Kapitel 9- Blutrünstiger Psycho

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In mir breitete sich ein unwohles Gefühl aus. Ich lief wieder zu ihrer Haustür und klingelte noch mal. Nichts. Na gut, vielleicht hat sie sich einfach nur verplant. Aber in der Schule muss sie mir dann noch so einige Dinge erklären. Normalerweise geht sie eigentlich immer an ihr Handy ran. Was ist passiert?

Ach, ich machte mir viel zu viele Sorgen. Ihr geht's schon gut. Grade als ich mich umdrehte, erhielt ich eine Nachricht. Ich sah auf den Bildschirm, es war Ave!

A: 》Justine, du musst sofort von da weg. Geh nach Hause und halte dich von Gassen fern!《

Okaaay, das wurde langsam echt creepy.

J: 》Ave, was ist los? Ich hoffe für dich, dass das kein blöder Scherz ist! Ich mache mir echt Sorgen!《

A: 》Justine, ich meins ernst! Du musst nach Hause, sofort! Und sprich mit keinem, drehe dich auch nicht um!《

J: 》Ich möchte jetzt einfach nur wissen, was los ist! Zuerst schreibst du mir so unheimliche Sachen, dann willst du mir alles erzählen und bist nicht zu Hause, und jetzt schreibst du wieder sowas!《

Keine Antwort. Na toll.

Ich holte einmal tief Luft. Das wurde mir langsam zu doof. Auf einmal fühlte ich mich wieder beobachtet. Nicht schon wieder! Als ich mich umdrehte und nach Hause laufen wollte, sah ich eine Gruppe Jugenlicher am Straßenrand, dich mich musterten. Ich dachte mir nichts dabei und lief los. Na warte Ave, wenn wir in der Schule sind, möchte ich alles wissen!

Ich lief die Straße entlang und mir fiel auf, dass immer mehr Jugendliche auftauchten, die mich einfach nur ansahen. Okay Ave, langsam wird dein Scherz echt bescheuert! Ich war drauf und dran zu schreien, dass Ave mir genug Angst gemacht hat, als ich ein Knurren hörte. Verwundert drehte ich mich um. Die erste Gruppe Jugendlicher ist mir gefolgt. Ich bin mir ganz sicher, dass das Knurren von ihnen kam. Aber das kann doch nicht sein! Schnell sah ich wieder nach vorne und beschleunigte meine Schritte. Das ist doch krank, was die hier abziehen!

Als ich hier in der Nähe ein Heulen hörte, drehte ich fast durch. Mittlerweile verfolgten mich rund 20 Teenager, ungefähr in meinem Alter oder älter. Meine Nerven lagen blank und mein Herz raste. Wieder wurde ich schneller, ich rannte nun schon fast. Verdammt, können die mich nicht mal in Ruhe lassen?! Ich hörte ebenfalls schnellere Schritte hinter mir und wurde nun völlig verrückt. Jetzt rannte ich los. Das wird mir einfach zu blöd. Wenn das jetzt doch noch ein blöder Scherz sein sollte, ist der echt zum kotzen. Als ich ein paar Straßen gerannt war, kam mein Haus in Sicht. Ich lehte noch einen Zahn zu und sah hinter mich. Keiner war mir gefolgt. Als ich an meiner Haustür ankam, warf ich einen letzten Blick in die Richtung, aus der ich kam. Ich schnappte erschrocken nach Luft.

Da standen sie. Alle. Ungefähr 20 Meter von meinem Haus entfernt. Und sie sahen mich alle gleich an. Als ob ich ihre Beute wäre. Mit zitternden Händen versuchte ich meine Tür aufzuschließen, während ich die große Gruppe im Blickwinkel beobachtete. Mir kam es so vor, als wenn ich Stunden brauchte, diese verdammte Tür aufzuschließen. Hektisch schmiss ich dir Tür zu und lief nach oben. Oh my god. Oh my fucking god. Ich hatte eine heiden Angst bekommen. Ich lief durch das ganze Haus und checkte, ob alle Fenster zu waren. Bei dem Fenster im Badezimmer war ich misstrauisch. Es war riesig und im Erdgeschoss. Und leider kaum gesichert. Egal, diese Typen sind doch nicht so blöd und kommen in mein Haus herein, oder? Immerhin wussten sie ja nicht, dass ich alleine war. Moment, ich war alleine? Gut, dass Liam in letzter Zeit nicht da war, ist mir ja schon bekannt. Aber wo war meine Mutter? Sie hatte diese Woche Frühschicht, und derzeit war es kurz vor halb neun. Ich sah in der Küche und im Wohnzimmer nach, ob sie mir einen Zettel hinterlassen hat. Vielleicht war sie ja bloß einkaufen.

Nachdem ich in beidem Räumen vergebens nach einem Zettel gesucht hatte, bekam ich es wieder mit der Angst zu tun. Naja, ich konnte eh nicht viel machen, und raus gehen werde ich ganz bestimmt nicht. Ich wusste ja nicht, ob die Teenager in der Nähe waren. Also beschloss ich einfach duschen zu gehen. Das half immer. Dazu ging ich in das obere Badezimmer, im unteren traute ich mich nicht wegen des Fensters.

Ich hab locker eine dreiviertel Stunde unter der Dusche gestanden. Das tat vielleicht gut. Als ich nach unten lief und mir etwas zu Essen machen wollte, bemerkte ich, dass es dort verdammt kalt war. Dabei sind doch die Heizungen an? Nach der Ursache für diese Kälte suchend, lief ich im Haus umher. Erschrocken schrie ich auf. Die Badezimmertür stand sperrangelweit offen. Genauso wie das Fenster. Eine Gänsehaut überkam mich, aber nicht wegen der Kälte. Total verkrampft ging ich in die Küche und holte das größte Messer heraus, das ich finden konnte.

Immer noch geschockt lief ich im Erdgeschoss umher. "Hallo, ist da jemand?", fragte ich mit zitternder Stimme. Als ich im Flur ankam, hörte ich ein Tropfen. Ich kehrte in die Küche zurück, um nachzuschauen ob das Wasser lief. Fehlanzeige. Langsam lief ich in das untere Badezimmer. Auch nichts. Das Tropfen machte mich verrückt. Nachdem ich mich versichert hatte, dass niemand im Erdgeschoss war, traute ich mich die Treppe hochzulaufen. Ich hörte das Tropfen immer deutlicher. Ein Schauer lief mir über den Rücken. Oben an der Treppe angekommen, atmete ich atmete ich noch einmal tief durch. Ich wusste, dass gleich etwas sehr schreckliches käme.

Ich machte einen Schritt nach vorne und hielt mir vor Schreck die Hand vor den Mund. Zeitgleich fiel mir das Messer aus der Hand, rutschte über den Boden und fiel die Treppe hinunter. Ich hatte das Gefühl, mir würde jemand die Brust zuschnüren. Ich bekam keine Luft mehr. Taumelnd viel ich ein paar Schritte nach hinten und lies mich an der Wand hinutergleiten. Gegenüber von mir waren fünf riesige Kratzer an der Wand. Es sah so aus, als ob die Wand bluten würde. Eine große Blutlache hatts sich bereits am Boden gesammtelt. Tropf, tropf, tropf, kam immer mehr Blut in den kleinen See. Es war schrecklich. Wer tut mir sowas an? Wer jagt mir denn bitte freiwillg Angst ein? Wer ist so krank? Und wie bitte konnte das passieren? Als ich aus der Dusche herauskam, war es noch nicht da. Dann machte es klick in meinem Kopf. Wer auch immer das war, ist hier hereingekommen, als ich duschen war. Hat das getan, als ich unten war. Und ist höchstwahrscheinlich immer noch im Haus.

Mein Herz begann zu rasen bei den Gedanken, mit einem Psycho in einem Haus zu sein. Alleine. Und ich hatte keine Waffe mehr. Tränen bahnten sich ihren Weg über meine Wange. Ich will, dass das alles aufhört. Dass die Wölfe verschwinden. Dass mein Bruder wiederkommt. Dass meine Mutter erhlich ist. Dass Ave mir alles erklärt. Ich hab einfach schreckliche Angst. Ich zog meine Knie an meinen Körper und weinte lautlos.

Nein, ich muss jetzt stark sein. Diese Person in meinem Haus möchte mich wahrscheinlich so am Boden zerstört sehen. Diese Genugtuung werde ich ihr nicht geben. Ich wischte die Tränen weg und wollte das Messer wieder holen, als ich einen lauten Knall hörte. Ich sah wie Glas in den Flur geschleudert wurde. Es kam aus Liams Zimmer. Erschrockend kreischte ich los, als ich den Schatten einer Gestalt sah. Ich sprintete die Treppen hinunter und schnappte mir das Messer. Jetzt oder nie.

In Rekordgeschwindigkeit kam ich in Liams Zimmer an und sah noch etwas über unseren Zaun springen und im Wald verschwinden. Ich stand wie betäubt da. Dieses Etwas lief auf vier Pfoten. Und war überdimensional groß.

My Bad-Alpha-BoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt