Der Himmel in seinen Augen

بواسطة hatingperfection

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Wie ist es mit jemandem zusammen zu sein, der einen schon das ganze Leben lang kennt, man ihn aber nicht? Ann... المزيد

Vorwort
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Prolog
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 34
Kapitel 35
Kapitel 36
Kapitel 37
Kapitel 38
Kapitel 39
Kapitel 40
Kapitel 41
Kapitel 42
Kapitel 43
Kapitel 44
Kapitel 45
Kapitel 46
Kapitel 47
Epilog
Danke

Kapitel 28

47 14 3
بواسطة hatingperfection

4 Jahre später

„Na, kennst du mich noch?", fragte der Junge mit den dunklen Haaren.

Ich scannte seinen Körper ab und versuchte mich zu erinnern. Seine Haare waren fast schwarz und er hatte einen ziemlich guten Körperbau. Ich schätzte ihn so um die einundzwanzig Jahre alt.

„Finn?", fragte ich verwundert.

Er nickte lächelnd. „So sieht man sich wieder."

„Die Welt ist ganz schön klein", sagte ich, darauf bezogen, dass wir anscheinend auf dieselbe Hochschule gingen.

„Stimmt. Kann ich dich zum Essen einladen?", fragte er nach und ich überlegte kurz. Liv würde mir das sicher nicht übelnehmen, immerhin war ich vergeben.

„Bestimmt mal, aber mein Leben ist im Moment ziemlich stressig", erklärte ich und das waren keine Ausflüchte, die ich suchte.

Er sah mich fragend an. „Was studierst du denn?"

„Business Administration, dual", gab ich nur zur Antwort.

Überanstrengt schloss ich die Tür zur Wohnung auf. Es roch schon köstlich. Den Geruch identifizierte ich als Spaghetti mit Tomatensoße, die Louis immer selber machte.

„Ich bin wieder da!", rief ich in den Flur hinein, da er mich anscheinend noch nicht gehört hatte.

Schon stand er mit seinen wunderschönen blauen Augen im Flur und lächelte mich liebevoll an. Louis und ich waren jetzt bereits ein bisschen mehr als vier Jahre zusammen und es fühlte sich immer noch alles absolut richtig mit ihm an. Ich mochte es, wie er mich immer verwöhnte und auf mich aufpasste und ich ihn nicht einmal darum bitten musste.

„Wie wars?", fragte er mich, während er auf mich zukam, um mir einen kleinen Kuss auf die Lippen zu drücken.

Ich stöhnte auf. „Ach, so stressig wie immer. Ich weiß nicht, ob es wirklich eine gute Idee war, gleichzeitig zu arbeiten und zu studieren."

„Doch, bestimmt", munterte Louis mich auf. Das war noch ein Grund, weswegen ich ihn liebte. „Mach dir keinen so großen Kopf. Das Essen ist gleich fertig." Louis verschwand in Richtung Küche.

Bevor ich ihm folgte, zog ich noch meine Schuhe aus und stellte sie in unseren Schuhschrank. „Es riecht mal wieder so lecker", lobte ich ihn und setzte mich an den Tisch, da er diesen auch schon gedeckt hatte. Ich glaube, er machte immer alles, bevor ich kam, damit ich nicht mehr so viel zu tun hatte.

Louis arbeitete seitdem ich studiere bei der Feuerwehr, das heißt, er hatte Schichtarbeit. Heute Nacht würde er arbeiten, das heißt heute war sein Putztag gewesen. Wir teilen in unserer Beziehung nämlich alles ganz fair auf.

Er kam zu mir herüber und füllte mir die fertigen Spaghetti auf meinen Teller, über die ich mir dann selbst, seine selbstgemachte, Tomatensoße füllte.

Louis setzte sich zu mir. „Erzähl", bat er mich wie jeden Abend, da er sich sehr für meinen Tag interessierte.

„Ach, es ist eigentlich nichts besonderes passiert", sagte ich und erinnerte mich an das Gespräch mit Finn. Es war schon komisch gewesen, ihn wiederzusehen, nach all den Jahren. Liv hatte mir nie wirklich gesagt, was zwischen den Beiden vorgefallen war und ich war immer noch der Meinung, dass er einen schlechten Einfluss auf sie gehabt hatte. Heute war er mir aber netter vorgekommen, als damals. Ich rang mit der Frage, ob ich Louis davon erzählen sollte oder nicht, denn ich erinnerte mich an diesen einen Moment, wo ich ihm einmal von Finn erzählt hatte. Louis schien ihn nicht zu mögen, jedoch sah ich immer noch nicht die Verbindung zwischen den Beiden. Allerdings würde es mir wie betrügen vorkommen, wenn ich Louis nichts sagte.

„Ich habe einen Jungen getroffen, der mal bei mir auf der Schule war", sagte ich. „Er scheint an dieselbe Hochschule zu gehen." Finns Namen erwähnte ich bewusst nicht.

