte es anders sein, July freute sich so doll, dass sie ihrer Mutter von hinten um den Hals fiel und ihr gleich ihre Freude ins Ohr brüllte.

Die kleine Maus war so aufgeregt, dass sie anfing auf Faith herum zu klettern. Ein „July" von ihrem Opa reichte dann aber, mich ignorierte sie in diesem Moment, was aber nicht weiter schlimm ist.

Und dann kam das Abendessen. Leider gab es Hase! Ich erwähnte es ja bereits, ich kann diese Tiere einfach nicht essen. Aus Höflichkeit und Anstand nahm ich ein paar Bissen und meinte nur, dass mir das Korsett einfach alles verschnürte. Danach war es Zeit für das Bad der Kinder. Ich blieb mit Haytham und Lucius noch im Salon und wir unterhielten uns über die nächsten Lieferungen und dass ich in den kommenden Tagen die anderen Geschäftspartner hier kennenlernen sollte.

Dann endlich erschienen Faith und Shay wieder als die July und Cadan im Bett waren. Und jetzt wollte ich eine Antwort! Ich bekam sie, aber mir verschlug es die Sprache. Caroline war gegangen, nachdem Shay ihr sagte, sie solle zu den Grants gehen, sprich zum Appel Pie. Doch sie schien andere Pläne gehabt zu haben, so sah es zumindest aus. Bei einer Bettlerin fand Faith den kleinen Cillian, fast erfroren und einen Brief von ihrer Freundin. Einen Abschiedsbrief!

Diesen reichte Faith nun meinem Verlobten, damit er ihn begutachten konnte mit seinem Blick. In diesem Moment war ich froh, dass dieser erweitert worden war und wir auch schon ein wenig Zeit hatten, ihn zu trainieren. Unvermittelt erhob er sich und meinte nur „Kommt!" er war schon fast draußen, als ich ihn aufhielt und meinte, dass ich so wohl schlecht mit könnte. Also ging ich mit Magda schnell nach oben und fischte den Ornat von Faith aus dem Schrank. Warf mir meine Waffen und meinen Mantel über und beeilte mich, die Treppe wieder hinunter zukommen. Wie sollte es anders sein, die Blicke von Shay und meinem Templer waren genervt und ich wusste, dass würde nachher wieder Ärger mit Haytham geben.

Wir vier gingen nun hinaus, zurück blieb Master Williams, um auf die Kinder aufzupassen, falls hier etwas passieren sollte.

Haytham nahm die Dächervariante und ich musste mich wieder an solche Kletterpartien gewöhnen. Ich war verweichlicht und beneidete Faith um ihren Haken, ich sollte beizeiten nachfragen, ob ich einen baugleichen haben konnte! Wir aktivierten unsere Blicke und ich machte ein paar Assassinen aus, welche uns gefolgt waren. Ohne Worte war klar, dass wir uns aufteilten und sie so in einen Hinterhalt locken konnten, endlich mal etwas richtiges zu tun! Es war befreiend... „Eigentlich werden wir nicht viel zu tun haben, die zwei werden uns keinen übrig lassen" aber ich meinte nur, dass es vier sind und jeder einen abhaben könnte, gerecht geteilt würde ich mal sagen.

Mir wurde ja oft Unvorsichtigkeit vorgeworfen, aber diese Truppe hier war auch nicht besser. Sie schlichen sich zwar heran, bemerkten uns aber wohl überhaupt nicht. Also war es ein leichtes, dass ich mir einen schnappte und ihn leise gen Hel schickte! Faith hatte ebenfalls einen erwischt und dann sah ich, dass vor meinem Templer einer der anderen Meuchelmörder kniete und bekam noch mit, wie dieser höhnisch grinsend meinte „Schöne Grüße vom Duke, er weiß wo ihr und eure Hure sich verstecken!"

 Also war es ein leichtes, dass ich mir einen schnappte und ihn leise gen Hel schickte! Faith hatte ebenfalls einen erwischt und dann sah ich, dass vor meinem Templer einer der anderen Meuchelmörder kniete und bekam noch mit, wie dieser höhnisch g...

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Even when your kind appears to triumph - Part 4Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt