Geschichten des 21. Jahrhunderts und etwas Ruhe

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Siebter Tag des neuen Lebens

7. Dezember 1762




Ich wurde wach und wie erwartet tat mir alles weh! Mein ganzer Körper schien blau angelaufen zu sein und ich fühlte mich gerädert. Doch als ich mich umdrehte, sah ich in die grauen Augen meines Templers und ich atmete erleichtert auf. „Guten morgen, mi amor." meinte ich und lehnte mich weiter an ihn. „Guten morgen, mi sol." und ich bekam einen Kuss auf die Stirn. Über mir vernahm ich bereits geschäftiges Treiben der Mannschaft, welche krampfhaft versuchte, den Frost von den Bohlen zu bekommen. Denn das war eine Unfallquelle, welche nicht zu verachten war auf einem Schiff.


Ich verbrachte diesen Tag hier an meinem Schreibtisch, nachdem wir gefrühstückt hatten und Haytham wanderte über Deck und sprach mit den Besatzungsmitgliedern. Ich vervollständigte das Logbuch und schrieb mein Tagebuch weiter. Das mit dem Logbuch war noch so eine Sache, ich wusste überhaupt nicht, was und WIE ich meine Einträge verfassen sollte. Mr. Hargreaves hatte mir aber ein paar Tipps gegeben und ich war ihm dafür dankbar.


Ein wenig unruhig blieb ich aber den Tag über, ich hatte immer die Befürchtung, dass wir weitere Verfolgerschiffe bekamen. Doch es blieb ruhig und die nächsten Tage war es nicht anders, ich konnte mich etwas entspannen. Sogar das Wetter war uns hold geblieben, es war zwar Wolkenverhangen, aber es schneite nicht!


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Fünfzehnter Tag des neuen Lebens

15. Dezember 1762




Die letzten Tage blieben weiterhin ruhig und meine Übelkeit war verflogen, ich wurde wieder seefest, was mich freute.


Ich fing an, über die letzten Jahre zu berichten. Haytham sah mich oft völlig ungläubig an, zum Beispiel als ich erzählte, dass wir mal eben nach Russland geflogen waren. „Du meinst mit diesen Metallvögeln, welche ich in diesen Visionen gesehen habe?" seine Neugierde ließ mich an den kleinen Haytham denken und ich musste einfach grinsen. „Ganz genau. Damit kommt man sehr schnell von A nach B, auch wenn es nicht immer sehr komfortabel ist." immer noch staunend sah er mich an. „Ich würde das gerne einmal gesehen haben, nur kurz einmal in deine Zeit reinschauen." in seinem Blick konnte ich diese Sehnsucht erkennen, doch ich erinnerte ihn daran, dass es nicht seine Zeit war und er sich zu vielen Gefahren aussetzen würde.


„Ich weiß, dennoch ist es sehr spannend, dir zuzuhören." in diesem Moment beschloss ich, meinem Verlobten die Bilder, welche ich mit meinem Handy gemacht hatte, zu zeigen. Als ich damit wieder bei ihm auf dem Bett saß, stutzte er kurz. „Was hast du vor, Alex?" meinte er skeptisch. „Du wirst jetzt einen kleinen Einblick in mein Leben bekommen." lächelte ich ihn an und gab ihm einen langen Kuss.


Ich hatte Bilder von meiner Wohnung, von der Feier bei Rafael, von Yannick und Melissa. Auch hatte ich von meinem Büro Bilder gemacht und und und. „Du hast aber sehr beengt gewohnt, mi sol. Man hatte ja kaum Platz!" kam es verständnislos von ihm. „Also mir hat es gereicht, ich musste es ja auch alleine sauber halten, Haytham. Vergiss das nicht." grinste ich ihn an. „Es ist immer noch unverständlich, wie du so überleben konntest. Wenn du doch alles alleine machen musstest, hattest du doch eigentlich keine Zeit für deinen Sohn oder für deine Arbeit..." ich unterbrach ihn und erklärte ihm, dass wir eben diese Waschmaschinen, Geschirrspüler und so weiter hatten, die mir die Arbeit abnahmen und erleichterten.


„Damit ist es dann schon zu schaffen, aber man braucht halt eine gewisse Disziplin und Struktur, sonst klappt es nicht." grinsend sah er mich an. „Du hörst dich wie eine wahre Templerin an, Alex!" meinte er lachend.


Die Abende verbrachten wir unten in der Messe mit der Mannschaft, dort war es wohlig warm. Ich genoss diese Tage, sie waren endlich etwas Ruhe, endlich Alltag oder etwas ähnliches zumindest, welche mich runter fuhren und ich mich entspannen konnte. Auch gewöhnte ich mich weiter an meinen Verlobten, ich bekam zum Beispiel seine schlechten Launen ab, umgekehrt er aber auch. Wir näherten uns in einigen Punkten immer mehr an. Noch nicht so tiefgehend, das würde dann später kommen.


Meine Reise nach Korsika ließ ich aber vorerst aus, denn... das würde ich ihm erzählen, wenn er sein Schwert wieder in Händen hielt. Ich freute mich darauf, es ihm endlich geben zu können. Wenn ich richtig lag, dann wären es nur noch ungefähr 9 Tage bis Weihnachten, doch war es hier üblich, am Heiligen Abend die Geschenke zu übergeben oder erst am ersten Feiertag? Aber ich wollte nicht fragen, weil ich Angst hatte, dass ich mich verplapperte, weil ich so aufgeregt war.

 Wenn ich richtig lag, dann wären es nur noch ungefähr 9 Tage bis Weihnachten, doch war es hier üblich, am Heiligen Abend die Geschenke zu übergeben oder erst am ersten Feiertag? Aber ich wollte nicht fragen, weil ich Angst hatte, dass ich mich ve...

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Even when your kind appears to triumph - Part 4Where stories live. Discover now