Vernon

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"Hast du Geschwister James?" Fragte meine Mum. Mittlerweile war der Braten im Ofen gelandet. Meine Mum hatte James etwas zu Trinken aufgedrängt und hatte mich keines Blickes mehr gewürdigt.
Ich deckte den Tisch.

"Nein." Antwortete er und nahm einen Schluck Orangensaft, dann fuhr er fort. "Aber mein bester Freund Sirius wohnt bei uns. Im Prinzip kann man sagen, dass er mein Bruder ist."
Ich beobachtete die beiden. James lächelte höflich und versuchte alle Fragen zu beantworten und meine Mum lehnte sich immer wieder skeptisch nach hinten. Vermutlich versuchte sie die dunkelsten Geheimnisse aus James raus zu kratzen und wenn sie es geschafft hätte, würde sie mir verbieten, ihn jemals wieder zu sehen.

"Warum wohnt er bei euch?" Hakte meine Mutter interessiert nach.
"Naja..." James runzelte seine Stirn und nahm noch einen großen Schluck Orangensaft, bevor er antwortete. Langsam und bedacht stellte er das Glas ab. "Ich möchte nicht zu sehr ins Detail gehen. Das ist Sirius Geschichte und nicht meine. Es ist seine Entscheidung, wer sie hören darf. Was ich erzählen kann, ohne ihn zu verraten, ist, dass er und seine Eltern" Er hielt inne und überlegte einen Moment, vermutlich nach einer richtigen Umschreibung, bevor er fort fuhr. "ziemlich große Meinungsverschiedenheiten haben."

Bei seinen Worten wurden nicht nur meine Gesichtszüge weich, sondern auch die meiner Mum. James war loyal. Ich denke doch, dass das eine Eigenschaft ist, die man sich für den Freund der Tochter wünscht.

Laut fiel die Haustür ins Schloss und mein Dad kam wenige Augenblicke später ,mit einer großen Tüte vor dem Gesicht, in die Küche.
Ohne James zu beachten, ging er uns vorbei, stellte die Tüte auf die Küchenarbeitsplatte und begann die Einkäufe auszupacken. "Der Rotwein war ausverkauft, aber sie hatten noch Weißen. Ich hoffe das ist auch okay." Nun endlich drehte sich mein Vater um.
James war in der Zwischenzeit aufgestanden und fuhr sich nun doch durch die Haare. Endlich. Ich hatte schon gedacht, man hatte ihn durch einen Außerirdischen ersetzt, der nicht wusste, dass er Haare hatte.

Mein Dad stockte abrupt in seiner Bewegung. Seiner Schultern spannten sich an. Ich machte mich schon darauf gefasst, dass er jetzt sein Vaterego auspacken würde und James rausschmeißen würde, doch dem war nicht so.
Er atmete tief ein und ganz langsam wieder aus. Dann musterte er James und fragte: "Und du bist?"
James schluckte laut und reichte auch meinem Vater seine Hand. "Mein Name ist James Potter."
Als mein Vater nicht reagierte, packte ich das letzte Besteck mit einem lautem Klirren auf den Tisch. Das war ja nicht zum aushalten.
"Dad." Wandte ich mich an ihn. Meine Stimme so freundlich und gleichzeitig beruhigend wie nur irgend möglich. "Das ist mein Freund. Ich würde mich wirklich freuen, wenn du jetzt nicht so tust als würdest du ihn hassen."

Endlich nahm er James Hand. Wohl etwas zu fest, wenn ich James Gesichtsausdrücke deuten konnte und stellte sich als "Mister Evans" vor. Ohne seine Hand loszulassen, fragte er: "Und du bist auch ein Zauberer?"
Als James zögerlich nickte, bewegten sich die Mundwinkel meines Vaters nach oben und plötzlich strahlte er James an. "Oh das ist wunderbar." Mein Vater lockerte sich und klopfte James auf die Schulter.
"Wenn Lily in Zukunft droht mich zu verhexen, dann kann ich ja darauf vertrauen, dass du das rückgängig machst, sonst..." In dem Moment hüstelte meine Mum und kam meinem Freund zur Hilfe.
"Du hast gesagt, sie hatten keinen roten Wein mehr?" Bedacht drückte sie meinen Vater Richtung Esstisch auf einen Stuhl und stellte ihn ein Glas Wasser hin. Ich war schon dabei meinen Zauberstab zu ziehen, um das Glas zu reparieren, weil sie es so schnell auf den Tisch schnellen ließ, dass ich es schon zerbrochen auf dem Boden sah, aber das Glas war heile geblieben.

James stand immer noch stocksteif da. Hätte ich nicht so viel Mitleid mit ihm gehabt, hätte ich laut angefangen zu lachen.
Ich fing seinen Blick auf, lächelte und versuchte ihm zu signalisieren, dass er sich ruhig zu uns setzen kann, denn auch ich setzte mich nun mit an den Tisch und schenkte mir ein großes Glas Saft ein. James Glas füllte ich dabei auch gleich noch einmal voll.
Mit steifen Bewegungen setzte er sich hin. Er starrte meinen Vater misstrauisch an, was dieser nur ebenso zurück gab.
"Hast du Petunia auf dem Weg gesehen?" Fragte meine Mum. "Die wollte schon längst hier sein." Doch mein Vater beachtete sie gar nicht. "Und was machst du beruflich James?"

Mein braunäugiger Idiot ||Jily FF|Where stories live. Discover now