Kupferfarben

24 4 0
                                    

„Wie meinst du das?"

Meine Stimme ist schriller als erwartet, aber ich kann die Angst darin nicht länger zurückhalten. Ich umklammere mit steifen Fingern das Telefon, fast so, als würde ich mich daran festhalten wollen.

„Es macht niemand auf. Keine Ahnung. Aubrey scheint nicht hier zu sein. Ich habe bestimmt fünfzehn Mal geklingelt, aber es tut sich nichts."

Finns Stimme klingt so fremd. Ich bin mir sicher, dass auch er sich langsam Sorgen macht.

„Ich versuch's nochmal bei Mason. Bitte ruf du Suzy an", schlage ich vor.

Finn stimmt zu.

Natürlich geht Mason nicht ans Telefon.

Ich wippe ungeduldig mit dem Fuß und stoße mich vom Barhocker ab. Wo sind die beiden abgeblieben? Wie hat Suzy Masons Geschichte aufgenommen? Ich war eigentlich der Meinung, dass sie ihm glücklich um den Hals fallen würde.

Habe ich mich geirrt?

Nachdem ich mehrere Male bei Mason durchgeklingelt habe, lege ich entnervt das Handy auf den Tresen und überlege fieberhaft, was ich tun könnte. Das Café hat sich in der Zwischenzeit etwas geleert, bestimmt würde Maya auch ohne mich zurechtkommen.

Und dann?

Was sollte ich dann tun? Durch die Straßen irren und hoffen, dass mir Suzy irgendwo entgegenkommt? Auch kein guter Plan.

Nervös beiße ich auf meiner Unterlippe herum.

„Alles okay?"

Maya scheint einen sechsten Sinn für Probleme zu haben. Mit gerunzelter Stirn stellt sie sich vor mich, ein Tablett voll Kaffee in der einen Hand.

Ich überlege einen Moment, entscheide mich dann für die Wahrheit.

„Maya, ich mach mir Sorgen um Suzy. Kommst du ein, zwei Stunden ohne mich aus?"

Ihre Augen weiten sich, sie zieht die Augenbrauen nach oben.

„Ja, natürlich. Was ist denn los?"

Noch bevor sie den Satz zu Ende gebracht hat, habe ich mir die Jacke halb übergezogen und packe meine Handtasche.

„Ich weiß es nicht", sage ich nur. „Sie hatte Stress, und jetzt geht sie nicht ans Handy."

Maya presst die Lippen zusammen.

„Na dann, geh schon!", sagt sie und begleitet mich zur Tür.

„Und ruf an, wenn was ist!"


Im Laufschritt erreiche ich Suzys Wohnblock, Finn steht immer noch davor.

Obwohl er weniger steht, sondern nervös auf und ab tigert. Ich habe mich also doch nicht geirrt, er macht sich Sorgen.

Als er mich sieht, scheint ein wenig Anspannung von ihm abzulassen. Das ich eine solche Wirkung auf ihn habe, lässt die Schmetterlinge in meinem Bauch erneut tanzen.

„Ich weiß nicht weiter."

Die Falte auf seiner Stirn ist wieder da, trotzdem zieht er mich liebevoll in eine kurze Umarmung.

„Vielleicht machen wir uns auch zu viele Sorgen."

Genau in diesem Moment klingelt mein Handy, Finns stimmt nur wenige Sekunden später mit ein.

Gleichzeitig nehmen wir die Gespräche entgegen.

„Mason!", sage ich vorwurfsvoll und schließe kurz die Augen. „Wo seid ihr? Was ist passiert?"

...und im Herzen tausend TöneTahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon