Kapitel 16- Leere Drohungen, oder?

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Mein Blick flog wieder zu Avery zurück. Scheinbar musste ich Aiden und sie zusammenbringen, denn keiner wollte den ersten Schritt machen. Also musste ein Plan her.

"Was ist eigentlich mit dir und Diego? Ihr hängt ja ziemlich oft in der Pause zusammen rum." Verwirrt sah sie mich an. "Nun... er ist ziemlich nett und symphatisch und vom Aussehen her schon nicht von schlechten Eltern. Warum interessiert dich denn jetzt DAS?" In meinem Kopf arbeitete ich schon einen Plan aus. Wie bekommt man einen Jungen dorthin, wo man ihn haben wollte? Ganz genau. Durch Eifersucht.

"Triff dich doch mal mit ihm. Vielleicht könnt ihr euch ja 'anfreunden'", das letzte Wort betonte ich und zwinkerte ihr zu, sah sie aber dabei mit einem wag-es-nicht-mir-zu-wiedersprechen-Blick an. Sie seufzte ergeben und hob ihre Hände, um ihrer Entscheidung Nachdruck zu verleihen. "Na gut, wenn du willst." Kurz schaute ich nach draußen. Und ich hatte das erreicht, was ich wollte. Aiden hatte einen ziemlich wütenden Gesichtsausdruck, er hat ohne Zweifel zugehört. Ein kleines Lächeln schlich sich auf meine Lippen, welches aber verschwand, als ich hinter ihm Jackson sah. Mit einem anderen Mädchen.

Die beiden knutschen rum. Okay, als rumknutschen konnte man das nicht bezeichnen, eher als auffressen. Das Ganze ekelte mich ein wenig an, machte mich aber auch traurig. Gut, dass ich ihn heute morgen abserviert hatte.

"Okay, genug von mir. Was läuft zwischen dir und Kyle? Oder Jackson?", fragte Ave. Ich musste kurz überlegen. "Um dich zu beruhigen, ich lass mich nicht auf Jackson ein. Er hat genug Bitches, und ich will keine von denen sein. Und mit Kyle... ach keine Ahnung, da ist schon so ein kleines Kribbeln, wenn ich mit ihm spreche. Wir sind morgen auch verabredet." Meine Laune hat sich wieder ein wenig gehoben, als ich von ihm sprach. Nun, ich war auch ein wenig froh, dass Jackson davon nichts mitbekam, der hat ja mit seiner neuen Flamme genug zu tun, dachte ich verbittert. Ave sah mich mit einer hochgezogenen Augenbraue an. "Glaubst du, da wird mehr zwischen euch laufen?" "Es könnte, ja", antwortete ich, mein Lächeln wieder zurückgewonnen. "Hm, wie wärs, wenn wir alle mal wieder feiern gehen? Wir nehmen unsere Mädels und die Jungs mit, dann musst du nicht bis morgen auf deinen Geliebten warten", schlug Ave schmunzelt vor. Ich nickte bloß. Wenn sie wüsste. Leider konnte ich keine Gefühle für Jackson nicht einfach abstellen.

Ave zückte ihr Handy und lud sofort alle ein, wir würden ins Upsidedown gehen, einer der angesagtesten Clubs hier. Dort war alles ziemlich modern und irgendwie, nunja, kopfüber gestellt. Es sah einfach ziemlich toll dort aus.

Ich verabschiedete mich von Ave, weil ich mich für den Abend fertig machen wollte. Als ich das Café verließ, spürte ich Jacksons Blick auf mir, während er mit dem Mädchen rummachte. Arschloch.   Zuhause angekommen, suchte ich erstmal das ganze Haus ab, falls irgendwo ein Fenster offen war. Zum Glück nicht. Dabei musste ich feststellen, dass ich wiedermal alleine zu Hause war. Klasse. In der Dusche spülte das Wasser alle meine negativen Gedanken weg. Gott, wie ich das liebe. Einfach mal an nichts denken. Kam ja in meiner Situation nicht besonders oft vor. Mit einem Handtuch umwickelt, stieg ich aus der Dusche und holte mir meine Sachen für heute Abend raus und legte sie aufs Bett. Ein enganliegendes weißes Kleid mit einer schwarzen Lederjacke und roten High-Heels, dazu eine Kette mit einem roten Anhänger. Zufrieden wollte ich mir meine Haare föhnen, als ich von unserer Klingel unterbrochen wurde. Genervt entfernte ich mich von meinem Bett, wobei mir Jacksons Geruch in die Nase stieg. Ich erwischte mich selbst dabei, wie ich seinen Duft genussvoll inhalierte. Jetzt ist es bestätigt: ich bin krank und gehöre offiziell in die Klapse.

Mit meinem Bademantel bekleidet, den ich mir schnell überzog, lief ich die Treppe hinunter und öffnete die Tür. Draußen stand ein ziemlich wütender Jackson. Wenn man grad vom Teufel spricht. Er sah mich an und stieß mich kurzerhand in das Haus zurück gegen eine Wand, wobei er zeitgleich die Tür hinter sich schloss. Empört fragte ich ihn: "Hey, was sollte das denn jetzt?" Jackson jedoch antwortete nicht, stattdessen drückte er mich gegen die Wand und kam mir sehr nah. Mit einer Hand strich er hauchzart über meine Wange, was mich dazu verleitete zu zittern. Wie war das mit vor ihm in Acht nehmen, weil er solche Auswirkungen aif dich hat?, bemerkte meine innere Stimme. Ich will mich ja wehren, aber ich konnte nicht. Er sah mir tief in die Augen, und ich verlor mich in seinen. Sie waren einfach wunderschön. Er lehnte sich vor und flüsterte: "Ich will nicht, dass du mit Kyle weggehst. Weder heute Abend, noch morgen. Got it?" Entgeistert schaute ich ihn an. "Ähm, nein? Ich werde mich mit ihm treffen, ob du willst oder nicht. Hatten wir so eine ähnliche Diskussion nicht schon einmal? Und jetzt komm nicht wieder damit an, dass ich dir gehöre. Den ist nämlich nicht so." Man, ich hätte echt nicht gedacht,  dass man noch wütender werden konnte. Aber man lernt ja jeden Tag dazu. Seine Augen wurden noch eine Spur dunker, als sie ohnehin schon waren. Er fing an zu knurren und packte meine Hüfte. Währenddessen drückte er seinen Körper noch näher an meinen. "Da muss ich dich leider enttäuschen, Darling. Auch wenn du es dir nicht eingestehen willst, you belong only to me. Ich will nicht, dass dich irgendwelche anderen Typen anbaggern, oder gar anfassen. Und ich schwöre dir, wenn ich jemanden dabei erwische, wie er sich an MEIN Mädchen ranmacht, garantiere ich für nichts. Egal ob es jemand wildfremdes oder Kyle ist." Ich wusste nicht warum, aber seine Worte verursachten ein Kribbeln in meinem Körper.

Nicht wissend, was ich darauf antworten sollte, bemerkte ich, wie er mich musterte. Die fiel mir ein, dass ich ja nur meinen Bademantel anhatte. Die Röte stieg mir ins Gesicht und ich stieß ihn von mir weg. Schnell öffnete ich die Haustür und schob Jackson hinaus. "Ist ja schön für dich, dass du so reagierst, aber ich werde trotzdem heute abend feiern gehen, und das Treffen werde ich auch nicht absagen. Falls dir lamgweilig werden sollte, hast du ja immer noch die anderen Mädchen, denen du deine Zunge in den Hals stecken kannst." Er schmunzelte. "Oh Darling bist du etwa eifersüchtig? Ach übrigens, damit du es weißt, du bist für mich weitaus mehr als ein Mädchen für eine Nacht. Oder Bitch, wie du sie auch gerne nennst." Fassungslos starrte ich ihn an. Und ich dachte, er hätte nicht zugehört. "Träum weiter, Jackson. Ich bin nicht dein Mädchen." Ehe er etwas erwidern konnte, schlug ich ihm die Tür vor der Nase zu.

"Ich war die ganze Zeit wach, Darling.", hallte seine Stimme in meinem Kopf. Konnte er jetzt auch noch in meinem Kopf mit mit kommunizieren?!

My Bad-Alpha-BoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt