31. Surprise! Surprise!

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Julie stand in der Küche und machte sich grade ein Brötchen. Sie schaute auf die Uhr und bemerkte, dass sie in weniger als zwei Minuten zu einem Videocall mit Seb verabredet war. Heute war er mit Coaching dran und Julie hatte alles dafür im Arbeitszimmer vorbereitet aber ohne Frühstück und Kaffee ging bekanntlich nichts. Sie hörte das Klingeln aus dem Arbeitszimmer, was ihr verriet, dass Seb sie bereits anrief. Hektisch steckte sie sich ihr Brötchen zwischen die Zähne, schnappte sich ihr Handy und viel wichtiger den Kaffee und sprintete dann ins Arbeitszimmer. Sie drückte schnell auf annehmen und versuchte sich irgendwie zu sortieren. "Guten Morg... Oh was machst du denn?" rief Seb lachend, weil Julie immer noch das Brötchen im Mund hatte und ihre Haare ihr wirr im Gesicht hingen. Julie versuchte irgendwas zu nuscheln, doch durch das Brötchen verstand man gar nichts. "Was?" fragte Seb immer noch lachend. Julie nahm jetzt das Brötchen aus ihrem Mund und legte es auf den Tisch. "Hi, ich musste mir noch schnell was zu essen machen, sorry." Sie zog das Ende vom 'Sorry' besonders lang und lächelte Seb entschuldigend an. "Alles gut, was gibts denn?" fragte er, während Julie versuchte sich einen Dutt zu machen. "Ähm.. ein Brötchen mit Tomate und einen Kaffee." beschrieb sie kurz. "Nur Tomate?" In seinem Gesicht schwirrte Verwirrtheit umher. "Jap und Salz, es ist unbezahlbar gut wirklich." versuchte sie ihn zu überzeugen, doch ihr Essen fand bei ihm wenig Anklang. "Ich hoffe es stört dich nicht, wenn ich nebenbei esse?" stellte sie die Fragen noch hinten an. "Nein, nein. Mach nur. Aber auf den Kaffee bin ich schon neidisch." gab er zu und Julie lachte. "Du ich würde dir ja was abgeben, aber das ist schwierig." "Ja etwas." stimmte er zu. "Wie gehts denn deiner Hand?" wechselte Seb das Thema. "Ach alles beim Alten. Keine Schmerzen, die Schiene ist unhandlich und nervt. Ich glaube, ich brauche für alles mindestens doppelt so lange und du willst nicht wissen, wie schwer es ist zu duschen, wenn deine Hand in einer Plastiktüte steckt." genervt seufzte sie, wenn sie an die Tortur von heute Morgen dachte. Wieder schmunzelte Seb. "Aber gut lass uns anfangen, sonst sitzen wir morgen noch hier." sagte Julie entschlossen und begann das letzte Rennen mit ihm zu besprechen.

Nach ca. anderthalb Stunden waren sie mit allem fertig und Julie wollte sich grade Verabschieden, da unterbrach Seb sie. "Du Julie, ich hab da mal ne Frage." druckste der deutsche Rennfahrer rum. "Ja?" fragte Julie gespannt nach. "Du und Charles, ihr seid euch ziemlich nah oder?" Augenblicklich rutsche Julie ihr Herz in die Hose und sie erstarrte förmlich unfähig etwas zu sagen. Gab es etwa schon so viele Gerüchte? Wie viele wussten es? Hatte man die zwei auf der Straße gesehen? Gab es Fotos? Waren die Gerüchte schon ins Ferrari-Lager durchgedrungen? Wusste Mattia es schon? All diese Fragen kreisten durch ihren Kopf. "Julie? Darf ich dein Schweigen als ein Ja auffassen?" holte der Rennfahrer die junge Franzosin zurück in die Wirklichkeit. "Äh... Also.. Wir verstehen uns ganz gut ja." stammelte sie. "Aber also ich würde niemals irgendeinen Fahrer bevorzugen. Egal was meine ähm persönlichen Meinungen sind. Und ich also ich versuche immer sehr Professionell zu sein und mit euch die gleichen Übungen und Vorbereitungen zu machen. Also.... Äh.. damit sich eben keiner benachteiligt fühlt oder so." versuchte sie sich zu rechtfertigen, was gar nicht nötig gewesen wäre. Seb sah sie an und lachte, was sie jetzt noch mehr verwirrte. "Wie, was, wieso lachst du denn jetzt?" fragte sie überfordert. "Julie, ich hab niemals, in keiner Sekunde deine Professionalität in Frage gestellt. Ich hab nur von Anfang an diese Schwingungen und Blicke zwischen euch wahrgenommen und als Charles dann auch noch ein Bild von dir gepostet hat, wollte ich einfach mal nachhorchen." erklärte er und Julies Herz rutschte wieder zurück an seinen gewohnten Platz. "Oh." gab sie nur von sich. "Also dir würde es nichts ausmachen, wenn da was wäre?" fragte sie vorsichtig nach. "Ach Quatsch. Außerdem ist da doch schon längst etwas. Man kann sich eben nicht aussuchen in wen man sich verliebt. Und solange wir zwei noch genauso zusammenarbeiten können wie vorher, bin ich happy wenn du es bist." Julie lächelte zufrieden, damit war schon mal die erste Hürde geschafft. Sie verabschiedeten sich und Julie beendete den Videocall.

I didn't see that coming...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt