28. A coffee only for you.

4.3K 90 13
                                    

Am nächsten Morgen wurde Julie von einem lauten Klirren aus ihrem Schlaf gerissen. Erschrocken saß sie aufrecht im Bett und wusste nicht ganz was abging. Total müde und perplex kletterte sie aus dem Bett. Die Geräusche, die offensichtlich aus ihrer Küche kamen nahmen nicht ab. Vielleicht sollte sie doch anfangen ihre Wohnungstür über Nacht abzuschießen. Überfordert griff sie nach dem erst besten was sie finden konnte um sich im Zweifel verteidigen zu können. Leise auf Zehenspitzen schlich sie in die Küche um dem lauten Geklapper auf die Spur zu gehen. "Was hast du denn vor?" ertönte die amüsierte männliche Stimme mit dem starken französischen Akzent hinter ihr. Mit einem Quieken sprang sie erschreckt hoch und drehte sich wie erstarrt um. Charles konnte sich vor lachen nicht mehr halten und als jetzt auch Julie realisiert hatte, dass Charles der Verursacher der Geräusche gewesen war entspannt sie sich wieder. "Das ist nicht lustig, ich dachte du wärst ein Einbrecher oder so." murrte sie und sah ihn beleidigt an. "Und du hattest vor ihn mit deinem High Heel zu erschlagen?" fragte er immer noch lachend. Julie war verwirrt und sah, dass das erste was sie wohl greifen konnte, ihr Schuh gewesen war. "Offensichtlich schon." murmelte sie und schaute weiterhin verwirrt auf den Schuh. "Na komm Prinzessin. Lass uns erstmal frühstücken." sagte er und küsste sie auf den Kopf.

"Ich dachte du kannst nicht kochen?" fragte Julie das Rührei verschlingend. "Kann ich ja auch nicht." antwortete Charles verwirrt, wie sie jetzt darauf kam. "Äh hallo? Das Rührei ist der Hammer!" Mampfte sie glücklich vor sich hin. "Ja aber das ist ja keine Kunst." sagte er und lachte, versuchte dabei zu verstecken wie stolz er auf sich war, dass er das Rührei hinbekommen hatte. "Aber kochen, also nimm ruhig ein wenig Lob an ja?" Charles nickte und Julie grinste zufrieden. "Und was macht der Spitzenrennfahrer heute spannendes?" fragte Julie gesättigt und schlürfte ihren Kaffee. "Sag du's mir? Was ist normalerweise die Tagesordnung, wenn du vom Rennwochenende zurück kommst?" Julie sah ihn verwirrt an. "Ich ignoriere ausnahmsweise mal, dass du meine Frage mit einer Gegenfrage beantwortet hast. Alsoooo normalerweise besteht mein Frühstück nur aus ungefähr einer Kanne Kaffee und dann beginne ich meinen Koffer auszuräumen. Das gestaltet sich so, dass ich ihn einfach umkippe und alles was keine Klamotten sind raus sortiere, den Rest werfe ich in die Waschmaschine." Charles lachte über ihre Vorgehensweise und hörte ihr weiter zu. "Danach beginne ich meist die Haufen auf dem Boden nach und nach aufzuräumen und danach mache ich Sofa und Esstisch. Wenn ich damit fertig bin, ist es meistens so 13/14 Uhr und ich gehe zum Café hier um die Ecke um mir ein Brötchen und noch einen Kaffee zu holen. Danach geht's ins Arbeitszimmer, wo meist alle aktuellen Akten neu einsortiert werden müssen. Mein Schlafzimmer ist meistens nicht so chaotisch, aber falls doch kommt das als nächstes dran. Wenn ich alles aufgeräumt habe, sauge ich die Wohnung. Meistens schaue ich dann auf meinen Laptop und die ersten Berichte sind angekommen, die überfliege ich dann um mir einen ersten Überblick zu verschaffen und sortiere sie nach Relevanz und mache mir einen Plan wann ich mich was widme. Dann ist meistens schon Abend, ich bestelle mir etwas zu essen und schaue mir schon mal die Trainings vom Wochenende an und dann schlafe ich irgendwann." erklärte sie und Charles hörte ihr fasziniert zu. Wie konnte Jemand nur so organisiert sein? Er selbst war nur so organisiert, weil andere alles für ihn organisierten und in den Bereichen wo das nicht der Fall war, war er auch nicht organisiert. "Aber warum fragst du?" stellte sie ihre Frage noch hinten an. "Na damit ich weiß, was der Plan für heute ist. Aber nur dass du's weißt, heute Abend zu arbeiten kannst du dir abschminken, du sollst dich schonen, vergiss das nicht." ermahnt er sie. "Aber du hast doch sicherlich was besseres vor, als mir beim aufräumen zu helfen?" Charles lehnte sich über den kleinen Couchtisch und legte seine Hand unter ihr Kinn. Da der Esstisch immer noch bedeckt war von etlichen Unterlagen, mussten sie auf dem Boden sitzend an dem kleinen Couchtisch frühstücken. Aber es machte ihnen beiden nichts aus, irgendwie hatte es sogar was romantisches. "Du bist das Beste, was ich überhaupt vorhaben könnte." flüsterte er und küsste sie gefühlvoll. Lächelnd lehnte sie sich in den Kuss und ihre Hand wanderte zu seiner Wange um diese behutsam zu streicheln. "Du bist wirklich das Süßeste, was diese Welt zu bieten hat, weißt du das eigentlich?" flüsterte sie lächelnd gegen seine Lippen und schaute ihm verträumt in die blau braunen Augen. "Direkt nach dir." sagte er genauso verträumt und gab ihr einen kleinen Kuss auf die Nasenspitze, was Julie dazu brachte ihr Nase lustig zu runzeln. Charles lachte und so lösten sie sich wieder voneinander.

I didn't see that coming...Where stories live. Discover now