11.I'll risk it for you, Princess.

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Julie und Charles hatten wie auch die Tage zuvor ihre Runden um die Strecke gedreht und waren fast fertig. Plötzlich blieb Charles abrupt stehen. "Hey, was ist denn?" fragte Julie etwas besorgt als sie seinen Blick sah. "Ich weiß nicht. Ich... Ich denke, ich habe Angst." "Vor dem Rennen?" Charles nickte. Er schaute Julie nicht an, es war ihm unangenehm zu zugeben, dass er Angst hatte und trotzdem hatte er das Gefühl sie war die einzige Person der er das anvertrauen konnte. "Siehst es mal so. Es ist nur ein Rennen und wenn dieses nicht gut wird, wird das nächste eben besser. Kein Champion fällt einfach so vom Himmel." Julie merkte, dass ihm das nicht wirklich weiter half. "Ich hab nicht wirklich Angst vor dem Rennen. Ich denke, Ich hab einfach Angst davor alles wieder zu verlieren." Julie konnte ihm nicht so ganz folgen und so versuchte Charles es ihr deutlicher zu erklären. "Es war immer mein Traum in der Formel 1 zu fahren und jetzt hab ich ihn erreicht. Ich wollte immer zu Ferrari und jetzt bin ich hier. Das alles nur in zwei Jahren. Was ist wenn ich es vermassel und das alles wieder verliere? Was mache ich dann." Charles hatte ihr während seiner Erklärung immer noch nicht in die Augen geguckt. Würde sie ihn verstehen können? Was dachte sie jetzt von ihm? Fand sie es lächerlich? Fand sie ihn lächerlich?

Doch Julie nahm wortlos seine Hand und zog ihn hinter sich her. Er lies es einfach mit sich geschehen, was blieb ihm auch anderes übrig? Sie waren an der Start und Ziellinie angekommen. Julie setzte sich mit dem Gesicht in Fahrtrichtung auf den Boden und signalisierte Charles, dass er es ihr gleich tun sollte und er tat es. Dann legte sie sich zurück und auch das tat Charles ihr gleich und somit lagen die zwei nebeneinander auf der Start und Ziellinie. "Jetzt schließ deine Augen." Er tat es. "Atme mal tief ein und nimm deutlich war, wie die Luft deinen Körper wieder verlässt. Spürst du die Strecke? Überleg nur wie viele Autos schon diese Ziellinie überquert haben. So viel Geschichte gibt es auf einer Rennstrecke, gute Emotionen, schlechte Emotionen, Tränen der Freude und Tränen der Trauer.   Stelle dir die Strecke vor. Rekonstruiere sie in deinem Kopf. Du fährst die Strecke lang, jede Grade, jede Kurve, jeder Bremspunkt und jede Beschleunigung. Spüre die Bewegungen deines Auto auf der Strecke. Nimm sie deutlich mit deinem Körper war. Wie verhält sich das Auto in den verschiedenen Sektoren? Wenn du es zu lässt kannst du eins mit deinem Auto werden und dich von der Strecke leiten lassen. Charles du sitzt aus einem guten Grund in diesem Auto. Du hast hart dafür gearbeitet und es dir reichlich verdient. Ferrari vertraut dir,  ich weiß, vertrauen kann auch eine Bürde sein aber tief in deinem Inneren musst du dir darüber bewusst sein. Ich weiß, du machst dir viele Gedanken um das ganze Team und was alles auf dem Spiel steht, wenn du ins Auto steigst. Doch ich möchte, dass du sobald du im Auto sitzt all das vergisst. Es geht nur noch um dich, das Auto und die Strecke. Wenn du das schaffst kommen die guten Ergebnisse von alleine. Das verspreche ich dir  und du weißt, ich breche meine Versprechen nie!" Charles fühlte sich besser, viel besser. Als wären alle seine Selbstzweifel von ihren Worten weggespült worden. Charles sah zu ihr rüber und bemerkte, dass sie ihn bereits anlächelte sich selbst bewusst über ihre heilenden Worte. 

"Du bist echt verdammt gut in deinem Job, weißt du das eigentlich?" gab er, jetzt ebenfalls lächelnd zu. "Ja, das wusste ich schon." Sie grinste zufrieden. Die beiden standen auf und Charles legte dankbar seinen Arm um sie und gab ihr einen kleinen Kuss auf den Kopf. "Danke, Prinzessin." murmelte er gegen ihre Haare. "Keine Ursache." Sie machten sich auf den Weg zurück zum Hotel und Charles dachte nicht daran seinen Arm wieder von ihr weg zu nehmen. "Woher kannst du sowas?" fragte er immer noch etwas verblüfft. "Meine Tante also die Schwester meiner Mutter hat mir das beigebracht und ich hab das selbst vor jedem meiner Rennen gemacht." "Du hast das selbst gebraucht?" fragte er erstaunt, da er nicht glaubte sie könne Selbstzweifel haben. "Weißt du, ich tue nur immer so als würde ich alles wissen, hinter der Fassade bin ich auch nur ein ganz normaler Mensch." sagte sie lachend. "Das stimmt nicht. Du bist was ganz besonderes Prinzessin." und wieder mogelte er einen kleinen Kuss auf ihre Haare und sie grinste in sich hinein. 

I didn't see that coming...Where stories live. Discover now