Kapitel 6- Neue Freunde

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Ich hab bei Ave übernachtet, da meine ganzen Sachen eh noch bei ihr standen. Und außerdem wollte ich sie in dem Zustand nicht alleine lassen. Sie war total voll, konnte nicht mehr anständig laufen, vom reden ganz zu schweigen.

Am Morgen wachte ich mit einem leichten Kater auf und lief nach unten in die Küche. Ich holte zwei Gläser aus dem Küchenschrank, die ich mit Wasser füllte und je eine Aspirin dazugab. In ihr Zimmer zurückgekehrt, stellte ich die Gläser ab und lief ins Bad. Als ich in den Spiegel schaute, erschrak ich. Ich hatte einen ziemlich starken Knutschfleck an meinem Hals. Sofort fiel mir alles wieder ein, was gestern geschehen ist: die Schwarzlicht Party; der fremde Typ, der mit mir getanzt hat und mehr wollte; wie Jackson und er sich beinahe geprügelt hätten und zu guter Letzt, wie Jackson mich vor dem Haus wieder verführt hat. Verdammt, so langsam wurde ich richtig sauer. Warum bin ich ihm schon wieder verfallen? Wie schafft er es, dass ich andauernd in seiner Nähe so schwach werde? Hatte er wirklich Interesse an mir? Justine, für ihn bist du nur eine von Vielen. Mach dir keine Hoffnungen, meldete sich meine innere Stimme. Verdammt, so sehr ich sie auch hasste, sie hatte Recht. Und ich wollte garantiert nicht als sein Betthäschen enden. Never ever. Ich musste jetzt besonders vorsichtig sein, ich weiß ja nun was für Auswirkungen auf mich hat. Hach ja, die gute, alte taffe Justine. Schon nach ein paar Tagen wurdest du von einem Arsch verführt, ärgerte ich mich über mich selbst. 

Ich kehrte in Aves Zimmer zurück und trank mein Glas Wasser aus. Anschließen ging ich duschen. Einfach mal alle blöden Gedanken weggspülen.

Als ich fertig war, ist Avery aufgewacht.  Sie fing an zu stöhnen, nachdem sich ihr wahrscheinlich sehr, seeehr großer Kater bemerkbar gemacht hat. Ich zeigte bloß auf das Glas mit der mittlerweilen aufgelösten Aspirin. Murrend bedankte sie sich und rieb sich die Schläfen. Ich fing an zu kichern und schüttelte den Kopf. Sie wusste ganz genau, dass sie noch nie viel Alkohol vertragen hat.

Während Ave noch gegen den Kater kämpfte, ging ich runter und machte Pancakes zum Frühstück.

Als ich den Tisch gedeckt hatte, schlürfte auch Ave die Treppen runter.

"Na du Morgenmuffel", begrüßte ich sie lachend. "Hm, bin ich im Himmel? Seit wann bist DU denn Morgens gut gelaunt?", wunderte sie sich und zog die Augenbrauen hoch. "Ha Ha. Ich bin einfach nur froh, dass ich nicht so Kopfschmerzen hab wie du." Sie hob automatisch eine Hand hoch like 'talk-to-my-hand' und meinte: "Gott, lass mich mit denen in Ruhe. Die sind ja schlimm wie sonst was." "Du hättest dich gestern sehen müssen, du konntest nicht mal mehr reden oder laufen, so betrunken warst du.", lachte ich. "Jajaja, meine Kopfschmerzen beweisen mir das ja schon. Aber, wo warst du? Ich hab dich gesucht, nicht gefunden und hab mich besoffen. Also?", fragte sie. "Ich... ähm... sagen wir, es gab da gestern einen kleinen Vorfall zwischen einem Fremden, Jackson und mir." Ave sah mich mit großen Augen an. "Oh oh, erzähl schon, was ist geschehen?" "Hm, wo fang ich an... du und ich, wir haben zwei Sex on the Beach getrunken, wir sind auf die Bühne tanzen gegangen, ein Typ hat mich von hinten angetanzt, er wollte mehr, bevor ich reagieren konnte war Jackson da und ist auf ihn losgegangen. Als ich ihn gefragt habe, was das soll, hat er mich nach draußen gezogen und mir gesagt, dass ich ihm gehören würde.", erzählte ich. "Ja, das mit dem zu ihm gehören hat er deutlich sichtbar gemacht. Sie dir mal deinen Hals an." Automatisch berührte ich wieder den Bluterguss. "Ja, das ist jetzt meine 'Brandmarke', aber ich habe Lust, dass er denkt, ich wäre irgendein Objekt,  welches er für sich beanspruchen kann. Hast du irgendein Tuch oder einen Schal?", fragte ich sie. "Ja klar, aber du könntest dann ein wenig schwitzen. Besonders wenn wir jetzt gleich shoppen gehen.", zwinkerte sie mir zu. "Ach, tun wir das? Danke für diese Info.", kicherte ich. "Ich habs dir doch grade gesagt", grinste Ave.

Wir zogen uns schnell etwas anderes an und fuhren zur Mall. Dort war es ziemlich schön: eine breite Straße mit jedem Laden, den man sich wünschen konnte, daneben ein skaterpark und mitten auf der Straße ein großer Springbrunnen, an dem sich viele Jugendliche trafen. Abends wurde er sogar beleuchtet und an den Straßenlaternen hängen Lichterketten.

My Bad-Alpha-BoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt