Kapitel 5: Schwarzlicht-Fiasko

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Nachdem die Schule aus war, ging ich noch mit zu Avery. Sie hatte heute irgendwas 'Besonderes' vor. Alles was ich weiß ist, dass wir heute Abend weggehen.

"Also Ave, was habe wir denn heute Abend vor?", fragte ich. Ihr Gesichtsausdruck veränderte sich schlagartig von gelangweilt zu aufgeregt. "Wir gehen heute Abend feiern. Auf dem Plan steht die Riesenparty von Math!" "Aber das ist doch nichts Besonderes", fragte ich verwundert. "Warte einfach bis nachher", sagte sie grinsend. Ich verdrehte die Augen und sah nach vorne. Irgendwie freute ich mich schon, denn Ablenkung ist genau das, was ich jetzt brauche. Bei ihr zu Hause angekommen, erledigten wir noch schnell unsere Hausaufgaben und zogen uns um. Ich hatte eigentlich gedacht, dass ich mir wieder ein Kleid anziehen soll, aber Avery schüttelte nur den Kopf und warf mir ein bauchfreies Neon-Top und eine Hot pans zu. Verwundert sah ich zu ihr. "Ich soll sowas auf einer Party anziehen?", fragte ich. "Jop. Lass dich einfach überraschen." "Okay", sagte ich und schüttelte den Kopf.

Während wir auf dem Weg zur Party waren, versuchte ich mehr Informationen über diese herauszubekommen. Vergeblich. Alles was Ave tat, war hinterhältig zu grinsen und zu schweigen wie ein Grab. Das kann vielleicht aufregen. Als wir schließlich vor Maths Haus ankamen, konnte ich schon die tiefen Bässe und die dröhnende Musik hören. Sofort war ich in Stimmung ein paar Gläser zu trinken und von der Musik einfach treiben zu lassen. Drinnen angekommen, staunte ich nicht schlecht: überall waren Schwarzlichtlampen angebracht und die ganzen Leute waren nur durch ihre dadurch hervorstechenden Klamotten zu erkennen. Aber das beste waren die Muster auf ihren Körpern. Neben dem Eingang stand ein Mädchen in meinem Alter, die die Gäste mit irgendeiner Farbe bemalte, die man sehr deutlich im Schwarzlicht sah. Diese Party war jetzt schon der Hammer. Ave zog mich zu dem Mädchen, welches sofort anfing Muster auf unsere Arme zu malen. Bei mir malte sie in Neongelb ausgeprägte Blumenmuster auf die Arme. Es sah einfach toll aus. Ave bekam so ein ähnliches Muster, es sah es wie Seerosen.

Ich zog sie an die Bar und wir kippten gleich zwei Sex on the Beach auf ex runter. Unterdessen beobachtete ich die anwesenden Menschen. Es sah ziemlich krass aus, ein leuchtender Haufen, der sich zum Beat der Musik bewegte. Ich verfiel sogleich dem Rausch der Tanzenden und tanzte mit Ave in der Mitte des Raumes. Während ich meine Hüfte passend zum Rhythmus kreisen lies, spürte ich wie jemand von hinten an mich rankam.

Ich schmunzelte und presste meinen Rücken gegen die ziemlich durchtrainierte Brust des Jungen. Irgendwann spürte ich wie er die Haare auf der einen Seite meines Halses wegstrich und mit tiefer Stimme flüsterte: "Weißt du, dass du total gut tanzt? Ich glaube, du bist auch woanders so aktiv und beweglich." Natürlich verstand ich was er meinte. Eigentlich bin ich ja nicht so, aber heute Nacht war mir das eigentlich alles egal. Als ich dann auch noch bemerkte, wie er auf der Suche nach meiner empfindlichen Stelle meinen Hals küsste, entfloh meinen Lippen ein leises Stöhnen. Derzeit wanderte er mit seinen Händen an meinen Seiten immer weiter runter, bis er an dem Bund meiner Hose ankam. Ich lehnte meinen Kopf gegen seine Schulter und schloss die Augen. Irgendwie brauchte ich das jetzt.

Doch auf einmal hörte er auf mit dem Küssen und nahm auch seine Hände von meiner Hüfte. Verwundert drehte ich ich mich um und blickte in die wütenden Augen von Jackson. Verdammt, was machte der denn hier?! Er drehte sich um und stieß den Jungen, mit dem ich vorher getanzt hatte, so hart weg, sodass er beinahe das Gleichgewicht verlor. Ziemlich sauer brüllte Jackson den Typ an, was man wegen der lauten Musik kaum verstand: "Geht's noch?! Lass gefälligst deine dreckigen Finger von ihr!" Jetzt ebenfalls wütend ging der Junge auch auf Jackson los.

Oh nein, die werden sich gleich prügeln, wenn ich nicht schnell etwas unternahm. Also drängte ich mich zwischen die beiden und sah Jackson verärgert an. "Was ist los mit dir? Ich darf doch wohl auch mal meinen Spaß haben!" Er packte mein Handgelenk und schleifte mich aus dem Haus. Ich wollte ihn grade wieder anschreien, aber wurde unterbrochen, als er mich gegen die Hauswand drückte. "Du willst wissen, was mit mir los ist? Ich fass es nicht, dass du es wagst, vor meinen Augen mit jemand anderem rumzumachen, obwohl ich doch klar und deutlich gesagt habe, dass du MIR gehörst!" Hat der sie noch alle? "Also erstens mal, ich gehöre niemandem.", fauchte ich ihn wütend an, "und zweitens, kann es dir doch wohl herzlich egal sein, mit wem ich was mache. Und ich hab mit dem Typen garantiert nicht rumgemacht." "Hättest du aber," knurrte er bedrohlich. Jetzt kam er mir sehr nah. Und wieder wurde ich von seinem Geruch umhüllt. Fuck, warum bekomme ich dann immer so weiche Knie? "Darling, ich glaube, du hast noch nicht verstanden, zu wem du gehörst." Er presste seinen Körper wieder gegen meinen.

Flüchten kann ich jetzt jedenfalls nicht mehr, denn er hat zusätzlich auch noch beide Hände neben meinem Kopf angestützt. Ganz ehrlich, ich wollte nun auch garnicht mehr weg. Ha ha. Wie war das mit mehr Selbstkontrolle? Langsam kam er mir immer näher, bis er nur noch Zentimeter von meinem Mund entfernt war. Ich konnte mich nicht mehr bewegen, nur in seine Augen schauen, in denen ich mich verlor. Als ich seinen Atem spürte, überkam mich eine Gänsehaut. Verdammt, warum hatte Jackson solche ungewollten Einflüsse auf mich? Mein Herz klopfte bestimmt dreimal so schnell als es sollte. Nein, es klopfte schneller als es eigentlich konnte.

Er kam mir noch näher und flüsterte: "Scheinbar musst du noch begreifen, zu wem du wirklich gehörst." Dann legte er seine Lippen auf meine. Sofort begann es in meinem ganzen Körper zu kribbeln und meine Lippen, fühlten sich an, als ob sie brennen würden. Nein, mein ganzer Körper fühlte sich so an, als ob er in Flammen stehen würde. In Flammen, die nur er löschen konnte. Der Kuss war verlangend und lang. Er löste sich von meinen Lippen und begann meinen Hals mit einer Spur hauchzarter Küsse zu versehen. Jede Stelle, die er berührte, begann heftig zu prickeln. Als er an meiner Schwachstelle ankam, begann er leicht seine Zunge zum Einsatz zu bringen und an ihr leicht zu saugen. Mist, das würde Morgen einen Knutschfleck geben. Aber das war mir jetzt so egal.

Schließlich knabberte er noch ein bisschen an der Stelle, bevor er sich zurücklehnte und sein Werk begutachtete. "So, jetzt sollte jeder sehen, dass du vergeben bist. Und wage es ja nicht, nochmal mit anderen Typen zu tanzen. Das nächste mal werde ich nicht so freundlich sein.", meinte er mit einer verdammt tiefen, sexy Stimme. Mir war klar, dass er nicht nur denjenigen Typen meinte, sondern auch mich. Einen Moment zog ich es sogar in Erwägung, ihn extra zu provozieren. Aber nur ganz kurz.

Er verabschiedete sich mit einem letzten Kuss, während er mit seiner Hand meine Seite entlangstrich, was Stromstöße durch meinen Körper jagte. Zuletzt sah er mir noch einmal tief in die Augen, bevor er verschwand. Ich schaute noch an die Stelle, an der er als letztes stand, bevor ich einmal tief durchatmete. Ich hatte das Gefühl, die ganze Zeit die Luft angehalten zu haben. Langsam hob ich meine Hand und berührte die Stelle, an der er gesaugt und geknabbert hat. Als ich nur leicht dagegen stieß, zuckte ich zusammen. Oh nein, das würde einen wirklich starken Knutschfleck geben. Und sicherlich würde Jackson in der Schule damit sticheln, dass er mich geknackt hat. Oh, na warte, der kann was erleben. Ich gehöre ganz sicher nicht ihm. Das sah grade eben aber gaaanz anders aus, meckerte meine innere Stimme. Ach halt doch die Klappe. Mein Gott, jetzt diskutiere ich schon mit mir selber. Peinlich.  

Ich beschloss, Avery aufzusuchen und nach Hause zu fahren. Es war ziemlich schwer, sie unter all den Leuten zu finden, aber dann sah ich sie doch noch betrunken in einer Ecke mit einem Jungen flirten. Ich verdrehte die Augen und zog sie mit mir mit. Sie sah mich empört an und wollte etwas sagen, aber sie lallte alles, sodass ich nichts verstand. Mein Gott ist die zugedröhnt, wie kann sie sich da noch mit dem Jungen unterhalten?

Was für ein Tag.

My Bad-Alpha-BoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt