Kapitel 1- Erste Begegnung

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In this California king bed

We're ten thousand miles apart

I bet California wishing on these stars

For your heart, for me

My California king

Stöhnend drehte ich mich in meinem Bett und schlug mit geschlossenen Augen solange auf meinen Wecker, bis er er endlich Ruhe gab. Heute waren die Ferien vorbei und es begann wieder die Schule. Ganz ehrlich: ich brauche zweimal im Jahr sechs Monate Ferien.

Ich stand auf und ging erst mal ins Bad duschen. Ohne warmes Wasser am Morgen ging nichts. Anschließend stellte ich mich vor den Spiegel und föhnte mir meine blonden Haare. Viele beneideten mich um sie: ich hatte einen natürlichen Ombre - Look, am Ansatz dunkelblond und die Spitzen waren hellblond. Insgesamt war ich mit meinen Brustlangen Haaren zufrieden. Noch ein bisschen Schminke, um meine blau-grünen Augen zu betonen. Ich kann diese bestimmte Art von Mädchen nicht leiden, die sich Tonnen von Make - up aufs Gesicht klatschen, sodass man ihr richtiges Gesicht kaum noch erkennt. Die Krönung an der ganzen Sache ist noch, dass sie aussehen wie Barbie und reden wie Ali. Ein typischer Spruch, der an meiner Schule ziemlich geläufig ist. Apropos Schule: ich besuche die Oberstufe der Oesis - City Highschool.

Ich bin nicht wirklich beliebt, aber noch lange nicht unbeliebt. Ich kenne viele aus dem Football Team und einige meiner Freundinnen sind deren Cheerleader. Fakt ist: jeder auf der Schule kennt mich und ich verpasse keine Party. Im Großen und Ganzen fühle ich mich da pudelwohl.

Von unten stieg mir der Geruch von Pancakes in die Nase. Meine Mutter ist nach etlichen Kochkursen und misslungen Speisen eine ziemlich gute Köchin geworden. Ich lief schnell an meinen Schrank und öffnete ihn. Wie immer hatte ich keine Ahnung was ich anziehen sollte. Letztendlich entschied ich mich für eine schwarze Hose, ein blaues T-shirt und eine schwarze Weste.

Dann rutschte ich wie jeden Morgen das Geländer runter -ich darf es zwar nicht, aber es macht trotzdem Spaß- und lief zu meiner Mutter in die Küche. Mein großer Bruder saß schon an unserer Kücheninsel und verschlang ein Pancake nach dem anderen. In solchen Momenten frage ich mich, wie er so durchtrainiert ist, wenn er so viel ist. Wahrscheinlich, weil er der Quarterback der Schulmannschaft ist.

Mir jedenfalls reicht ein Apfel zum Frühstück, ich bin morgens nie sehr hungrig. "Fährst du mich heute zur Schule?", fragte ich Liam, während ich ihm meinen Hundeblick zuwarf. "Na wenn du mich schon so anschaust, kann ich ja wohl schlecht nein sagen", lachte er. Mein Auto ist in den Ferien kaputt gegangen und ich habe überhaupt keine Lust, mit dem Bus zu fahren.

In der Schule angekommen, gesellten sich sofort bekannte Gesichter zu mir. "Justiiiine!", kam meine beste Freundin Avery angerannt. "Averyyy", schrie ich lachend zurück und sie sprang mir fast in die Arme und umarmte mich sehr, sehr kräftig. "Avery... keine... Luft..." japste ich. Lachend lies sie mich los. "Tut mir leid, aber wir haben uns ewig nicht mehr gesehen!" "Du musstest ja auch unbedingt ohne mich verreisen", sagte ich gespielt beleidigt. Sie wollte noch etwas erwidern, aber meine anderen Freunde zogen ihr einen Strich durch die Rechnung. Ich lief zu Aria, Sophie, Liz und Marie, um sie zu umarmen. Alle vier waren Teil der Cheerleader Mannschaft.

Anschließend gingen wir in unsere jeweiligen Klassen. "Hey Justine, hast du schon gehört? Wir bekommen einen neuem Schüler. Wir haben sogar Kurse mit ihm", flüsterte Aria mit zu. "Das ist wieder typisch Aria, du bist über alles und jeden bestens informiert. Wie ist er denn so?", kicherte ich. "Also, er ist der typische frauenaufreißende Badboy, er ist aufgrund einer Prügelei von seiner alten Schule geflogen. Komischerweise hat er sogar hier auf der Schule eine Gang und -" "Warte, du meinst doch hoffentlich nicht Austin und seine Leute, oder?", fragte ich. "Doch, genau die meine ich." Das kann doch nicht wahr sein! Austin und seine Gang haben viele kriminelle Sachen am laufen, und man stellt sich ihnen lieber nicht in den Weg. Eigentlich würde sich jeder von ihnen fernhalten, nur es gibt ein Problem: sie sind heiß, wirklich heiß. Deshalb verfallen ihnen auch reihenweise Mädchen, die eine ernste Beziehung wollen, aber schlussendlich doch nur als Betthäschen enden. Traurig. Ich habe gelernt, sie dennoch zu ignorieren.

"Na jedenfalls geht das Gerücht rum, dass der Neue schon in viele gemeinsame Sachen gemacht haben. Und es wird auch gesagt, dass er NOCH eine Spur gefährlicher ist. Also heißt es nich mehr Anstand halten." Ich nickte bloß.

Die Stunde verlief ziemlich langweilig und zog sich in die Länge. Als es endlich klingelte, packte ich in Rekordgeschwindigkeit meine Sachen ein und stürmte zusammen mit Aria in die Mensa. Dort warteten auch schon die anderen an unserem Stammtisch. "So Leute, was steht denn heute auf dem Speiseplan?", fragte ich in die Runde. "Lecker Nudelauflauf und Pudding. Ist doch was für dich", meinte Liz und zwinkerte mir zu. Ich grinste sie an - meine Freunde kannten mich nur zu gut.

"Ich muss vorher aber noch an meinen Spint meine Sachen holen. Esst wir in der Zeit nicht das ganze Essen weg okay?!", sagte ich und lachte. Ja, meine Freunde waren so wie ich ziemlich verfressen, wenn es um das Mittagessen geht. "Warte, ich komme mit", teilte mir Bff Avery mit. Ich nickte und wir liefen los. Als ich grade um die Ecke biegen wollte, knallte ich gegen irgendetwas hartes.

Ich taumelte ein paar Schritte zurück, fing mich aber wieder. "Kannst du nicht aufpassen wo du hinläufst? Ich -", weiter kam ich nicht, denn als ich der Person in die Augen sah, verschlug es mir die Sprache. Er hatte die wohl schönsten Augen, die ich jemals sah. Ozeanblau. Dann noch schwarze, vorne nach oben gegelte Haare und ein nahezu perfektes Gesicht. Das war aber nur die Spitze vom Eisberg: er trug eine Skinny-jeans und ein T-shirt, welches seine Muskeln richtig gut zur Geltung brachten. Alles in allem sah er einfach nur verdammt heiß aus.

Er musste meinen Blick bemerkt haben, natürlich nachdem er auch mich erstmal gründlich abgecheckt hat, denn er kam mir ein paar Schritte näher und raunte in mein Ohr: "Eigentlich würde ich dir jetzt die Hölle heiß machen, aber weil du so hübsch bist, lass ich es mal. Übrigens bist du nicht die Erste die mich mit ihren Blicken auszieht", nun kam er noch näher, ich wich jedoch automatisch zurück bis ich hinter mir die Wand spürte, "ich weiß, dass ich gut aussehe. Wie wärs, wir beide in der nächsten Pause auf der Toilette?" Ich schnappte empört nach Luft. Für wen hielt er sich? Aria hatte recht, er ist genauso ein arroganter Arsch wie Austin. Da haben sich ja zwei gefunden. "Wie eingebildet bist du eigentlich? Und nein danke, ich verzichte, ich hab nämlich wesentlich besseres zu tun als mit DIR anzuhängen oder sonst was zu tun.", erklärte ich ihm ein wenig zickig und genervt.

Ich versuchte ihn wegzuschubsen, was natürlich herzlich wenig brachte. Sein Blick verdunkelte sich und er knurrte, ja er knurrte: "Glaub mir, irgendwann wirst du es auch wollen. Niemand kann mir widerstehen." Ich sah ihn angewiedert an und befreite mich schließlich. "Ganz bestimmt nicht." Ich drehte mich zu Avery um, die das ganze Geschehen mit großen Augen beobachtet hat. Panisch griff sie nach meiner Hand und zog mich weg. Als wir außer Reichweite waren, sagte sie, immer noch panisch: "Verdammt, hast du eigentlich eine Ahnung wer das war? Das war Jackson Michel, der neue Badboy hier! Du hast ihn jetzt nur noch mehr auf dich Aufmerksam gemacht! Jetzt wird er dich erst recht rumkriegen wollen. Lehne nie einen Badboy ab." "Ist ja gut, beruhig dich wieder! Irgendjemand musste ihn doch mal von seinem hohen Ross runterholen!" "Ach Justine, du hast ja keine Ahnung! Austin hat auch Liz ins Bett bekommen, und sie hat ihn abgrundtief gehasst. Und es heißt, Jackson wäre noch eine Spur schlimmer...", konterte sie, die letzten Sätze flüsterte sie. "Ist ja gut, lass uns einfach gehen und das hier vergessen, okay?", fragte ich. "Ist gut."

Ich hoffe, das hier hat wirklich kein Nachspiel. Immerhin gibt es hier Mädchen, die meilenweit besser aussehen als ich, wobei meine Freunde natürlich das Gegenteil behaupten. Egal, Fakt ist doch, er wird doch sofort eine Andere finden und mich in Ruhe lassen. Oder?

My Bad-Alpha-BoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt