Du bist wunderschön!

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Na... Heute mal Freitag schon ein neuer Teil, wenn auch nur ein sehr kurzer. Ich hab heut Geburtstag und hab gedacht, dass ich dann mal ein neues Kapitel für euch hoch lade.
Wie alt seid ihr denn so?
Also ich bin heute 19 geworden. Viel spaß beim lesen!

P. S. Am Sonntag kommt wieder ein richtig langes Kapitel. 😁
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"Springer auf C6." James triumphierte, weil er nun meine Dame so eingeengt hatte, dass sein König nicht mehr im Schach stand. Dabei hat er wohl meinen Turm übersehen, der Still und heimlich in der Ecke auf seinen Moment gewartet hatte und bis gerade eben noch von James' Springer blockiert war. Nun war seine Zeit allerdings gekommen und der weg war frei bis zum König.
"James..." Sprach ich elegant und anzüglich seinen Namen aus und deutete auf das Brett.
"Nein!" Rief er aus. "Oh bitte Lily! Ich gebe dir auch alles was du willst. Lass meine Herrschaft nicht untergehen." Bettelte er aus tiefster Seele. Pff! Als ob das bei mir ziehen würde, wenn er mich mit seinen Rehaugen durchbohrte und mich so flehend ansah, dass es mir das Herz zerriss. Ich entfernte meinen Blick von James und betrachtete wieder das Schachbrett. "James du bist un-mög-lich!" Betohnte ich jede einzelne Silbe. Mit einem ergebenden Aufseufzen ließ er die Schultern hängen und schaute zu mir auf. "Aber mach es kurz und schmerzlos ja? Sie haben schon genug gelitten."
Damit meinte er die Schachfiguren, die auf den Spielfeld auf meinen Befehl warteten.
Wir spielten bereits die dritte Runde. Als erstes hatte ich gewonnen, dann hatte James eine Revanche gefordert und er hatte gewonnen. Allerdings konnten wir nicht unentschieden aus der Sache rausgehen, was so viel hieß, dass James gesagt hatte, dass ich nur Glück hatte und er mich in der nächsten Runde sowas von fertig machen würde, weshalb wir nun die alles entscheidende dritte Runde spielten, die bis jetzt nicht gut für James gelaufen war und auch nicht besser werden würde.
"Turm." Nach jedem Wort holte ich Luft, um die Spannung hinaus zu zögern. "Auf." James hielt sich beide Hände vor die Augen und murmelte. "Ich will mir dieses grauen nicht antun." "E8."
Die Worte hatten ihre Bedeutung nicht verfehlt. Der Turm sauste über das Schachbrett und schlug dem König mit einem schneidendem Klang den Kopf ab, der mit einem dumpfen Geräusch auf dem Boden aufkam und entzwei zerbrach.

"Es tut mir Leid. Ich hab getan, was ich konnte, aber sie war einfach zu mächtig." Entschuldigte er sich bei seinen Figuren.
Wir hatten abgemacht, dass der Sieger sich in Hogsmeade fünf Sachen aus dem Honigtopf aussuchen durfte und der Verlierer bezahlen musste und des weiterem den Gewinner, also mich, zu einem Butterbier einladen musste
"Ach ja... Ich freu mich ja schon auf die ganzen Süßigkeiten aus dem Honigtopf." Schwärmte ich vor mich her.
James hingegen schmollte nur und zog eine Grimasse, als ich ihn breit angrinste.

Ich reichte ihm meine Hand. "Es war ein wirklich faires Spiel." Er schaute mich nicht an. "Ach komm schon du Brummbär. Schlag ein und gut ist die Sache." Ich konnte es mir gerade noch verkneifen ein: "Für mich zumindest." hinzu zu fügen.
Er schlug ein und lächelte mich an. "Beim nächsten Mal gewinne ich. Und du wirst..." Ich werde wohl nicht mehr herausfinden, was ich beim nächsten mal werde, denn er stockte plötzlich und zog meinen Arm näher zu sich heran, was mich auch automatisch näher zu ihm rutschen ließ. "Was ist das?" Fragte er, nun weder schmollend, noch siegessicher. Eher aufgebracht.
Ich hatte erst in den Raum hinter mich geguckt, weil da aber nichts war, hatte ich nur ihn angeguckt und gewartet, dass er was sagen würde. Vielleicht hatte ich auch was im Gesicht. Oh bitte sag, dass es nichts mit Spinnen zu tun hat!
Aber er redete nicht weiter, was mich nervte. "Was denn?" fragte ich deshalb nur dümmlich.
Er strich vorsichtig über meinen Unterarm. "Das hier." fügte er hinzu und fragte noch ein mal nachdrücklicher: "Was ist das?"

An meinem Unterarm waren rote Abdrücke, die sich langsam anfingen zu verfärben und ins bläuliche zu gehen. "James ich weiß nicht was das ist." Sagte ich mit fester Stimme, doch meine Erinnerung schleuderten mich ein paar Stunden in die Vergangenheit. Severus hatte mich festgehalten, um mich davon abzuhalten zu gehen. Er hatte vermutlich fester zugepackt, als er es vorgehabt hatte. Ich war mir sicher, er würde mir nie absichtlich weh tun.
"Vermutlich hab ich am Freitag versucht mich abzustützen, sodass ich mir dabei eins ausgewischt hab."
"Mach mir doch nichts vor Lily. Das sind Handabdrücke."
Ich schüttelte verneinend meinen Kopf. "Nein James. Das sind wirklich nur einfach blaue Flecken. Ich bin halt einfach doof gefallen. Das ist alles. Du kennst doch die alten Gemäuer. Die sind nun mal kantig. Da kann das schon mal so aussehen."
Die noch tief stehenden Sonne schien plötzlich herein, bis eben hatte wohl noch eine Wolke vor ihr getürmt, und schien in sein Gesicht, was meine Sicht auf ihn besser machte. Er hingegen kniff die Augen zusammen.
James löste eine Strähne aus meinen Haaren, die ich immer hinter meine Ohren zu schieben Pflegte, damit sie mir nicht im Gesicht hingen, und wickelte sie um seinen Finger. "Wirklich?" Fragte er misstrauisch und ich nickte lediglich aufrichtig, da ich mich nur auf seine Hand konzentrieren konnte, die in diesem Moment meinem Gesicht so nah war. Er ging im Schatten meines Kopfes in Deckung vor der Sonne und guckte mich nun eingehen an.
Er beugte sich näher zu mir. Sein Blick glitt über mein Gesicht und ich hatte das Gefühl, als wolle er sich jede Faser davon einprägen. So lange hielt er jedes mall mit den Augen inne, wenn er eine neue Stelle sichtete. "Du..." Sein Blick wanderte zu meinen Lippen und er hielt wieder inne. Länger als die ganze Zeit. Er biss sich selbst auf seine Unterlippe. Seine Hand, in der er bis eben mit meiner Haarsträhne gespielt hatte, legte sich auf meine Wange und ich schmiegte sie in die große Wölbung.
"Du bist wunderschön." Flüsterte er und kam mir noch Näher.
Ich schloss die Augen, spürte seinen warmen Atem auf meinen Lippen, das Gefühl, das sich in meinen Magen festgesetzt hatte, zog Kreise durch meinen ganzen Körper und dann...

Riss Mary die Tür auf und schrie: "Welcher Mensch stellt sich am Wochenende einen Wecker? Es ist um sieben Lily! Um Sieben!"
Blitzartig fuhren wir auseinander und saßen uns nun wieder mit gebührenden Abstand gegenüber. James Blick war ganz benebelt und ich lächelte bloß gequält.

Ich wusste nicht, ob ich Mary danken oder verteufeln sollte.

Mein braunäugiger Idiot ||Jily FF|Where stories live. Discover now