Prolog

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Ich war alleine in einem dunklem Raum. Ich wusste nicht wo ich war oder was ich hier tat, aber ich wusste, dass gleich was schreckliches passieren würde.
Ich hatte dieses Gefühl schon immer gehabt.
Wenn etwas schlimmes passierte oder etwas unheimlich war, dann hatte ich genau dieses Gefühl, was ich jetzt hatte. Eine Mischung aus Angst, Adrenalin und Sorge. In meinem Magen drehte sich alles.
Ich bemerkte eine Bewegung hinter mir und drehte mich in Angriffshaltung um.

Vor mir stand mein schwarzhaariger Feind, mit diesen wunderschönen braunen Augen, die mich so ansahen, als wär ich das einzige auf der Welt. Eigentlich schon komisch, dass ich so lange gebraucht hatte, um das zu erkennen.

"Potter." Zischte ich. "Was machst du hier?"
Er zuckte lässig mit den Achseln und zog eine Augenbraue hoch.
"Ist es nicht schön hier. Ich könnte für immer hier bleiben und die Sterne beobachten. Sieh sie dir nur an. Sind sie nicht wunderschön?" Er zeigte in den Himmel, doch ich folgte seinem Wink nicht und reagierte auch sonst nicht. "Doch nicht annähernd so schön wie du. Wenn dir das ein besseres Gefühl gibt." Säuselte er nach dem kurzen Schweigen zwischen uns.
Normalerweise hätte ich eine dumme Bemerkung gemacht. Ich hasste es wenn er so schleimig war, doch dann folgte ich mit den Augen seinem Finger. Es war so als würde ich gesteuert werden.

Ich war nicht mehr in dem dunklem Raum. Ich war auf einer Wiese und am Himmel waren tausende Sterne. Sie verflochten sich ineinander und ergaben ein wunderschönes Muster. Dieses Bild raubte mir den Atem. Ich wollte es abspeichern, es immer wieder abrufen wenn es mir schlecht ging. Denn die Sterne verbildlichten Helle Augenblicke und Frieden und schweren Zeiten. Zumindest gaben sie mir das Gefühl als ob.

Der Mond strahlte hell auf uns, als wäre alles nur so weil wir hier sind. Zu zweit. Ich liebte diesen Augenblick und genoss die Stille.

Ich hatte keine Schuhe an und spürte das weiche, etwas feuchte Gras unter meinen Füßen. An diesem Ort konnte ich frei sein, hier konnte ich würde ich ewig bleiben.
Ich spürte etwas auf meiner Schulter. Als ich mich erschrocken umdrehte sah ich, dass es James Hand war. James der mich so anstrahlte wie immer. Ihn hatte ich natürlich vergessen. Für die Ewigkeit würde ich es zusammen hier nicht aushalten, aber für den Moment, erfüllte es mich, denn ich fühlte mich irgendwie gut in seiner Nähe.

Das war keine neue Erfahrung für mich, denn im letzten Jahr, auch wenn ich niemandem davon erzählt hatte, gab es da diesen Moment zwischen uns, James und mir, der meine Sicht auf ihn ganz im Allgemeinen verändert hatte.
Mein Feind der nervigste Idiot den es gab, genau diesem war ich im sechsten Schuljahr eines Abends alleine auf dem Flur begegnet.
Ich hatte mich noch oft danach daran erinnert, weshalb ich noch ganz genau im Kopf hatte, dass es im ganzen Schloss nach Regen gerochen hatte, weil es tagelang nur gestürmt hatte. Die Fackeln, die im leichtem Durchzug flatterten, hatten seine Gesichtszüge weich gemacht.

Ich hatte meine Augen verdreht, wie ich es immer Tat, wenn ich ihm begegnete und hatte einfach an ihm vorbei laufen wollen, doch während ich ihn passiert hatte, hatte er meine Hand genommen, was mich reflexartig zum Stehen brachte.
Alles in mir; ausschlaggebend von meiner Hand, hatte angefangen zu kribbeln. Erst die Fingerspitzen, weiter in meine Oberarme, meinen Rücken hinauf und hinunter und schließlich hatte es in meinem Bauch Platz gefunden.
Ich hatte mich schnell losgerissen, hatte versucht dieses Gefühl einfach von mir abzuschütteln, doch es war ziemlich unmöglich gewesen.
"Was willst du Potter?" Hatte ich ihn gefragt. Eigentlich wollte ich ihn wie ein wütende Katze anfauchen, doch noch zu abgelenkt von diesem Gefühl, hatte ich ihn ganz ruhig gefragt.
Dieser Braunäugige Idiot hatte sich auf dem Flur umgeguckt, auf und ab gesehen, bevor er gesprochen hatte.
"Ich will mit dir reden und um ehrlich zu sein, versuche ich schon eine ganze Weile einen guten Moment zu erwischen." Ich trat einen großen Schritt von ihm zurück und schaffte es zumindest ein bisschen genervt zu klingen. "Und du dachtest, in einem spärlich beleuchtetem Flur, wo mich niemand schreien hören würde, wäre jetzt der richtige Moment ja? Also ehrlich Potter, ein bisschen mehr Anstand hätte ich schon von dir erwartet!"
Er verzog sein Gesicht. Ob es ein halbes Lächeln sein sollte oder ob er genervt von mir war, konnte ich nicht so ganz rauslesen.
"Mal ehrlich Evans, ansonsten rennst du ja immer weg. Du versuchst ja alles mögliche, um mir fern zu bleiben."
Eigentlich tat ich das schon lange nicht mehr, aber das musste er ja nicht wissen. Ich hatte in der fünften Klasse angefangen, mich auf jede Auseinandersetzung mit ihm zu freuen. Niemand sonst konnte mir so gut Konter geben wie er und mit niemandem sonst konnte ich Kleinigkeiten bis aufs Blut runter diskutieren. Er war mir einfach ebenbürtig. Das war mir irgendwann aufgefallen, als ich dem kleinem Idioten, der er in meinem Kopf gewesen war, doch eine Chance gegeben hatte. Er war fast genauso gut wie ich in der Schule, ja auch wenn es mir schwer fiel, es zuzugeben, war er sogar besser in Verwandlung, als ich es jemals sein werde und auch so, er hatte einfach ein gutes Herz.
Er war immer da für seine Freunde, unterstütze jeden, der seine Hilfe brauchte, ohne dabei jemanden zu verurteilen. Selbst zu einigen Slytherins hatte er einen guten Draht und das sollte in der heutigen Zeit schon wirklich was heißen. Das einzige, was ich schon immer an ihm verabscheut hatte, war sein Hass, den er auf Severus Snape, meinen ehemals besten Freund, hatte.
Und als ich angefangen hatte das zu erkennen, hatte ich das erste Mal dieses leichte kribbeln gefühlt.

Mein braunäugiger Idiot ||Jily FF|Where stories live. Discover now