27. I am a terrible person.

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"Aber wer kommt denn auch auf die hirnverbrannte Idee einen Flug so kacke zu buchen?" regte sich Julie auf und stapfte wütend mit ihrem Koffer aus dem Taxi Richtung Eingang vom Flughafen. "Ich meine, Hallooo? 6 Uhr Morgens? Das ist keine Zeit zu der man fliegen sollte!" regte sie sich weiter auf. "Bitte nicht so laut." murmelte Max ähnlich genervt aber viel weniger energetisch, wie Julie. "Also meiner Meinung nach sollte man solche Flüge verbieten lassen!" "Starte doch ne Petition." kommentierte Max genauso genervt wie davor und rieb sich müde durchs Gesicht. "Wenn wir ankommen ist es 21 Uhr! 21 Uhr, dass heißt wir haben einen ganzen Tag im Flugzeug verschwendet. Ich meine wer sieht denn so einen Flug und denkt sich: Mhm, Wow also 15 Stunden im Flugzeug verbringen und einen ganzen Tag damit verschwenden, du hömma das finde ich richtig klasse!' Dieser Mensch gehört in die Hölle wirklich!" beendete sie vorerst ihre Wut-Rede. Seitdem der Wecker morgens geklingelt hatte regte sie sich über den Flug auf. Daniel und Charles hatten anfänglich noch versucht sie zu beruhigen, doch ziemlich schnell hatten sie gemerkt, dass das nichts brachte und hatten sie einfach reden lassen. Max hatte immer wieder genervte Kommentare eingebracht, doch die fanden nie Aufmerksamkeit. Pierre hatte das Talent immer und überall schlafen zu können, auch wenn eine sich beschwerende Julie im Taxi saß. Eine Eigenschaft um den die anderen Fahrer ihn beneideten. "Ich meine 4:30 Uhr!" und schon ging es wieder los. Charles und Daniel warfen sich ein amüsiertes Kopfschütteln zu und lachten kurz. "Wer glaubt, man würde sich darüber freuen, wenn der Wecker um 4:30 Uhr klingelt und man dann aufstehen muss für einen total beschissen geplanten Flug? Hab ich schon erwähnt, dass wir erst um 21 Uhr ankommen?" "Ja." sagten alle im Chor, doch auch das bekam Julie in ihrer Rage nicht mit oder sie ignorierte es gekonnt. "Wenn wir um 21 Uhr ankommen, brauchen wir alleine eine halbe Stunde um aus dem Flughafen raus zukommen und dann brauchen wir mindestens eine halbe Stunde um nach Monaco zu kommen. Wisst ihr wie viel Uhr es dann ist?" "22 Uhr" sagten wieder alle im Chor und machten sich einen kleinen Spaß daraus. "Ja 22 Uhr! Wisst ihr was man um die Zeit noch machen kann? Nichts! Gar nichts! Der Tag ist dann nämlich so gut wie vorbei! Denn oh Wunder! Der Tag hat nur 24 Stunden, aber offensichtlich hat der Person die diesen Flug gebucht hat, diese wichtige Information gefehlt. Soll ich euch noch etwas verraten?" "Nein... bitte nicht." gab Max gequält von sich worüber die anderen Jungs nur lachten. "Wenn man dann um 22 Uhr, ich wiederhole nochmal um 22 Uhr endlich von seinem schlecht geplantem Flug zuhause angekommen ist, hat man eine wichtige Sache noch nicht getan. Passt auf ich sag's euch. Man hat noch nichts gegessen! Und da man nach so einem scheiß Flug nicht irgendeine Kacke essen will, muss man dann auch noch was kochen! Na super! Bis das dann alles erledigt ist, ist der nächste Tag ja auch schon lange angebrochen." Während Julie sich aufgeregt hatte, hatten sie tatsächlich Check in und Kofferabgabe hinter sich gebracht. Charles hatte die armen Angestellten immer entschuldigend angesehen und ein 'Sorry' mit dem Mund geformt. Diese hatten immer nur abgewinkt, offensichtlich waren sie schlecht gelaunte Passagiere um diese Zeit gewöhnt. "Hoffen wir einfach, dass sie diesen armen Menschen der unsere Flüge koordiniert niemals trifft." sagte Daniel und erhielt von allen ein zustimmendes Nicken. "Wo ist denn das doofe Gate!" schimpfte sie. "Oh nein ich glaube, sie will wieder loslegen. Charles mach doch was bitte." flehte Max ihn an und konnte sich das Gelaber seiner besten Freundin ausnahmsweise nicht mehr anhören. Charles nickte und eilte die paar Meter zu Julie nach vorne. Er legte seinen Arm um sie und hielt sie fest damit sie nicht in die nächste Richtung stürmen konnte. 

"Sooo du kleiner Kampfzwerg. Wir atmen jetzt alle mal wieder durch und besorgen dir einen schönen großen Kaffee ok?" redete er mit ruhiger Stimme auf sie ein. Sie sah ihn mit zusammengekniffenen Augen streng an. "Na gut." murmelte sie wieder willig und Charles schob sie in Richtung des nächsten Kaffeestandes. Zum Bedauern aller war das ein Starbucks und Julie hielt nicht viel von Starbucks. Ihrer Meinung nach war da überall viel zu viel Schnickschnack drin und dran. Sie hatte drei mal erklärt, dass sie einfach nur normalen schwarzen Kaffee mir einem Schuss Milch wollte. Darauf hatte der arme Mann gesagt, dass er nicht wüsste wie er das verrechnen sollte, da sie den Kaffee so nicht verbucht hatten. Dann hatte Julie eine Diskussion darüber begonnen, dass sie doch ein Laden waren, der Kaffee verkaufte und der damit warb sich seinen Kaffee so zusammenzustellen, wie man das wollte also warum konnte sie den Kaffee dann nicht so haben wie sie ihn haben wollte. Darauf wusste er auch keine Antwort und hatte dann schließlich verzweifelt nachgegeben. Dann hatte  sie bestimmt zwei Minuten mit dem armen Mann, darüber diskutiert warum er ihren Namen auf den Becher schreiben musste. "Schreiben sie einfach Charles drauf." hatte er sich dann einfach eingemischt und wie den anderen Angestellten, denen Julie schon begegnet war auch dem armen Mann einen entschuldigenden Blick zugeworfen und ihm extra viel Trinkgeld gegeben. "Aber kein anständiger Kaffee-Verkäufer, der den Kaffee ernst nimmt, würde jemals so etwas wie Sirup in den Kaffee tun, dass ist praktisch ein Verrat am natürlichen Kaffeearoma." Jetzt durfte Charles sich diese Wut-Rede anhören und konnte es nur noch kopfschüttelnd akzeptieren. "Starbucks ist nur etwas für komische Instafame-Girls, die zu Starbucks gehen weil es ja sooo cool ist! Ich meine Schlagsahne im Kaffee? Schlagsahne!" rief sie empört und wurde dann ruckartig von Charles hinter eine Ecke gezogen. "Hey.." doch weiter kam sie nicht, denn Charles hatte ihren Mund durch seine Lippen versiegelt und sie endlich zum Schweigen gebracht. Er legte seine Hand an ihre Wange und die andere an ihre Taille und fixierte sie so sanft an der Wand. Nachdem ihre Überraschung über den plötzlichen Küss abgeklungen war legte sie ihre, zwar geschiente aber einzig freie Hand in seinen Nacken und lies sich voll und ganz auf den Kuss ein. Jetzt merkte sie erst wie angespannt und in Rage geredet sie war und wie das alles nach und nach abklang. Langsam versuchte Charles sich wieder von ihr zu lösen, doch sie ließ es nicht zu und zog ihn zu sich zurück. 

I didn't see that coming...Where stories live. Discover now