Der Himmel in seinen Augen

By hatingperfection

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Wie ist es mit jemandem zusammen zu sein, der einen schon das ganze Leben lang kennt, man ihn aber nicht? Ann... More

Vorwort
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Prolog
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 34
Kapitel 35
Kapitel 36
Kapitel 37
Kapitel 38
Kapitel 39
Kapitel 40
Kapitel 41
Kapitel 42
Kapitel 43
Kapitel 44
Kapitel 45
Kapitel 46
Kapitel 47
Epilog
Danke

Kapitel 16

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By hatingperfection

Lange saß ich, man könnte fast schon sauer sagen, dort. Louis erklärte mir gar nichts, nur das meine Mutter sich keine Sorgen machen würde, weil er so ein Engelsdings angewandt hatte. Etwas positives hatte das alles ja. Ich würde Katy nicht begegnen müssen. Trotzdem fand ich es nicht fair, dass er mich an einen Ort geschleppt hatte, um mich zu beschützen, ich nicht einmal wusste wo ich war und er mich auch noch hier festhielt.

„Du stehst nicht auf", hatte er einige Male gemurrt.

Dann hatte ich ihn wieder tausende Male angefleht mir zu sagen, was denn nun los sei, aber ich bekam keine einzige Antwort.

„Du hast es versprochen", maulte ich jetzt, wie ein kleines Kind.

„Das hier ist nicht einfach mal eben so etwas erzählen, Annabell. Dein Leben steht auf dem Spiel." Louis sah mich mit funkelnden Augen an.

Ich funkelte genauso zurück. „Genau deswegen sollte ich ja wissen, was los ist. Dann kann ich mich auch selber beschützen. Also, wer ist Elian?"

„Mein Bruder. Das hast du doch schon mitbekommen."

Ich schnaubte wütend. Mehr Informationen als das, was ich schon wusste, würde ich wohl nicht aus ihm herausbekommen.

„Wieso versucht er mich umzubringen?", horchte ich ihn weiter aus, obwohl mir schon klar, dass Elian das aus Rache tun wollte.

Er hatte Louis einen Mörder genannt, also war ich wohl die, die als Rache sterben musste.

„Damit ich in die Hölle komme", erklärte Louis, als wäre es ihm gleichgültig. Doch ich wusste, dass ihm es das nicht war.

„Weil du ein Mörder bist?" Unsensibler als ich es gerade getan hatte, konnte man diese Frage nicht stellen.

Louis Blick verdunkelte sich und seine Augen wurden rötlich. Bevor das Höllenfeuer ausbrechen konnte, wandte er seinen Blick von mir ab.

„Entschuldigung", sagte ich nun.

„Ich würde nie jemandem mit Absicht etwas tun", sagte er, als das rote aus seinen Augen wich und sie sich wieder mit blauer Farbe füllten.

Ich überlegte kurz, was meine nächste Frage sein würde, doch Louis unterbrach mein Denken, als er nach meiner Hand griff.

„Das was ich vorhin gesagt hatte, meinte ich ernst, falls du es noch mitbekommen hast."

Verschwommen erinnerte ich mich an Louis letzten Satz, bevor ich zusammengeklappt war.

Ich weiß ja nicht, wann das alles mit uns angefangen hat, aber ich hoffe, es endet mit dir und mir, hallte es wieder durch meinen Kopf.

„Ich weiß nicht, ob ich das im Moment auch hoffe Louis", musste ich zugeben. „Ich mag dich, aber das alles hier ist nicht das, wie ich leben will. Und wenn du mir nicht einmal antworten auf meine Fragen gibst, macht es das alles nicht besser."

„Ich will dich doch nur beschützen", schrie er und ließ meine Hand wieder los.

Bevor ich erkennen konnte, ob sich das Feuer wieder in ihm breit machte, stürmte er auch schon aus der Tür.

Eine Weile hatte ich nur dagesessen, auf dem Himmelbett. Als ich dann merkte, dass Louis so schnell nicht wieder herkommen würde, beschloss ich, meine Zeit für eine kleine Erkundungstour zu nutzen.

Ich fühlte mich schon ein wenig fitter, als ich mich aus dem Bett quälte. Vor dem Bett standen süße rosa Pantoffeln, die ich mir einfach über meine Socken zog.

Im Flur brannten helle Lichter an der Decke und der Boden war mit rotem Teppich ausgelegt. Sonst war alles leer, es gab nur noch einige Türen, die in andere Räume zu führen schienen. Bevor ich eine davon öffnete, ging ich erst einmal den Flur ab und fand eine Treppe, die ins Untergeschoss führte. Von dort konnte man stimmen hören, die ich einem Fernseher zuordnen konnte, desto weiter ich die Treppe hinunterging. Unten endete der rote Teppich und alles wirkte wieder ein wenig moderner, jedoch immer noch aus Holz.

Louis saß auf einem schwarzen Ledersofa vor einem SmartTV und schaute einen Film oder eine Serie.

Entweder bemerkte er mich nicht, oder er wollte mich nur nicht bemerken, denn er zeigte keine Regung, als ich zu ihm hinüber ging.

„Es tut mir leid", sagte ich und setzte mich neben ihn auf das Sofa.

„Dir braucht nichts leidtun. Du hast recht. Das mit uns könnte nie funktionieren und das ist meine Schuld."

„Das ist nicht wahr", versuchte ich ihm zu sagen, obwohl ich nicht einmal wusste, was wirklich wahr war und was nicht.

Louis schaute zu mir herüber und sah mich eindringlich an. „Ich bin hier um dich zu beschützen, stattdessen bringe ich dich in Gefahr. Du wärst fast gestorben. Du willst mir jetzt nicht ernsthaft sagen, dass es nicht meine Schuld ist, oder?"

„Doch, möchte ich, weil ich dir glaube, dass du nie jemandem mit Absicht schaden würdest. Was auch immer du getan hast, dass dieser Elian dich so hasst, es war nicht deine Absicht."

„Ich werde so oder so in die Hölle kommen, aber ich werde zumindest noch dich retten", sagte er und nahm wieder meine Hand.

„Du wirst sicher nicht in die Hölle kommen und wenn dann als sexy Teufel", lachte ich, um ihn aufzuheitern.

„Ich bleibe lieber ein sexy Engel", lachte er mit mir zusammen.

„Was passiert eigentlich, wenn du zurückmusst, also in den Himmel?"

Louis strich mir über die Wange und ein heißes Prickeln durchfuhr meinen Körper.

„Ich weiß es nicht, aber ich weiß, dass ich dich hier nicht alleine lassen werde. Ich habe noch eine Ewigkeit vor mir und einen kleinen Teil davon werde ich bis an dein Lebensende auf dich Acht geben", lächelte er und ich musste auch lächeln.

Dieser schöne Moment wurde von dem Klingeln meines Handys unterbrochen. Ich erblickte meine Tasche vor der Haustür und ging hin. Vermisste meine Mutter mich jetzt doch?

Panisch wühlte ich in meiner Handtasche, bis ich in einem kleinen Seitenfach mein weißes Iphone fand. Auf dem Display stand jedoch Noahs Name und verwundert nahm ich an.

„Mach auf Lautsprecher", bat Louis mich und genau das tat ich, als ich zurück zum Sofa ging.

„Hallo?", fragte ich, als Noah nichts sagte.

„Ist Louis bei dir?", fragte er nur ganz aufgeregt.

Ich sah Louis fragend an.

Er schüttelte den Kopf.

„Nein, wieso?", hakte ich bei Noah nach, immerhin hatten wir keinen wirklichen Kontakt mehr.

„Er ist nicht nach Hause gekommen. Ich dachte, du wüsstest vielleicht wo er ist", erklärte Noah immer noch aufgeregt und schwer atmend.

Louis schüttelte wieder seinen Kopf.

„Nein, ist er nicht. Ist denn was passiert?"

Erst gab es einen Augenblick Lautlosigkeit, dann sprach Noah endlich weiter. „Kann man so sagen."

„Jetzt sag schon", bettelte ich schon fast, obwohl er das nicht verdient hatte.

Augenblicklich hörte ich ein Schluchzen am anderen Ende der Leitung. „Mama ist ins Krankenhaus gekommen."

Louis schüttelte seinen Kopf.

„Das tut mir so leid, Noah", sagte ich nur und sah Louis fragend an. Was wollte er bloß von mir?

Ich stellte das Mikrofon kurz auf stumm. „Was?", fragte ich Louis total verwundert über seine Reaktionen.

„Noah weint nie und er nennt seine Mutter auch nicht Mama. Das ist eine Falle."

„Wie? Was meinst du mit Falle?"

„Naja, überleg mal ein bisschen-"

Louis wurde von Noah unterbrochen, der immer noch laut schluchzte.

„Annabell? Bist du noch da? Ich brauche dich jetzt", weinte er.

Es fiel mir wirklich schwer, einfach nein zu sagen. Aber wenn es wirklich eine Falle war, dann durfte ich da nicht drauf eingehen. Aber was war, wenn Noah etwas passieren würde? Ich könnte es mir niemals verzeihen, wenn so etwas wegen mir passiert.

Mit süßen Welpen Augen sah ich Louis an und er guckte ein wenig böse zurück.

„Ich weiß was du vorhast", sagte er und schüttelte wieder einmal seinen Kopf.

„Er ist doch bei dir", stellte Noah nun fest, der Louis offenbar gehört hatte.

„Leg auf", forderte Louis mich jetzt auf, aber ich konnte einfach nicht.

Er stand also auf und riss mir mein Handy aus der Hand, um dann selbst den roten Hörer zu drücken.

„Was war da los?", fragte ich verdattert.

Louis zuckte nur die Schultern. „Ich denke mal, dass Elian ihn manipuliert hat, um das zu tun."

„Was? Wie kann er das denn? Noah würde doch nie mit ihm reden. Ich verstehe das alles nicht, Louis. Und woher weiß er überhaupt von Noah?"

„Annabell, wie du merkst ist das alles viel zu kompliziert für dich", versuchte er mir mal wieder abzuwimmeln.

„Aber irgendwann muss ich es doch verstehen", sagte ich. „Es geht hier immerhin anscheinend um mein Leben. Ich hoffe ja immer noch das ihr alle YouTuber seid und mich hier total verarschen wollt", lachte ich, obwohl es im Moment überhaupt nichts zu lachen gab.

„Nein, ich kann dir versichern, dass wir das nicht sind." Louis stand auf und ging zur Haustür, wo er sich seine Jacke überzog.

„Was hast du vor?", fragte ich verdattert. Ich dachte, er wollte nicht zu Noah fahren. Hatte sich seine Meinung geändert?

Louis kam nun auf mich zu und reichte auch mir meine Jacke und meine Handtasche. „Wir müssen uns einen neuen Ort suchen. Noah kennt dieses Haus", sagte Louis und hatte die Haustür auch schon geöffnet.

Ein wenig panisch ging ich nach draußen und schnupperte die frische Morgenluft. So lange hatte ich geschlafen?

„Wo wollen wir denn hin?"

Louis schloss die Haustür hinter mir ab und ging auf sein Auto zu, während er es aufschloss.

„Weiß ich selbst noch nicht."

„Ich möchte nach Hause", äußerte ich meinen Wunsch blieb stehen. „Mein Vater kommt doch heute", sagte ich.

„Ich dachte, genau das willst du nicht?" Louis war total verwundert über meine Stimmungsschwankungen und blieb auch stehen.

„Doch, irgendwie anscheinend schon. Ich weiß nicht. Es ist einfach so ein Gefühl in mir, das mir sagt, dass ich ihn sehen sollte. Er ist mein Vater, Louis."

„Ja, ich weiß wohl, dass er das ist. Das ist er aber immer noch, wenn du in Sicherheit bist. Danach kannst du ihn auch noch sehen", murmelte er und ging schon weiter zu seinem Auto, dass er unter einem Carport abgestellt hatte.

Er hatte schon recht, auf irgendeine Art und Weise und irgendwie hatte ich es ja schon verdrängt, meinen Vater zu sehen. Ich hatte keine Ahnung, wieso ich das Gefühl bekommen hatte, ihn sehen zu müssen. Das war wohl mein Gewissen. Wahrscheinlich dasselbe, was er so alle zwei Jahre mal bekam.

Louis öffnete mir wie ein Gentleman die Beifahrertür und ich glitt in den schwarzen Audi hinein. An dem Geruch des neuen Autos hatte sich nichts geändert, auch nicht nachdem ich hier drinnen schon zwei Mal bewusstlos transportiert worden war.

Ich spürte wie Louis auf das Gaspedal drückte und wir schneller, als man auf seinem eigenen Grundstück fahren würden, an dem kleinen Haus vorbeifuhren, raus in die Landschaft, durch Wiesen die ich noch nie gesehen hatte.


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