Louis lächelte charmant. „Das freut mich für dich. Wer ist es denn?"

„Ach, den kennst du nicht." Im Prinzip war es keine Lüge, denn persönlich hatte Louis Finn nie kennengelernt. Das mit dem Essen ließ ich auch aus, damit Louis keine große Sache daraus machte.

Louis zog eine Augenbraue hoch und hakte noch einmal nach. „Sicher?" Er schien sich schon wieder Sorgen um mich zu machen, was mir zum Teil auch mal auf die Nerven ging.

Ich nickte.

Louis Blick wanderte auf die Uhr an seinem Arm und sah mich dann erschrocken an. „Ich muss los." Er gab mir noch schnell einen Kuss auf die Wange und verschwand im Flur. „Mach keinen Scheiß", hörte ich noch, bevor er die Tür ins Schloss fallen ließ.

Ich hatte noch nie in irgendeiner Art Scheiße gebaut, in der Zeit in der ich Louis kannte. Das einzige was ja mal passiert war, war dass ich von einem Auto angefahren wurde, aber dafür hatte er die Schuld auf sich genommen, weil er mich so provoziert hatte. Und dann gab es noch das Mal, wo ich im Restaurant zusammengeklappt bin, bevor wir in den Urlaub gefahren sind. Das war wohl mein Kreislauf gewesen. Mit Absicht hatte ich jedoch nie etwas falsch gemacht und trotzdem sagte Louis jedes Mal, ich solle keine Scheiße machen.

Morgens, als die Sonne durch das Fenster schien, spürte ich seinen Atem in meinem Nacken. Es war Samstag und ich hatte endlich mal wieder ausgeschlafen. Ich war eigentlich eher so der Frühaufstehertyp, aber seitdem ich studierte, ging gar nichts mehr.

„Guten Morgen", raunte Louis mir ins Ohr, der wohl bemerkt hatte, dass ich wach geworden war.

„Du sollst noch schlafen", sagte ich ärgerlich, da er eine lange Nacht hatte.

Ich spürte wie er hinter mir mit den Schultern zuckte, was wohl bedeutete, dass es ihm egal war. Seine Hände strichen über meinen Halbnackten Rücken und ich bekam eine Gänsehaut. „Ich betrachte lieber deine Schönheit."

Ich verdrehte die Augen. Er war schon süß, aber manchmal auch einfach zu süß.

„Musst du nicht los?", fragte er mich.

„Ich überlege, ob ich krank bin und bei dir im Bett bleibe", nuschelte ich. „Ich glaube, ich habe Fieber."

„Ich glaube, du bist einfach nur unendlich heiß", sagte Louis und küsste meine Schulter. „So, und jetzt aufstehen", drängte er mich, als er wieder von mir abgelassen hatte.

„Du glaubst nicht, wenn ich gestern gesehen habe", sprach ich in mein Telefon. Ich war gerade auf dem Weg zur Hochschule.

„Hau raus", bat Liv mich am anderen Ende gespannt.

„Finn."

„Finn, Finn?", fragte sie nach, als wenn sie mir wirklich nicht glaubte.

„Ja, Finn, Finn", antworte ich.

Ich konnte förmlich sehen, wie Liv an ihrem Handy saß und entgeistert durch die Gegend schaute.

„WO?", wollte sie jetzt wissen.

„Wir scheinen an derselben Hochschule zu sein", erklärte ich ihr. „Er will mich zum Essen ausführen."

„Was hast du gesagt?"

„Das ich viel beschäftigt bin."

„Was? Wieso?" Liv schien schockiert zu sein, obwohl ich Erleichterung erwartet hatte.

„Ich bin in einer Beziehung und ich habe nicht das Gefühl, dass Finn und Louis sich mögen", rechtfertigte ich mein Verhalten.

„Die Beiden kennen sich nicht einmal", wandte Liv ein.

Genau das war ja eigentlich auch meine Meinung, aber ich musste immer wieder an den Moment denken, wo Louis mich über Finn ausgefragt hatte. Irgendetwas musste da sein.

„Ach keine Ahnung. Ich muss jetzt auflegen. Ich bin da." Ich drückte auf den roten Hörer und würgte Liv förmlich ab. Nun spazierte ich in die große Halle der Hochschule, wo sich schon wieder tausende Studenten tummelten.

Liv studierte auch, jedoch nicht dual und an einer Universität im Süden von Deutschland. Ich hatte sie schon ewig nicht mehr gesehen, aber wir telefonierten des Öfteren.

Zu Noah hatte ich mehr oder weniger wieder den Kontakt verloren. Wir schrieben uns hin und wieder ein paar Nachrichten, aber sehen taten wir uns nur, wenn Louis Tante uns einlud, was nicht sehr oft vorkam. Mich machte das schon ein wenig traurig, aber ich rannte ihm nicht hinterher, wenn er es nicht für nötig, hielt mich zu treffen.


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