Kapitel 23- Vollendete Seelenverwandtschaft

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Wir beide wachten mit den ersten Sonnenstrahlen auf. Ich hatte die ganze Nacht an ihn gekuschelt geschlafen, und fühlte mich besser denn je. So könnte ich öfters einschlafen. Ich hievte mich hoch und schüttelte die Grasfetzen aus meinem Fell. Danach trottete ich ans Wasser und genoss die Kälte, die dann meinen Hals hinunterrann.

Ich drehte mich zu Jackson um und fühlte, wie die Sonne mein Fell erwärmte. Er hatte sich auf sein Bauch gedreht und seinen Kopf auf die Pfoten gelegt, während er mich beobachtete. Fragend neigte ich meinen Kopf. *Warum schaust du mich so an? Hab ich was im Gesicht?*

Er erhob sich ebenfalls und berührte mit seiner Schnauze meine Stirn. Augenblicklich durchströmte meinen Körper eine Wärme, die nicht von der Sonne stammte, und ich schloss meine Augen. *Du siehst wunderschön aus, weißt du das?* Ich öffnete sie wieder und leckte ihm über die Schulter. *Und du bist ein Charmeur, weißt du dass?*

*Andere Mädchen würden sich geschmeichelt fühlen und danke sagen.* *Tja, bin ich 'andere Mädchen'?* *Nein, du bist mein Mädchen." Die Schmetterlinge in meinem Bauch drehten bei diesen Worten wieder durch und ein Prickeln durchfuhr jede Sehne meines Körpers. Er hatte mich innerhalb von ein paar Sekunden zum glücklichsten Wesen der Welt gemacht. *Nun, dann bist du auch mein Charmeur.* *Jederzeit.*

*Na gut, wollen wir nach Hause gehen? Du kannst Klamotten von meinem Bruder haben, wenn du willst.* *Gerne.* Er drehte um und rannte wieder in den Wald. Ich lief ihm sofort hinterher und hatte wieder das Gefühl, zu fliegen. Es war einfach herrlich. Die ersten Vögel zwitscherten in den Bäumen und begleiteten mich mit schönen Melodien nach Hause. Seitdem ich ein Wolf war, sah ich die Natur mit ganz anderen Augen. Ich spürte sie. Konnte sie riechen. Und wusste, was es hieß, frei zu sein.

Für meinen Geschmack kamen wir viel zu schnell wieder zu Hause an. Hinein kamen wir wieder durch das Fenster. Oben angekommen verwandelte ich mich fast automatisch zurück und wollte mir frische Sachen aus dem Schrank holen, stoppte aber, als ich das Chaos in meinem Zimmer sah. Oh mein Gott, was hatte ich getan? Auf dem Boden lagen überall Holzsplitter meines Nachttischs und mein Schrank hatte lauter Kratzspuren. Ich musste hier schleunigst aufräumen. Zuerst zog ich mir aber ein einfaches Kleid an.

Nach einer kurzen Weile kam auch Jackson herein, der die Unordnung nur kurz musterte und mir dann half. Dabei kam ich auf die Idee, ihn etwas Wichtiges zu fragen. "Du Jackson, du hast mal davon gesprochen, dass Jungs ihre Gefährtinnen 'markieren'. Wie geht das eigentlich?" Er hielt in der Bewegung inne und sah mich an. "Wie wärs, wenn ich es dir einfach zeige?" Ich zögerte, nickte dann aber.

Er lief zu mir hinüber und drückte mich gegen die Wand, die sich direkt hinter mir befand. "Man nennt es auch den Bund der Seelenverwandtschaft. Er besteht aus zwei Teilen. Der erste besteht aus dem Biss, an dem andere Werwölfe erkennen, dass du vergeben bist." Er positionierte beide Hände neben meinem Körper und küsste meinen Hals, bis er an meiner Schwachstelle ankam. Augenblicklich erzitterte ich, weil es sich total gut anfühlte. "Der Biss kommt an eine Stelle, die nur der Gefährte finden kann. Und auch nur der Gefährte." Ich presste meinen Körper am seinen und sog seine Wärme in mir auf. Die Luft um uns herum war elektrisiert.

Ich wurde von mehreren angenehmen Schauern übermannt, als ich spürte, wie er seine Zähne in meiner Haut versank. Schritt eins wäre erledigt. Er entfernte seinen Mund wieder von meinem Hals und küsste noch einmal die Stelle, und ich musste echt ein Stöhnen zurückhalten. "Und Teil zwei?", flüsterte ich mit brüchiger Stimme. "Teil zwei ist der schönere Part von beiden. Er besteht aus Liebe machen."

Er trat einen Schritt zurück von mir und sah mir in die Augen. "Den wir heute aber nicht durchführen werden. Es sollte was besonderes sein." Jackson wandte sich von mir ab und ließ mich enttäuscht zurück. Seit dem Biss ist mein Verlangen nach ihm gestiegen. Ich brauchte ihn. Jetzt.

"Oh man, dein Schrank sieht auch ziemlich demoliert aus." Er brachte die Schrammen und Kratzer, die von meinen Klauen stammten.

Während er mir den Rücken zudrehte, griff ich nach hinten und zog langsam den Reißverschluss meines Kleides auf. "Willst du dir- ", er hielt mitten im Satz inne, als sein Blick auf mich fiel und er registrierte, dass ich mein Kleid abstriff. Mein Mund war trocken und mein Herz raste, als ich langsam die Träger von meinen Schultern schob, bis der Stoff fließend zu Boden glitt, wo er meine Füße umhüllte.

Er ließ mich nicht aus den Augen, ebenso wenig wie ich ihn. "Was wolltest du sagen?", fragte ich ihn neckend. "Hab ich vergessen." Sein Blick wanderte über meinen Körper. Ich hatte ein weißes Spitzenhöschen mit dem dazu passenden BH angezogen. Perfekt.

"Oh Darling", er kam langsam auf mich zu, "als wir heute Morgen aufgewacht sind, hätte ich nicht gedacht, dass du noch schöner aussehen könntest. Aber es ist so." Mir stockte der Atem vor Verlangen und Sehnsucht, als seine Finger hauchzart über meine Schultern strichen, bevor er vorsichtig die Träger meines BHs zur Seite schob. Er war so sanft. Und in diesem Moment gefiel es mir. "Verdammt, eigentlich wollte ich mit diesem Teil noch warten, aber du siehst einfach umwerfend aus.", murmelte er.

Eine Welle von Stolz überkam mich, dass ich mein Ziel erreicht hatte. Ich konnte seine Gefühle genießen, losgelöst von jeglichen Gefühlen von Trauer und Einsamkeit, die ich in den letzten Tagen empfunden hatte. Seine Lippen ersetzten nun seine Finger. Er küsste erst eine Schulter, dann glitten seine Lippen über meinen Nacken, und wiederholte den gleichen Prozess auf der anderen Seite.

Ich hielt mich an ihm fest, weil sein warmer Atem, der über meine Haut strich, mir schwindelig machte. Ich wollte ihn hier bei mir. Ich wollte ihn nah bei mir, und den ewigen Bund der Seelenverwandtschaft mit ihm eingehen. Es fühlte sich einfach so richtig an.

Ich fühlte ihn durch seine Hose, und öffnete den Reißverschluss seiner Jeans. "Langsam Darling", sagte er amüsiert. Er legte einen Arm um mich, um mir Halt zu geben, während er sich zu mir runterbeugte und mich küsste. Das hier war nicht irgendein Kuss. Seine Lippen bewegten sich sanft über meine, liebkosten sie, bevor seine Zunge mich schmeckte. Ich fühlte, wie sein heißer Atem sich mit meinem mischte, als unsere Zungen sich im gleichen Rhythmus bewegten.

Meine Haut glühte vor Hitze, und ich brach ein wenig in Schweiß aus. Seine Finger strichen im gleichen Takt wie unsere Zungen über meinen Rücken und lösten eine angenehme Gänsehaut aus. Mir wäre es am liebsten, dass dieser Moment ewig währte. Die Wahrheit war, dass ich bei Jackson alle Zurückhaltung über Bord werfen konnte. Am Anfang, nach unserer ersten Begegnung, hätte ich ihm am liebsten eine rein gehauen, wenn er mich so berührt hätte. Und jetzt konnte ich ohne seine Berührungen nicht mehr leben.

Er zog sich sein Shirt, oder besser gesagt das meines Bruders, über den Kopf und schmiss es in irgendeine Ecke meines Zimmers, und ich ließ meine Finger langsam über seine definierten Bauchmuskeln streichen. Ich fuhr jeden einzelnen nach, und wanderte mit meinen Fingern immer weiter Richtung Hosenbund. Tief aus seinem Hals kam ein leises Knurren, er reagierte unbewusst auf meine Berührungen. Nach und nach zogen wir uns immer mehr aus, bis wir keine Klamotten mehr trugen. Er hob mich hoch, als wäre ich leichter als eine Feder, und legte mich auf meinem Bett ab, sodass er über mir lag.

Er unterbrach unseren Kuss und sah mir tief in die Augen. Seine Augen hatten nun eine tief dunkelblaue Farbe angenommen, und sahen immer noch wunderschön aus.

"Bereit?", fragte er mit rauer Stimme.

"Bereit."

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Soo, erstmal eine dicke fette Entschuldigung, dass ich solange nicbt mehr geupdatet hatte! Ich hatte einfach eine Schreibblockade, aber jetzt geht es zum Glück wieder.
Und ich hoffe, dass dieses Kapitel in Ordnung ist, denn das kommt dabei raus, wenn ich versuche eine intimere Szene zu schreiben. :D

Lots of Love,
Nathalie ♡

My Bad-Alpha-BoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt