Der Himmel in seinen Augen

By hatingperfection

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Wie ist es mit jemandem zusammen zu sein, der einen schon das ganze Leben lang kennt, man ihn aber nicht? Ann... More

Vorwort
-
Prolog
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 34
Kapitel 35
Kapitel 36
Kapitel 37
Kapitel 38
Kapitel 39
Kapitel 40
Kapitel 41
Kapitel 42
Kapitel 43
Kapitel 44
Kapitel 45
Kapitel 46
Kapitel 47
Epilog
Danke

Kapitel 15

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By hatingperfection

„Schmeckt es dir denn?", erkundigte sich Louis bei mir, als ich mein Schnitzel und meine Pommes schon halb aufgegessen hatte.

Ich nickte nur, bevor mir noch alles aus dem Mund fiel. Romantisch essen gehen war absolut nicht mein Ding. Ich blamierte mich meiner Meinung nach einfach nur, aber Louis schien es lustig zu finden.

Nach und nach wurde mir jedoch ein wenig übel und desto weniger aß ich auch. Louis schien zu denken, dass mein Bauch einfach nur voll war, denn er fragte nicht nach.

„Weißt du, Annabell... ", hörte ich ihn sagen, aber seine Stimme hallte einfach nur in meinen Kopf hinein und genauso wieder hinaus.

Dann kippte ich auch schon weg und alles war vorbei.

Das Umkippen war nicht so gewesen, wie das mal in der Schule. Das hier war irgendetwas anderes, was nicht nur durch meinen Kreislauf oder sonstiges hervorgerufen wurde. Mein Kopf tat extrem weh und ich konnte mich nicht regen. Ich musste Louis verzweifelter Stimme zuhören, wie er andauernd meinen Namen sagte und mich bat aufzuwachen.

„Verdammt, ich komme nicht in deinen Kopf!", meckerte er. „Wieso hilft mir denn keiner?!", schrie Louis durch den ganzen Gasthof.

Was meinte er mit, er kommt nicht in meinen Kopf? Das letzte mal hatte es doch auch geklappt. Ich konnte nicht nachvollziehen, was dieses Mal anders war, bis Louis Gespräch mit einer anderen Person begann.

„Du warst das?!", hörte ich Louis erschrocken sagen.

„Ein Hallo wäre auch ganz nett, nach all den Jahren", hörte ich eine andere Stimme, die mir bekannt vorkam.

„Jemand wie du, bekommt von mir kein Hallo oder sonstiges. Sag mir, was du mit ihr gemacht hast!", schrie Louis, als wenn ihn die anderen Gäste überhaupt nicht stören würden. „Willst du, dass ich in die Hölle komme, verdammt?!", fragte er nun panisch.

Daraus schlussfolgerte ich, dass die andere Person von seinem Engelsdasein wusste. Aber wem außer mir hatte er es erzählt?

„Das fragst du dich erst jetzt?", fragte die andere Stimme und lachte, wie man es von Bösewichten aus Kinderfilmen kannte.

„Stirbt sie?", fragte Louis nun ein wenig kleinlaut.

„Ich weiß nicht."

„Wie kannst du mir das schon wieder antun, Elian?!" Louis schrie die andere Person aus ganzem Herzen an. „Warum hilft mir denn keiner?!", schrie Louis nun noch einmal durch den ganzen Raum.

Mit aller Kraft versuchte ich aufzuwachen, doch nichts an mir schien mich zu regen. Ich bekam wieder dasselbe Gefühl, wie damals im Krankenhausbett. Ich fühlte mich alleine. Alles um mich herum ging weiter, nur ich war in mir selbst gefangen, und ihr glaubt gar nicht, wie schrecklich sich das anfühlt.

„Sie helfen dir nicht, weil sie es nicht sollen", erklärte die Stimme, zu der anscheinend der Name Elian gehörte.

„Wie meinst du das?", fragte Louis und ich spürte seine Hand auf meinem Herzen. Er schien zu fühlen, ob ich noch einen Puls habe. „Ihr Puls ist schwach. Jetzt sag mir doch, was hier vor sich geht. Ich kann nicht noch mehr Menschen verlieren, vor allem nicht sie. Das du sie mit dem Auto angefahren hast, reicht schon", schrie Louis den Typen an.

Hatte ich gerade richtig gehört? Dieser Elian hatte mich angefahren?

Plötzlich spürte ich schmerzen in meiner Brust. Mein Herz schien einen Aussetzer zu machen. Annabell, stress dich nicht, versuchte ich mich selbst zu beruhigen, jetzt wo ich Louis Stimme nicht hören konnte.

„Du hast es verdient", sagte Elian wütend.

„Ja, du hast vielleicht recht. Aber wenn ich es verdient habe, dann bestraf auch mich und nicht sie!"
„Sie ist nun einmal der einzige Weg, dich zu bestrafen, Bruder. Wenn sie stirbt, verbringst du dein Leben in der Hölle", erklärte Elian ihm.

Mein Herz machte noch einen schmerzhaften weiteren Aussetzer. Was meinte er mit Bruder? Louis hatte einen Bruder? Also war dieser Elian auch ein Engel?

„Annabell, beruhig dich", sagte nun Louis, der meine Aussetzer auch zu spüren schien. „Sie kann uns hören, oder?"

„Können wir ja ganz leicht ausprobieren. Annabell, wusstest du, dass dein Freund ein Mörder ist?", fragte Elian nun offensichtlich an mich gewandt.

Wieder ein stechender Schmerz in meiner Brust.

„Vielleicht solltest du anfangen zu reanimieren", schlug Elian in einer gleichgültigen Stimme vor. „Bis dann", waren seine letzten Worte, bevor er ging.

Mit jedem Schritt, den er machte, tat mein Herz ein bisschen weniger weh und desto lauter wurde dann auch Louis Stimme in meinem Kopf.

„Wach auf", flüsterte er in mir. Es schien jedoch nicht laut genug zu sein.

Als nächstes schoben sich seine starken Hände unter meinen Körper und hoben mich hoch.

Ich konnte nicht anders, als mich immer weiter zu stressen. Mir schossen tausende Fragen durch den Kopf. Wer war Elian gewesen und was hatte er gemacht? War er wirklich Louis Bruder? Und hatte er etwas mit meinem Autounfall und dem von Louis Adoptiveltern zu tun?

Langsam, mit zunehmendem Bewusstsein, spürte ich, wie mich jemand auf etwas weiches, vermutlich ein Bett legte. Dann legte jemand seine Hand auf meine Stirn und an der Wärme, die dann durch meinen gesamten Körper schoss, erkannte ich, dass es Louis sein musste.

„Fieber hast du auch nicht. Ich verstehe nicht, was er mit dir gemacht hat. So etwas ist noch nie passiert", murmelte er vor sich hin, da er wohl dachte, ich könnte ihn nicht hören.

Wo hatte er mich hingebracht?

„Wach auf!", hörte ich ihn mittlerweile alle zwei Sekunden in meinem Kopf rufen.

Ich kann nicht, wollte ich ihm antworten, doch es funktionierte nicht.

Ich spürte, wie mich jemand zudeckte.

„Ich weiß, ich habe dir versprochen, dir alle deine Fragen zu beantworten, aber es ist zu früh, Annabell. Wahrscheinlich wird es einfach nie den richtigen Zeitpunkt dafür geben, denn er würde dich umbringen und das versucht er so schon. Wenn ich dich retten könnte, dadurch das ich gehe, dann würde ich es sofort tun, aber es würde einfach nichts bringen. Es tut mir so leid, dass ich dich in all das hier mit reingezogen habe", sagte Louis in einem verzweifelten Tonfall. „Er hasst mich, obwohl ich für alles, was ihm widerfahren ist, nichts kann. Wäre auch nur zu schön, wenn er darüber mit mir reden würde. Aber reden bedeutet ihm nichts. Er will mich in der Hölle sehen und das wird er, wenn er dich tötet."

Ich würde gerne sagen, dass sich langsam alle Puzzleteile fügten, doch sie glitten für mich immer weiter auseinander, mit jedem Wort was er sagte. Mir fehlten die wichtigen Teile, die ich brauchte, um alles zusammenzusetzen und ich schwöre, wenn ich aufwachen würde, würde ich sie finden, auch wenn Louis strikt dagegen war.

Ich würde ihn und mich aus all dem hier befreien, damit wir eine normale Beziehung führen konnten.

Nun überkam es mich und Louis schrie wieder durch meinen Kopf. „Wach auf!" Das Adrenalin fuhr von meinem Herzen aus in meine Arme, Beine und dann auch endlich in meinen Kopf. Erschrocken öffnete ich meine Augen und japste nach Luft.

„Annabell", schrie Louis erleichtert auf. Er strich mir sanft meine Haare aus dem Gesicht und versuchte mich zu beruhigen. „Alles ist gut."

„Du bist ein Mörder?", kam es nur so aus mir hervor. Und obwohl ich diese Frage noch nicht direkt stellen wollte, war es schon zu spät.

„Beruhig dich doch erst einmal", versuchte er mich abzuwimmeln.

„Sag es mir", flehte ich und begann wieder nach Luft zu japsen. Das atmen schien ich in der Zeit, wie lang sie auch gewesen war, wohl ein wenig verlernt zu haben.

„Ich sage dir im Moment gar nichts. Ich muss nämlich auf dich aufpassen und dann funktioniert das nicht mehr."

„Du passt gerade nur auf dich auf", meckerte ich.

„Ich habe gesagt, du sollst dich beruhigen, Annabell", meckerte nun auch er und seine Augen begannen sich schon rot zu färben.

Eingeschnappt folgte ich dem, was er sagte und blieb lieber still.

„Ich passe auf uns beide auf", erklärte Louis mir nun.

Nach und nach war ich bereit dazu mich aufzusetzen und sah mich in dem kleinen Zimmer um und ignorierte Louis dabei völlig. Ich saß auf einem kleinen Himmelbett, das mit lilaner Bettwäsche bezogen war. Die Wände hatten eine weiße Tapete und an der Wand standen auch ein paar moderne Möbel aus Holz, wie zum Beispiel ein Kleiderschrank.

Ich kannte das Zimmer nicht, was mit umso mehr verwirrte. „Wo bin ich hier?", fragte ich nun.

„Weit weg, wo dich keiner findet."

Schlagartig kam mir wieder Louis Spaß von vorhin in den Kopf von wegen, dass er mich nicht entführen wolle. Hatte er sich alles nur ausgedacht und jetzt war ich hier und er würde mich gleich vergewaltigen?

„Du Idiot", schrie ich ihn an, was die Situation nicht unbedingt besser machte.

„Was ist denn jetzt los?" Louis sah mich total verwirrt an, mit seinem Das-Ist-Zu-Deinem-Besten-Blick.

„Ich will zu meiner Mama", fing ich an zu jaulen, wie ein kleines Kind.

„Deine Mama wird dich nicht vermissen. Ich rufe sie gleich an."

„Ach so. Und was sagst du ihr dann bitte? Das ich bei dir sitze, obwohl du ein Mörder bist und ich von deinem Bruder mal wieder fast umgebracht wurde, von dem ich nicht mal wusste, dass es ihn gibt, aber der mich offenbar zu hassen scheint?!"


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