90. You don't let your best friends down

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"Julie, du hattest mit allem Recht! Ich hätte auf dich und Daniel hören müssen. Warum bin ich nur so ein Idiot. Ich hab's einfach versaut!" Julie seufzte. Manchmal war ihr bester Freund einfach etwas dramatisch. "Max, dass hast du schon gesagt, aber ich weiß immer noch nicht worum es geht." "Man Julie! Kannst du dir es nicht denken?" Julie hielt kurz inne und da machte es Klick. Als würde es wie Schuppen von ihren Augen fallen. "Chloe..." "Ja Chloe, verdammt nochmal!" "Sie hat's herausgefunden oder?" Es wurde still und Julie hörte nur ein langes Seufzen, dass war ihr als Antwort genug. "Ok, erzähl mir was passiert ist." sagte Julie und machte sich auf das schlimmste gefasst. "Wir wollten gestern essen gehen." "Und wo wolltet ihr essen gehen?" unterbrach Julie ihren Besten Freund sofort wieder. "Ist das wichtig?" "Ja das ist sehr wichtig, dadurch kann ich mich mehr in die Stimmung hineinversetzen." Julie konnte förmlich hören wie Max die Augen verdrehte und begann leise zu kichern. "Ok, tschuldige. Erzähl weiter." 

"Ich stand also vorm Restaurant und habe gewartet. Ich war sogar froh, dass Chloe noch nicht da war, weil ich etwas aus der Puste war. Natürlich war ich wie immer etwas zu spät und hatte mich deswegen beeilt. Ich habe also gewartet und die Zeit verging so. Nach zirka 15 Minuten wurde ich dann doch etwas stutzig, vor allem weil Chloe eigentlich nie zu spät ist. Also hab ich sie angerufen, mehrmals. Aber sie ging nicht ran. Nach einer halben Stunde hab ich mir langsam Sorgen gemacht also bin ich zu ihrer Wohnung gefahren. Dort angekommen, habe ich geklingelt doch auch da, keine Antwort. Irgendwann bin ich wieder zum Restaurant gefahren um zu gucken ob sie doch noch gekommen ist. Aber sie war nicht da. Nach einer weiteren halben Stunde die ich da stand und gewartet habe, bin ich dann nach Hause gefahren. Alle meine Anrufe hat sie ignoriert. Am nächsten Tag bin ich kurz vor Feierabend zu ihrer Arbeit gefahren und hab sie getroffen." Max machte eine Pause, eine Pause die Julie wahnsinnig machte. "Ja und dann?" fragte sie ungeduldig. 

"Chloe?" Chloe sah Max für einen kurzen Moment in die Augen, bevor sie sich umdrehte und genervt davon stapfte. "Hey! Chloe! Sagst du mir bitte was los ist? Wo warst du gestern? Und warum ignorierst du meine Anrufe?" Max wirkte aufgebracht. Vermutlich weil er das auch war. Schon lange hatte er sich nicht mehr wirklich auf Jemanden eingelassen und jetzt ignorierte ihn diese Person einfach. Chloe ging zielstrebig weiter, während Max ihr hinterher lief. "Chloe bleibst du bitte stehen?!" Max packte sie am Arm und zwang sie so zum stehen bleiben. Sie sah ihn an. In ihrem Gesicht herrschte nur Wut. Die warmen Gesichtszüge und das freundliche Lächeln, waren verschwunden. "Lass mich verdammt nochmal los." zischte sie. "Erst wenn du mir sagst was los ist." "Glaubst du ernsthaft, dieses Recht hättest du?" Chloes Augen funkelten vor Wut, als würde darin ein Feuer wüten, dass nur darauf wartete herauszubrechen. "Chloe, Verdammt! Ich will doch bloß wissen was mit dir ist." "Mit Mir?!" rief sie empört. Max zuckte bei der Lautstärke die Chloe erzeugte zusammen. Damit hatte er nicht gerechnet. "Was hab ich denn getan?" versuchte er es erneut. Chloe entwich ein verächtliches Schnauben und zuckte sarkastisch mit den Schultern. "Ich weiß nicht, vielleicht mir dein ganzes Leben vorzuenthalten?" Den letzten Teil sagte sie besonders vorwurfsvoll. Max wollte etwas erwidern, doch er konnte nicht. Er war wie versteinert, bewegungsunfähig, Schockstarre. "Was, dem großen Formel 1 Fahrer Max Verstappen bleibt die Luft weg? Das ist ja was ganz neues." "Aber was.. woher?" stotterte Max nur vor sich hin. "Tja hast wohl geglaubt ich bin zu dumm um das herauszufinden, was? Weißt du wenn man in Monaco lebt ist es wirklich schwer sich dem Monaco GP zu entziehen, mit all seinen großen Veranstaltungen und Plakaten überall. Normalerweise schaffe ich es aber trotzdem daran vorbeizugehen ohne es groß zu bemerken. Doch eines Tages fahre ich zur Arbeit und auf einmal schaue ich auf ein Plakat und bemerke, dass ich die Person darauf kenne. Zur Krönung thronte nämlich über deinem Bild auch noch dein Name, so dass es wirklich keinerlei Zweifel gab. Auf einmal hat alles Sinn gemacht. Warum du so wenig Zeit hast und ständig übers Wochenende weg bist. In dem Moment als ich vor diesem mich verspottenden Plakat stand, ist mir klar geworden, dass alles was du mir erzählt hast eine Lüge war. Du hast mich einfach von Vorne bis Hinten verarscht und ich blöde Kuh hab dir alles abgekauft. Und jetzt will ich, dass du mich verdammt nochmal loslässt." Mit einem kräftigen Ruck befreite Chloe sich aus Max ohnehin nicht wirklich festen Griff und eilte zu ihrem Auto, um mit quietschenden Reifen davonzufahren. Max ließ sie alleine und ohne eine Chance der Rechtfertigung auf dem Parkplatz stehen. Einige Minuten lang stand er einfach nur so da und starrte zu der Ecke hinter der Chloes Auto verschwunden war. Was war gerade passiert? Er wusste es auch nicht. 

... Tja, das ist passiert." beendete Max geknickt seine Erzählung. Es kehrte fürs Erste wieder Stille ein. Julie brauchte erstmal etwas um das gesagte zu verarbeiten. "Und ich bin ein Arschloch oder? Ein hoffnungsloser Fall. Unfähig sich anderen zu öffnen und nur in der Lage alles zu vermasseln." Max klang so als hätte er jegliches Selbstvertrauen in und Anerkennung für sich verloren. Jetzt wo Julie ihn so reden hörte, war sie es allerdings die spürte, wie Wut in ihr aufkam. "Also jetzt hör mal auf." Sie klang bestimmt, vielleicht auch etwas harsch, doch dass musste jetzt einfach sein. Eine ordentliche Kopfwäsche hatte noch niemandem geschadet. "Ja es war dumm und nicht richtig, Chloe nicht die Wahrheit über dich zu erzählen. Aber sie hat dir nicht mal die Chance gegeben, dich zu rechtfertigen. Du hattest Gründe dafür, nachvollziehbare Gründe und sie hatte kein Recht dich so zu behandeln. Vielleicht bist du ein Idiot, aber kein Arschloch. Du bist einer von den Guten, wenn auch ein bisschen kompliziert. Aber das hattest du nicht verdient. Du bist kein Arschloch und schon gar kein hoffnungsloser Fall. Zu einem Ende gehören immer zwei." Max huschte ein kleines Lächeln über die Lippen, gerührt davon wie seine beste Freundin sich für ihn einsetzte. Doch das Lächeln hielt, wie gesagt nur für den Bruchteil einer Sekunde. "Leider ändert das nichts. Mit Chloe hab ich's versaut." "Bullshit. Du hast vielleicht den Mist gebaut, aber sie hat beschlossen, dass es vorbei ist. Ich fahr morgen schon nach Hause und dann wasche ich dieser unverschämten Frau den Kopf." Das konnte sie nicht auf sich oder besser auf Max sitzen lassen. Irgendwo gibt es Grenzen und die hatte Chloe eindeutig überschritten. "Julie, dass bringt doch nichts." "Und ob das was bringt. Jeder verdient eine zweite Chance und dann weiß sie zumindest, was ihr entgeht, wenn sie dir deine verweigert. Außerdem habe ich viel aufgestaute Energie, die wirklich nur allzu gerne loswerden würde." Max war noch nicht so überzeugt von dem Plan. "Aber du musst doch arbeiten." Doch wie er Julie kannte, brachten seine Einwende rein gar nichts. "Ich regele das schon und damit ist die Sache entschieden. Beste Freunde lässt man nicht im Stich, basta." Wieder huschte Max ein Lächeln über die Lippen. "Danke..." Julie lächelte zufrieden. "Nicht dafür." 

Charles 💕

"Ich komme schon morgen Abend nach Hause.😊"

"YAY! 😍"

"Warte, dass heißt, so schlimm? 😬" 

"Nah, nichts was ich nicht wieder hinbiegen könnte.😉"

"Stimmt. Du bist ja SuperWoman.😅" 

"Ich schreib dir, bevor ich losfahre.😘" 

"Ich freue mich.🥰" 

"🥰❤"

I didn't see that coming...Where stories live. Discover now