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Marcos Sicht:

„Ihr habt euch ja sicher gewundert warum Sharon nicht an ihr Telefon geht und sie nicht zu erreichen ist….das hat einen bestimmten Grund!“, sagte Cathy. Ich musterte sie. Ich verstehe das irgendwie nicht. „Wir haben euch angelogen!“, sagte Cathy und sah so aus als ob sie gleich anfängt zu weinen. Sie schloss kurz ihre Augen. „Sie kann gar nicht an ihr Handy gehen…!“, erzählte sie weiter. Jetzt machte sich Panik in mir breit. Was soll das heißen sie kann nicht an ihr Handy gehen. „Sie hatte einen Autounfall!“, sagte dann Cathy und verzog ihr Gesicht als ihr Tränen in die Augen traten. Sie hatte einen Autounfall. Es war still. Ich fühle gerade nichts. Ich weiß nicht wie ich das jetzt aufnehmen soll. „Einen Autounfall?“, fragte jetzt Mats und sah so aus als ob er im falschen Film ist. Sie nickte und wischte sich schniefend. Jürgen und Basti saßen still da und guckten leicht nach unten. „Ich…und was bedeutet das jetzt…ich..also…sie kann nicht an ihr Handy gehen…?“ Nein. Das kann nicht sein. Ich habe gerade richtig Angst. Das kann nicht sein. Das ist hier gerade nicht die Realität. Sharon ist doch jetzt nicht Tod. Nein das kann nicht sein. „Sag mir nicht meine Schwester ist Tod?“, schrie Mats Cathy panisch an. Cathy schluchzte auf. Nein das ist nicht wahr. Ich vergrub mein Gesicht in meinen Händen und fuhr mir durch die Augen. „Sie ist nicht Tod!“, sagte Cathy dann leise. Ich atmete durch und guckte hoch. Meine Freundin lebt. Oh Gott. „Aber?“, fragte Mats. „Sie ist schwer Verletzt…es war knapp…aber die Ärzte haben es geschafft…!“ „Oh Gott!“, sagte jetzt Mats und fuhr sich durch die Haare. Ich weiß nicht was ich sagen soll. Ich weiß auch nicht was ich denken soll. Mein Hirn setzt gerade völlig aus. Ich bin einfach zu geschockt um irgendwas zu machen. „Sie lag im künstlichen Koma und wurde heute Morgen in die Aufwachphase geleitet weil der Hirndruck runter gegangen ist…und sie ist eben aufgewacht..!“ „Oh mein Gott!“; sagte Mats und vergrub sein Gesicht in den Händen. „Nach Jennys Aussage geht’s ihr gut..sie kann sprechen, spürt alles und kann sich auch an alles erinnern..der erste Eindruck ist positiv und ihr geht’s gut..sie ist zwar schwach..aber ihr geht’s gut…!“ Mein Herz schlug schneller. Meine Freundin lebt. Ihr geht es gut. Sie weiß alles. Ich spürte eine Erleichterung und trotz schmerzte mein Herz. Ich habe gerade eine Angst. Ich hätte fast meine Freundin verloren wegen einem Unfall. Ich weiß gar nicht was ich sagen soll. „Und warum erfahre ich das erst jetzt?“, fragte Mats. „Wann war der Unfall?“ „Dienstagnachmittag…ich habe es selber erst in Köln erfahren..nachts!“ „Und warum erfahre ich das erst jetzt dass meine Schwester fast gestorben wäre?“, fährt er sich hoch und stand auf. „Ihr hättet mir gleich Bescheid geben müssen, verdammt das ist meine Schwester!“ „Mats beruhig dich!“, sagte Jürgen. „Und ihr wusstet das? Und ihr habt nichts gesagt obwohl wir uns gewundert haben das sie sich nicht meldet und nicht zu erreichen ist?“ „Ihr solltet euch aufs spielen konzentrieren!“ Als ob mich das interessiert. Ich will jetzt einfach nur zu ihr und mich vergewissern das es ihr wirklich gut geht. Wie schlecht es ihr geht und wie es jetzt weiter geht. „Mats jetzt beruhig dich mal! Du hättest sowieso nichts tun können!“ „Meine Schwester wäre fast gestorben!“, zischte Mats. „Dienstag wolltest du es ja noch!“, rutschte es mir raus. Mats Augen wurden zu schlitzen. Es ist die Wahrheit. Er hat es vielleicht nicht so gemeint, aber er hat es gesagt. „Als ob ich will dass meine Schwester stirbt bist du bescheuert?“ „Jetzt mach mich nicht so blöd an hier ja!“, sagte ich sauer. „Jungs!“; sagte jetzt Basti. „Beruhigt euch jetzt alles Mal bitte! Niemand kann was dafür…es ist für uns alle ein Schock..aber es bringt jetzt nichts wenn wir hier uns gegenseitig die Köpfe einschlagen!“ Er hat Recht. Niemand kann jetzt was dafür. Die Nerven gehen jetzt mit allen durch. Ich weiß gar nicht wie ich das verarbeiten soll. Ich stehe einfach so unter Schock. Es ist sehr schwer gerade jetzt irgendwie positiv zu denken. „Es tut mir leid!“, sagte Mats leise. „Mir auch..!“, seufzte ich dann. „Ich glaube es ist meine Schuld..!“, sagte Mats. „Niemand hat Schuld!“, sagte Jürgen. „Doch..ich wir haben uns gestritten und ich habe gesagt sie soll verrecken..und jetzt wäre sie wirklich fast gestorben…mein gott ich wollte doch nicht das sie stirbt…niemals…!“ Cathy nahm seine Hand. „Ich bin mir sicher dass sie das auch nicht so aufgenommen hat…sie konnte selber nichts für den Unfall..!“ „Was ist passiert?“, fragte er. „Ein Betrunkener ist einfach bei Rot über die Ampel..und ja..sie war mitten auf der Kreuzung und wurde dann mitgenommen…es steht auch überall in der Zeitung…!“ „Habt ihr eine hier?“, fragt Mats. „Bildzeitung!“; sagte Cathy. Die Bildzeitung. Na klar. Die schreiben wahrscheinlich nur scheiße. „Stimmt das denn auch was darin steht?“ „Leider ja!“; sagte Cathy und holte sie aus ihrer Tasche. „Willst du?“, fragte sie und musterte mich. Ich atmete aus und nahm ihr die Zeitung aus der Hand. Will ich es wirklich essen. Ich schlug die Zeitung auf und legte sie vor mich. Sofort kamen mir die Bilder entgegen. Ich schluckte. Horror. Das Auto total zerstört und liegt auf dem Dach. Aber sie lebt. Meine Freundin lebt. Ihr geht es gut. Sie hat es überlebt. Ich danke Gott. Oh mein Gott. Meine Freundin lebt. Ich fuhr mir über die Augen und guckte dann den Artikel an.

Aller Anfang ist schwer...Donde viven las historias. Descúbrelo ahora