Da ist mehr zwischen uns

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Warum seid ihr hier? Fuhr ich Mary an, als wir in meinem Zimmer ankamen. Du wusstest doch, dass ich ihn eventuell küssen wollte.

Abwehrend hob sie die Hände und setzte sich auf das Bett.
"Ich wusste ja, dass du ihn eventuell küssen wolltest. Das schon, aber ich hatte doch keinen blassen Schimmer, dass du dich ihn an so an den Hals werfen würdest. Außerdem habe ich euch wirklich viel Zeit gegeben. Ich hab gedacht, dass selbst wenn du dich an ihn ran schmeißen würdest, jetzt schon längst fertig sein würdest."
Sie lachte und sprang auf. "Aber du hast dich ja ganz schön ran gemacht. Ein kleiner Tipp: Das nächste Mal geht ihr wohl am besten in sein Schlafzimmer."
Ich war immer noch ein bisschen sauer auf sie, weshalb ich ihre Bemerkung mit einem schnaufen abtat.
"Hast du ihn wenigstens gefragt, ob ihr miteinander auf den Ball geht?"

Ja klar. Als hätte ich dafür noch einen Nerv übrig gehabt. Ich war wirklich auf vieles Konzentriert, aber das war das letzte an das ich denken wollte.

"Natürlich nicht. Ich wollte ihn fragen, aber dann... Naja, ihr habt ja alle gesehen, worauf es hinaus gelaufen ist."

Sie schmiss sich lachend nach hinten aufs Bett. "Oh ja. Das habe ich mitbekommen."
Ich legte mich neben sie. "Ich wollte mehr, Mary und wärt ihr nicht reingekommen, wäre es auch nicht beim Küssen geblieben. Aber jetzt wenn ich so drüber nachdenke, bin ich glaube ich noch gar nicht für mehr bereit." Ich seufzte, setzte mich wieder auf, lehnte mich an die Wand und wartete auf eine Antwort auf eine nicht gestellte Frage.

"So lange du noch nicht bereit bist, werdet ihr auch nicht miteinander schlafen. So einfach ist das ganze. Und wenn er dir Druck machen sollte, wovon ich nicht ausgehe, denn wir reden schließlich von James, dann sagst du ihm, dass er ein Arschloch ist. Denn so was machen nur Arschlöcher." Sie guckte mich an. "Mach dir bloß keinen Kopf, James ist schließlich kein Arschloch. Ihr werdet erst weiter gehen, wenn ihr beide bereit dazu seid. Und das ist okay.

Ich nickte und versuchte ihre Worte zu verinnerlichen. "Meinst du wir sind jetzt zusammen oder so?" Ich kam mir so dumm vor diese Frage zu formulieren. Es klang so, als wären wir im Kindergarten und ich würde wissen wollen, ob ich nun endlich einen Sandkastenfreund haben würde.

"Also für mich wart ihr schon vorher zusammen. Also ist diese Frage meiner Meinung nach überflüssig. Ich glaube man ist zusammen, wenn man sich so fühlt, als wäre man zusammen und ich glaube ihr fühlt euch so, als wärt ihr zusammen." Als ich zweifelnd meine Stirn kraus zog, verdrehte sie genervt ihre Augen. "Also bitte ihr seid mehr in einer Beziehung, als manche, die seit Jahren in einer Beziehung sind."

Ich lächelte. Die Vorstellung James schon bald als meinen Freund betiteln zu können machte mich glücklich. Die Vorfreude darüber war größer, als die Sorge was Andere darüber denken konnten. Obwohl es mir sowieso ziemlich egal sein sollte, was andere über mich beziehungsweise uns denken, aber irgendwie war es mir dann doch wichtig. Und ich konnte schon die Lästereien der Slytherins hören, dass James Potter -ein Reinblut- jetzt ein Verräter sei, weil er mit einem Schlammblut zusammen war.
Vielleicht war das eine etwas ältere Ansicht, aber ich war mir sicher, dass es noch viele Slytherins gab, die so dachten.

Dafür hatte ich dann jedoch James. Seine Berührungen öfter zu spüren, ihn zu umarmen oder zu küssen, wenn ich wollte, ohne mir Gedanken darüber machen zu müssen oder mich zurecht weisen zu müssen, würde so einiges vereinfachen.

"Dir läuft da etwas Sabber runter." Stellte Mary nüchtern fest und riss mich so aus meinen Gedanken. Natürlich lief mir kein Sabber aus dem Mund. Soweit hatte ich mich nun auch noch unter Kontrolle.

"Weißt du was? Ich kann meinen Speichelfluss ziemlich gut kontrollieren, aber ich kenne jemanden, der das nicht kann, gerade nicht, wenn ein gewisser Remus in der Gegend ist."
"Gut gekontert Evans." Ich lachte und sah sie anzüglich an. "Wie soll das denn bei dir uns Remus laufen? So ohne eigene Schlafzimmer und eigenen Gemeinschaftsraum wird das bestimmt schwierig."

Mein braunäugiger Idiot ||Jily FF|Where stories live. Discover now