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Leonard P.O.V

Es war ja mein eigentlicher Plan, noch ein wenig zu arbeiten, nachdem ich das Samstag immer überaus gediegen vor mich hin schiebe, doch dann klingelte mein Handy.

"Alles okay?" Dass Daniel mich etwas später noch einmal anrief besorgte mich irgendwie. "Nein, ich hab mein Bein unter ein Auto geklemmt und hinter mir geht eine Schießerei ab." Ich atmete kurz erleichtert auf. Seine unreifen Sprüche waren wohl tatsächlich beruhigend.

"Beruhig dich Alterchen, ich bin immer noch keine Mafia. Eigentlich hab ich nur angerufen, um dich was zu fragen." Daniels Stimme wurde etwas leiser. "Natürlich, frag." Ich klappte meinen Laptop zu und lehnte mich etwas zurück.

"Es ist ein bisschen weird, wunder dich nicht. Ist nur ne dumme Bitte." War der große böse Alpha gerade tatsächlich verlegen oder gar schüchtern?

"Wenn ich dich abholen soll musst du mir nur sagen von wo." meinte ich, nicht wirklich verstehend, worauf er hinaus wollte. "Ums abholen geht's nicht. Mir ist nur aufgefallen, ich hab kein Bild von dir und, keine Ahnung, willst du mir eins schicken?"

Deswegen wurde er so schüchtern? Gott dieser Junge konnte manchmal so knuffig sein.

"Nicht ohne Gegenleistung." antwortete ich etwas verspielt. Ja, ich fand tatsächlich meinen Spaß daran, einen deutlich jüngeren zu ärgern. Schande über mein Haupt.

"Das heißt?" fragte Daniel. "Dass du dein Bild bekommst sobald ich eines bekommen habe." erklärte ich, lächelte leicht in mich hinein.

"Äh, warte kurz." Hatte er damit wirklich nicht gerechnet? "Ich bin bisschen verschwitzt und generell, ich sehe tot aus." erklärte Daniel. "Du sahst auch frisch verprügelt noch sehr attraktiv aus." scherzte ich.

Daniel lachte leise. "Idiot." Ich machte ihn auf Lautsprecher, damit ich das Bild, was gerade ankam ansehen konnte. Er stand vor einem Spiegel, sein T-Shirt provokant nach oben gehoben und ein leichtes Lächeln im Gesicht.

Wahrscheinlich hatte ich ihn mit meinem Witz in dem Moment erwischt, als er das Foto geschossen hatte.

"Für einen Toten bist du tatsächlich sehr gutaussehend." lächelte ich. Es war nicht gelogen, Daniel war unglaublich attraktiv.

"Du bist dran." "Bist du etwa verlegen, mein liebes Wölfchen?" neckte ich liebevoll. "Ich leg gleich auf." warnte er. "Gib mir kurz eine Sekunde, damit ich mir wenigstens noch etwas anziehen kann." bat ich.

"Kannst auch so schicken. Ist nicht so, als hätte ich dich nicht sowieso schon nackt gesehen, mehrmals." War ja klar, dass er das sagt. "Was wäre ich für ein Lehrer, wenn ich solch pornographische Bilder von mir teilen würde?"

"Ich leg echt auf. Weißt du, wie schwierig es überhaupt ist, nach sowas zu fragen?" beschwerte sich Daniel. "Entschuldige, ich ärger dich doch nur."

Aus reiner Barmherzigkeit machte ich ihm das Bild, um welches er gebeten hatte. Ich war wirklich keiner dieser Selfie-Mensch.

"Fuck." murmelte Daniel. "So schrecklich?" schmunzelte ich. "Nein man. Du bist handsome." widersprach er.

"Wieso eigentlich der plötzliche Wunsch?" fragte ich neugierig. "Wieso hast du kein Shirt an?" erwiderte Daniel. "Es war warm!" verteidigte ich mich. "Mir ist jetzt auch warm, nur kann ich mich hier nicht ausziehen." Seine plötzliche Beichte brachte mich zum Lachen.

"Ich sag das heute bestimmt schon zum vierten Mal, ich kann dich abholen." Im Hintergrund hörte man irgendein Knallen, gefolgt von einem genervten "Verpiss dich." von Daniel.

"Erlaubst du mir die Annahme, dass du nicht alleine bist?" schmunzelte ich amüsiert. "Ich schließ die Tür ab, der Spast rennt dagegen." murmelte er mehr verzweifeltes als genervt.

"Scheint nicht so, als hättest du viel Privatsphäre." Er murrte nur ein 'Ha ha'. "Hattest du mit deinem Spaziergang wenigstens Erfolg?" fragte ich, um das wilde Wölfchen wieder etwas zu beruhigen.

"Lustig, dass du fragst, als du mir geschrieben hast war ich eigentlich dabei, mir Stoff zu besorgen." antwortete er. "Ist gut, ich hör schon auf zu fragen." "Das ist mein Ernst Leo. Ich hab es nicht gemacht, gerade weil du mir geschrieben hast."

Ich brauchte eine Sekunde, um das wirklich voll aufzufassen. "Wieso?" brachte ich umständlich hervor. "Meine Schulter hört nicht mehr auf, weh zu tun. Sport hat auch nicht geholfen. Also das hab ich danach probiert. Ich hab nichts genommen, versprochen." Leise seufzte ich.

"Ich mach mir wirklich Sorgen um dich Daniel, weißt du das?" Der Drang, meine Autoschlüssel zu greifen und einfach loszufahren war groß. Doch, ich wusste ja nicht einmal wohin.

"Ohne Witz, ich bin okay. Mir geht's besser, nachdem ich bei dir war oder mit dir geredet hab." gab er zu. "Dann hör bitte nicht auf, mit mir zu reden." "Hab ich nicht vor."

Meine Arbeit kann auch noch bis morgen warten. "Du hast die Wahl zwischen hierher laufen oder mit mir zu fahren. Je nachdem was du willst muss ich mich dann auch anziehen."

Er knurrte kurz auf. Ich liebte dieses Knurren, es zeigte mir, dass er schon etwas angeturnt war, allein durch meine Worte.

"Oder du kannst nach noch einem Bild fragen. Diesmal würde ich dir aber einen anderen Blickwinkel bieten."

"Fuck du machst mich fertig." Du mich genauso, mein geliebter Alpha.

Verbotene Liebe | BoyXManWhere stories live. Discover now