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Sharons Sicht:

Jonas lag von hinten an mich angekuschelt und strich mir unter meinem Top über meinen Bauch. Wir haben schon viertel vor 8. Eigentlich müssen wir langsam aufstehen, aber Jonas wollte noch ein bisschen kuscheln. Er war schon wieder wehleidig. War er schon gestern. Wir lagen den ganzen Abend auf dem Sofa, haben Fernsehen geguckt und haben gekuschelt. Jonas war sehr anhänglich gewesen. Schlimmer als Marco immer. Er tut so als ob wir uns nie wieder sehen oder ich für immer weggehe. Aber naja. So ist eben Jonas. Ich meine ich werde ihn auch vermissen, genauso auch wie Mama und Papa, aber wenn ich ehrlich bin habe ich ganz andere Sorgen. Ich muss jetzt das erstmal wieder mit Marco hinbekommen. Die ganzen Streitereien und Auseinandersetzungen aus der Luft schaffen. Wenn ich das habe, dann ist mein Kopf auch wieder etwas freier. „Jonas?“ Er brummte und kuschelte sich noch näher an mich. „Wir müssen jetzt langsam mal aufstehen, mein Flug geht um halb 11!“ „Ich will nicht!“, nuschelte er. Genau das meine ich. Anstrengend. Ich will dann auch nichts Falsches sagen, weil Jonas sowieso schon immer so eifersüchtig ist, was eigentlich total unnötig ist. Aber naja. „Wir müssen aber!“ „Wir müssen gar nichts! Bleib einfach hier!“ „Nein Jonas! Außerdem hast du selber gesagt ich soll fliegen!“ Er brummte wieder. „Dann flieg wann anders!“ „Ganz sicher, mir bleiben sowieso nur 8 Tage! Am 20. Fliegen wir wieder! Ich war die ganze Woche hier!“ „Toll!“, sagte er ironisch. „Ich hatte ja echt viel von dir!“ Ich seufzte. „Kannst du jetzt mal bitte damit aufhören?“ „Womit?“ „Dich an mich zu klammern und so zu reden als ob wir uns nie wieder sehen?“ „Wir sehen uns voll lange nicht!“, sagte er jetzt schon eingeschnappt. „In 2 Wochen bin ich wieder hier, an deinem Geburtstag bin ich schließlich da!“ Er seufzte. „Das will ich auch hoffen!“ „Als ob ich mir das entgehen lasse!“ „Dann ist ja gut!“, sagte er und drückte mir einen Kuss auf die Schulter, ehe er sich langsam löste. Ich drehte mich in seinen Armen auf den Rücken und blickte ihm ins Gesicht, welches direkt neben meinem Kopf lag. „Jetzt hör auf so zu gucken!“ „Ich will aber nicht das du gehst..umso länger wir zusammen sind umso schlimmer wird es!“ Ich seufzte. „Wir sehen uns bald wieder! Außerdem bin ich nicht aus der Welt!“ „Ist schon okay!“, sagte Jonas und richtete sich auf. „Muss ich halt mit klar kommen ob ich will oder nicht!“ Ich wusste nicht was ich dazu sagen soll. Auf der einen Seite hatte er Recht aber auf der anderen machte es mich traurig ihn so zu sehen. „Wir haben ja noch ein bisschen!“, sagte er und klang etwas fröhlicher. „Dann machen wir uns jetzt fertig, Frühstücken schön mit Mama und fahren dich dann an den Flughafen?“, fragte er lächelnd. Ich grinste und richtete mich ebenfalls auf. „So machen wir das Bruderherz!“; grinste ich und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. „Dann gehe ich jetzt als erstes ins Bad!“, sagte ich und stand dann auf. Jonas nickte. „Ich ziehe mich schon mal an!“ „Hätte ich nicht gedacht!“, lachte ich. „Tja!“, grinste er und zwinkerte. Ich lachte auf und ging dann ins Bad. Ich war unsicher. Das ist mir schon die letzten Tage aufgefallen. Jonas ist erst wehleidig und am Jammern. Dann findet er etwas positiv und seine Laune hat sich sofort geändert. Ich wusste nicht ob er das wirklich so meint oder ob er das alles nur überspielt. Ich seufzte. Manchmal wurde man nicht aus ihm schlau, so typisch Jonas. Im Bad wusch ich mir erst das Gesicht und putze mir danach die Zähne. Anschließend ging ich wieder ins Zimmer. Jonas hatte gerade eine kurze beigefarbene Hose angezogen. Ich blickte ihn an. Er grinste und nahm sich dann sein schwarzes T-Shirt mit V-Ausschnitt. „Du brauchst gar nicht so grinsen!“ „Jaja!“, lachte er. „Mein Freund sieht besser aus!“ „Das hat mich jetzt tief getroffen!“, sagte er gespielt weinerlich und setzte sich dann auf mein Bett. Ich lachte. „Du wirst es überleben!“ Er zog sich seine Socken an und schüttelte den Kopf. „Mein Herz blutet!“ „Ich blute auch gleich!“, lachte ich. Jonas stand auf und grinste mich an. „Wirst du auch!“ Ich lachte empört auf. „Hast du mir gerade mit Schlägen gedroht?“ Jonas lachte. „Würde ich nie tun!“ „Jaja!“ „Das heißt leck mich am Arsch!“ „Ich verzichte gerne!“ „Komm, wenns Marco wäre hättest du nichts dagegen gehabt!“ Ich lachte auf. „Ich sage zu sowas nichts!“ „Brauchst du auch gar nicht, weiß ich so!“ Ich zuckte mit der Schulter. „Du bist 16 Jahre und machst Dinge…!“, sagte er und schüttelte schmunzelnd den Kopf. „Jetzt geh raus ich will mich anziehen!“, lachte ich. „Ist ja gut brauner!“ „Ich gib dir gleich Brauner!“, lachte ich. Jonas grinste und ging dann an mir vorbei. „Schickes Outfit!“ „Immer noch nicht dran gewöhnt?“ „Wenn du wüsstest!“ Ich drehte mich um und blickte ihn grinsend an. „Geh ins Bad!“ „Ist ja gut! Ich gehe dann schon mal runter und mache Frühstück!“ „Mach das!“, lachte ich. „Willst du Rührei?“ „Jup!“, sagte ich. Er nickte und ging dann raus. Nachdem er die Tür geschlossen hatte, ging ich zum Bett und machte es erstmal ordentlich. Anschließend nahm ich die Klamotten, die ich schon gestern rausgelegt hatte vom Schreibtischstuhl und legte sie aufs Bett. Ich zog mein Top und meine Unterhose aus und zog dann einen roten String und den dazugehörigen BH mit Spitze an. Anschließend schlüpfte ich in eine kurze mittelblaue HotPants mit Häckeleinsätzen. Darüber zog ich ein lockeres weißes Jerseyshirt, wo ich an der linke Seite das Shirt hochmachte und kurz unter meinem Bauchnabel halb in der Mitte zu einen Knoten band, so dass das Shirt auf der rechten Seite fest am Körper saß und man meinen Bauch etwas sehen konnte. Ich schlüpfte noch schnell in meine Zehentrenner und räumte dann meine Klamotten in den Koffer. Ich hatte gestern schon alles zusammen gepackt. Meine Tasche für den Flug war auch schon fertig. Ich legte meine Tasche mit meinem I Phone aufs Bett und ging dann ins Bad. Ich hatte heute zum Glück leichte Locken beziehungsweise Wellen. Das passte perfekt. Ich kämmte sie ganz leicht durch und zog mir dann meine Gravur Kette an, die ich von Jenny an Weihnachten bekommen habe. Ich machte mir noch Parfum drauf und räumte dann die Sachen zusammen. Ich nahm meine zwei Kulturbeutel und ging dann ins Zimmer. Ich legte sie in den Koffer und machte ihn dann zu. Ich habe eigentlich fast genau den gleichen wie Marco. Nur meiner war halt schwarz. Und ich hatte größere Größen als er. Wenn ich kleine hätte, würde ich glaube nicht klarkommen. Schon alleine jetzt bräuchte ich dann 3. Ich habe ja auch noch mein Laptop dabei. Meine Modelmappe ist ja auch im Koffer. Das nimmt dann schon mal Platz weg. Ich guckte mich nochmal um und nahm dann mein I Phone und meine Tasche und ging dann langsam runter. Ich legte meine Sachen in den Flur und ging dann in die Küche. „Morgen!“, sagte ich lächelnd. „Morgen!“, sagte meine Mutter und lächelte ebenfalls. „Wo ist mein Bruder?“, fragte ich verwirrt. „Brötchen holen!“ „Er hat schnell den Tisch gedeckt, alles für Rührei vorbereitet und ist dann schon losgegangen!“ Ich grinste und schüttelte den Kopf. „Warum denn?“ „Er ist wehleidig weil ich heute gehe!“ Meine Mutter seufzte. „Er ist ziemlich anhänglich und will mich nicht gehen lassen…er hat gemeint er will noch ein richtiges Frühstück haben und dann fahrt ihr mich!“ Sie nickte. „Nimms Jonas nicht übel!“ „Quatsch mach ich nicht, ich kenne ihn ja…nur ist ungewohnt das er es mir jetzt so deutlich zeigt!“ „Ich denke, er denkt darüber nicht nach!“ „Tut er nicht!“, lachte ich. „Aber ist okay!“, lachte ich und winkte somit ab und ging zum Herd. „Du brauchst dich deswegen nicht schlecht fühlen!“ Ich machte den Herd an und drehte mich zu meiner Mutter um. „Tue ich nicht, wirklich! Ich versuche da drüber zu stehen..obwohl es schon weh tut…aber er weiß genau das ich nicht zurückkomme!“ Sie nickte. „Er lernt es!“ „Er stellt sich so auch nicht an wegen Mats!“ „Das ist nochmal was anderes! Mats will dich ja selber bei sich haben!“ „Mama, die beiden sind Brüder, die können nicht ohne sich und sollen deswegen nicht um mich kämpfen oder was auch immer das werden soll!“ „Lass die Beiden einfach machen, du kennst sie doch! Die müssen manchmal immer um irgendwas kämpfen und es beweisen..die werden es irgendwann schon merken! Auch wenn Mats in dem Fall vielleicht wirklich gewonnen hat!“ Ich seufzte. „Du brauchst dazu nichts sagen, ich weiß was dran ist!“ „Danke!“, sagte ich und lächelte sanft. Sie lächelte und setzte sich dann an den Tisch. Ich drehte mich wieder um und machte etwas Margarine in die Pfanne und ließ sie dann weich werden. Anschließend machte ich dann das Rührei aus der kleinen Schüssel in die Pfanne. „Schwesterchen das wollte ich machen!“, sagte plötzlich Jonas, der mit einer Tüte Brötchen in der Küche steht. „Du hast Brötchen geholt!“ Er legte die Brötchen auf den gedeckten Tisch und kam dann an den Herd. „Jetzt mache ich es wieder!“; sagte er und schob mich weg. „Setz dich!“ Ich verdrehte die Augen nickte dann aber und ging zum Tisch. Ich setzte mich auf den freien Stuhl und nahm dann mein Handy in die Hand. Ich entsperrte es und ging dann erstmal auf Instagram. Ich schloss die Benachrichtigungen, die eigentlich immer gleich waren. Ich hatte immer Instagram Benachrichtigungen. Diesmal hatte ich insgesamt 30.000 neue gefällt mir - Angaben, 600 neue Kommentare und 80 neue Follower. Also  die gefällt mir –Angaben sind auf mehrere Fotos verteilt. Ich hatte insgesamt 169 Beiträge, 578k Abonnenten und  310 abonniert. Ich weiß echt nicht ob es daran liegt das ich Marcos Freundin bin, aber ich bekomme ständig neue Follower. Und das meine ich jetzt ernst. Ich hätte das nie gedacht. Einen Tag nach dem Pokalfinale hatte ich ja noch um die 215k. Und dann mit einem Mal ging es immer höher. Und ich bin auch so oft auf Tumblr. Ich war sogar auf Bildern von der Saisonabschlussfeier mit Marco. Ich wusste nicht mal dass wir ein Bild gemacht haben. Irgendwer hatte uns da fotografiert. Und ja. Jetzt wissen anscheinend auch die letzten dass Marco Reus mein Freund ist. Naja. Interessiert mich eigentlich nicht so wirklich. Ich poste zwar Bilder um ihn einen kleinen Einblick zu beschaffen, das war es aber auch schon. Aber dadurch dass mein Account halt offen ist, sieht das halt jeder. Das regt Marco halt auch so auf. Ihm wäre es am liebsten wenn ich es nicht offen hätte. Gerade wegen der Privatsphäre. Und er fand das halt mit den Follower kritisch. Weil nicht nur Mädchen, sondern mir auch sehr sehr viele Typen folgen, die meine Bilder auch kommentieren. Und das stört ihn. Aber naja. Es ist immer noch meine Entscheidung. So ist es wenigstens eine Chance, dass wir mehr Ruhe haben. Ich schloss ein Instagram und ging dann auf WhatsApp. „Kannst du dein Handy jetzt weg machen?“ Ich blickte Jonas an, der mit der Pfanne in der Hand am Tisch stand. „Sofort!“ Hatte er jetzt schlechte Laune oder was. Das klang nämlich gerade so angepisst. Ich antwortete schnell allen und legte mein Handy dann an die Seite. Jonas machte mir auch Ei auf den Teller, verteilte es dann noch bei Mama und ihm und stellte die Pfanne wieder weg. „Danke!“, sagte ich. Jonas nickte. Okay. Ich verstehe ihn gerade nicht. Aber egal. Er hat bestimmt schlechte Laune weil er wehleidig wird. Wir frühstückten in aller Ruhe und räumten danach den Tisch zusammen ab. „Ihr könnt schon mal raus, ich ziehe mir nur was anderes an!“, sagte meine Mutter. Ich nickte. „Gehen wir zum Auto?“ Ich sehe Jonas fragend an der nickte. Ich nahm meine Sache im Flur und ging zusammen mit Jonas raus. Wir verstauten den Koffer im Auto und warteten dann davor, bis meine Mutter kommt. „Wollen wir ein Bild machen?“ Jonas sah mich an. Er lächelte leicht und nickte dann. Ich holte schmunzelnd mein I Phone aus der Tasche, stellte die Tasche neben das Auto und ging dann zu Jonas. Ich machte auf Kamera und legte dann meinen linken Arm um seinen Hals und stellte mich von mir aus links neben ihm. „Ich gib dir einen Kuss auf die Wange!“, erklärte ich. Jonas nickte und beugte seinen Kopf leicht runter. Ich machte meine Augen zu und drückte ihm einen sanften Kuss auf die Wange, bevor ich dann auf Auflöser drückte. Ich löste mich dann langsam von ihm und guckte das Bild an. Jonas hatte genauso wie ich die Augen geschlossen und hatte ein leichtes Lächeln auf den Lippen. Das Bild ist süß. „Gut so?“, fragte ich und hielt es ihm hin. Jonas nahm mir mein Handy aus der Hand und guckte. „Ja!“, sagte er dann nach kurzer Zeit lächelnd. „Gut!“, sagte ich grinsend und nahm ihm mein Handy entgegen. Ich ging auf Instagram und lud das Bild dann hoch.

Aller Anfang ist schwer...Where stories live. Discover now