Übergangslösung

Epilog - Regen

"Iara", legt Tarik gähnend einen Arm um mich. "Du bist ja ganz allein", schmatzt er müde. Ich habe keine Ahnung, wie lange er gestern wach war, aber er sieht nicht wirklich fertig aus. Vermutlich hat er sich die Nacht also mit seiner Freundin um die Ohren geschlagen und nicht mit den sonstigen Unannehmlichkeiten oder Drogen. Ich bin nach der Hochzeit am Wochenende fitter als gedacht, trotzdem lasse ich es an diesem heutigen Montag lieber langsam angehen und habe meine Mittagspause eine halbe Stunde vorgezogen.
Lächelnd wende ich meinen Blick wieder zum Fenster. "Das hier werde ich vermissen, sollte ich Universal wirklich verlassen", bewundere ich das Berlin-Panorama, das man aus der Künstler-Lounge im neunten Stock perfekt genießen kann.
"Du willst echt gehen?" Er sieht mich nicht an, stützt sich nur mit den Ellbogen auf dem Tisch ab, auf dem mein Kakao steht und blickt wie ich nach draußen.
"Vielleicht", antworte ich sanft.
"Wir würden dich ziemlich vermissen, das weißt du, oder?", schaut er nun doch zu mir.
"Ich würde euch genauso vermissen", strecke ich die Hand aus und streiche mit dem Daumen über seine Wange. "Es ist nur einfach viel passiert in diesem Jahr", setze ich zu einer Erklärung an.
"Ich weiß", winkt er ab. Eine Weile schweigen wir, jeder hängt seinen eigenen Gedanken nach.
"Iara", unterbricht er die Stille schließlich. "Du bist und bleibst mein Sonnenschein, aber ich habe in diesem Jahr was über dich dazugelernt, das ich vorher nicht wusste."
Fragend hebe ich die Augenbrauen.
"Du bist eigentlich eher wie der Regen."
"Na, danke auch!", lache ich.
"Verstehst du nicht?", grinst er mit mir. "Manche Menschen, wie ich und Stean oder Tua - Manche Menschen lieben dich. Und andere, wie Betty zum Beispiel, die hassen dich. Irgendwie gibt es wohl nix dazwischen."
Mein Schmunzeln verflüchtigt sich, als eine bestimmte Person mir in den Sinn kommt, bei der ich mir durchaus vorstellen könnte, dass sie mich inzwischen hasst. "Timmi hasst Regen wohl, hm?", hake ich traurig nach. "Wenn es nichts dazwischen gibt ...?"
"Ach, Quatsch", revidiert Tarik seine Worte, steht auf und lässt sich neben mich auf die bequeme Couch fallen. "Es kann sein, dass sich seine Meinung zu dir geändert hat, aber eigentlich, glaube ich, gehört er zur dritten Kategorie: den Menschen, die sich vom Wetter nicht beeinflussen lassen und denen es egal ist, ob es gerade regnet oder ob die Sonne scheint."
Seufzend lehne ich mich an ihn an. "Ich mag Regen."
"Das ist gut. Es ist wichtig, dass du dich magst", stupst er gegen meine Nase. Unser Gespräch verläuft im Sand.
"Das klingt saukitschig, aber dich aufwachsen zu sehen hat mir das Gefühl gegeben, dass ich vielleicht doch keinen schlechten Vater abgeben würde", ist wieder er es, der die Konversation neu entfacht.
"Wow", meine ich überrascht. "Willst du denn auf einmal Kinder?"
Er zuckt die Schultern. "Stell dir mal vor, wie hübsch Kinder von Jenn und mir wären." Gespielt gleichgültig zündet er sich eine Kippe an. "Du bist vorbildlich erzogen, trotz unserer Einflüsse", lenkt er das Thema zurück auf mich.
"Wegen eurer Einflüsse", korrigiere ich ihn liebevoll.

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Hey Leute, ich bin's, die Autorin dieser Geschichte. Ich möchte mich diesmal explizit bei Menschen bedanken, nämlich bei:

- schweden_, meiner wundervollen Betaleserin, mit deren Hilfe ich endlich herausgefunden habe, warum ich diese Soap schreibe und die stark dazu beigetragen hat, dass ich jetzt Ansprüche an mich selbst hege, die vierte Staffel zur besten bisher zu machen.

- maoleo, für all unsere anregenden Diskussionen, weil ich bei dir sehe, was eine klare Linie ausmachen kann und du meine Qualitätsansprüche herausgefordert hast, wofür ich dir verdammt dankbar bin.

- letsfndm, denn wie könnte ich dich vergessen, nach all der Inspiration, die du mir schenkst, nach all der Liebe, die ich inzwischen für deine Charaktere entwickelt habe.

Hoffentlich begleitet ihr mich in Staffel 4, deren Titel seit dem letzten Kapitel dieser Staffel nun auch endlich feststeht: Messias

Bis bald, ciao mit V und so weiter <3