Der Letzte Erste Abend

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"Lenora Grield." rief Professor McGonegal durch die große Halle.
Das kleine Mädchen ging nach vorne und bekam den viel zu großen Hut auf die Kopf den Kopf gesetzt.
Sie erinnerte mich irgendwie an mich und wie ich da an meinem ersten Tag saß.
Nicht nur dass sie rote Haare hatte und sommersprossen, sondern auch wie unsicher sie wahr und wie sie jemanden in der Menge ganz hoffnungsvoll ansah, bevor der Hut ihr halbes Gesicht abseckte und sie die Schultern zusammen zog.

Auch ich hatte Severus Snape hoffnungsvoll angeguckt. Nicht in der Hoffnung dass wir ins gleiche Haus kommen, eher dass wir Freunde bleiben und dass alles so bleiben würde wie es ist. Alles so wie es gut war.

"Gryffindor." rief der Hut und riss mich aus den Erinnerungen.
Anders als bei mir, freut sich einer der Jungen in der Menge, den Sie vermutlich angeguckt hatte. Er jubelte und sah ihr hinterher.
Snape hatte mich damals mit Verachtung in den Augen angesehen. Ich konnte diesen Blick damals nicht deuten, aber heute, wenn ich daran zurück dachte, war es mir ganz klar.
Ob die Verachtung in diesem Moment schon gegen mich ging oder einfach nur gegen das Haus Gryffindor, ist mir nicht klar.

"Man die sollen sich beeilen! Ich hab Hunger!!!"
Natürlich musste Sirius die schöne Stimmung kaputt machen. Bis auf er dachten vermutlich alle gerade daran, wie sie dort vorne saßen.
Es war ein aufregender Moment, in denen ein sämtliche Gedanken durch den Kopf sausen und man alles fühlte und doch hinwieder gar nichts bis auf Aufregung.
Es ist jedes Mal wieder schön, die kleinen nach vorne treten zu sehen und zu wissen, was ihnen bevor steht, sie darum zu beneiden, weil man fast all das schon hinter sich gebracht hatte.
Und jetzt lag nur noch ein Jahr vor uns. Ein Jahr aus dem wir alles rausholen müssen, ein Jahr, in dem wir alle Gefühle, die man davorne auf diesem schäbigen hocker mit dem abgenutzen Hut auf hatte.
Man sollte mit Vorfreude auf das letzte Jahr gucken und auf die weitere Zukunft.
Man sollte aufgeregt sein, weil sich danach alles ändern wird und man sollte auf jeden Fall positiv dran gehen... Und nicht hungrig!

Sirius knurrte, als James ihn mit der Flächen Hand in den Nacken schlug.
"Was denn? Ich hab doch nur das ausgesprochen was wir alle denken." regte er sich auf und boxte James gegen die Schulter.
Ich verdrehte die Augen, als zwischen den beiden eine kleine Rangelei entstand.

"Slytherin!" schrie der Hut durch den Saal und somit wurde auch der letzte Erstklässler seines Hauses zugeteilt.

Dumbledor erhob und räusperte sich. "Bevor wir allerdings essen, freue ich mich euch zu verkünden zu können, dass die beiden Schülersprecher in diesem Jahre aus dem Hause Gryffindor kommen.
Herzlichen Glückwunsch an Lily Evans und James Potter."
Er legte eine kurze Pause ein und hob die Arme zum Applaus.
Vom Gryffindortisch als auch vom Hufflepufftisch hörte man laute Jubelrufe, von Ravenclaw hörte man man verhaltenes Klatschen, wie es auch nicht anders zu erwarten war und am Slytherintisch klatschten nur wenige Einzelne.
Er sprach weiter. "Die Vertrauensschüler werden nach dem Essen die Erstklässler einweihen und zu ihren jeweiligen Räumen bringen.
Die beiden Schülersprecher werden sich in meinem Büro melden, um Einzelheiten abzusprechen.
Guten Appetit." sagte er zum Abschluss, setzte sich hin und die Speisen erschienen auf den Tischen.

" Ich muss ganz ehrlich zugeben, dass ich das Essen hier vermisst habe." kam es von Black.
" Welch Überraschung..." murmelte ich in meinen nicht vorhandenen Bart.
James hingegen stämmte beleidigt die Hände in die Hüften. "Also ich muss doch wohl sehr bitten." sagte er in feinster McGonegal Manier. "Unsere Hauselfe kann ja wohl mindestens genauso gut kochen wie die Hauselfenhier. Ich will mich ja nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, aber ich glaube sogar, dass sie besser kochen kann."
Doch angesprochene zuckte nur mit den Schultern. "Naja solange ich überhaupt was zu essen bekomme, ist es mir egal wer es zubereitet, solange du es nicht bist. Ich kann mich noch ziemlich genau an deine Kochversuche von vor 3 Jahren erinnern."
James zog eine Schnute. "Hey. Man hätte mir ja ruhig mal sagen müssen, dass man die Milch rühren muss, beim erhitzen. Ich könnte doch nicht wissen, dass sie anbrennen kann und vorallem hatte mir niemand gesagt, dass die so komisch übersprudeln kann, wenn man die zu lange erhitzt. Vielleicht hat der Schokopudding danach nicht nach Pudding geschmeckt, aber immerhin habe ich es versucht."

Mein braunäugiger Idiot ||Jily FF|Where stories live. Discover now