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Daniel P.O.V

Ich war richtig nervös. "Du siehst gut aus und kannst singen, also keine Sorge." meinte Jan. "Du bist ruhig, immerhin kannst du dich ohne Probleme hinter deinem Schlagzeug verstecken." Ich fuhr mir durch die Haare.

Max und Markus spielten kein Instrument, weswegen die hinter der Bühne bei der Technik aushalfen. "Stell dir einfach vor du singst für ihn." grinste Luke, der sein Piano immer noch am hin und her verschieben war.

"Das würde mich nur noch nervöser machen." murmelte ich. "Komm schon, der Kerl ist der Einzige, der dich zähmen kann. Ich bin mir sicher, in seiner Nähe zu singen würde dir nichts ausmachen." Ich zuckte mit den Schultern.

"Er will doch noch nicht einmal in meiner Nähe sein, weil er nicht alles wegen einem Kind verlieren will." Jan warf einen seiner Drumsticks nach mir. "Bescheuert?!" rief ich.

"Er war aufgebracht und nervös. Eisklotz, Menschen haben Emotionen und die haben sie oft nicht unter Kontrolle. Auf ihn zugehen und mit ihm reden wäre ein lustiger Vorschlag." meinte Jan trocken.

Schnaubend wand ich mich wieder dem Mikro zu. "Wie viel Zeit haben wir noch?" fragte ich schließlich. "Zehn Minuten maximal." Ich seufzte.

Schneller als ich es wollte trudelten immer mehr Leute rein. Wir wurden sogar extra nochmal angesagt. Jemandes Eltern hat offensichtlich zu viel Kohle.

Ich schluckte nervös und stellte mich näher ans Mikro. Here goes nothing. Noch einmal sah ich kurz hinter mich. Jan zeigte mir kurz seinen Daumen nach oben.

Ich schloss meine Augen, öffnete meinen Mund und fing an zu singen.

"Spür deine Lippen noch immer auf der Haut,
Kann dieses Gefühl nicht vergessen,
In meinem Kopf wird es so laut,
Muss meinen eigenen Körper erpressen
Muss meine Gefühle unterdrücken,
den Schmerz jetzt überwinden.
Doch dein Lächeln, scheiße, kann das nicht überbrücken
Diese Nähe darf nicht verschwinden

Du bist ein Feigling!
Rennst weg aus Angst vor dir selbst.
Du bist ein Feigling!
Was hab ich getan, dass du dich so verhältst?

Ich will dich nicht verlieren,
Du kämpfst gegen dein eigenes Herz.
unsere Liebe scheint dich nicht zu interessieren.
Deine Augen vernebelt von Schmerz.
Eine Nacht brachte uns her,
dich zu lieben fällt mir so scheiße schwer.

Mein Kopf schreit auf,
lass die Angst heraus.
Doch mein Herz schreit nein,
lass hier keinen rein.
Und mein Bauch schreit geh,
doch mein Bein schreit steh.

Du bist ein Feigling!
Wieso nur tust du mir das an?
Du bist ein Feigling!
Sag, wieso kamst du so nah an mich ran?

Ich stoß dich von mir,
hab Angst dich zu verlieren.
Bei keinem bin ich so sein wie bei dir.
Ich kann dich nicht besiegen.
Du siehst mich an und ich seh' zur Seite,
Ich lauf weg und du bleibst stehen.
Du warst, der, der mich einst befreite.
Sag, was ist nur um uns geschehen.

Mein Kopf schreit auf,
lass die Angst heraus.
Doch mein Herz schreit nein,
lass hier keinen rein.
Und mein Bauch schreit geh,
doch mein Bein schreit steh.

Ich bin ein Feigling!
Ich falle doch du fängst mich auf.
Ich bin ein Feigling!
Wieso halt ich dieses Gefühl einfach nicht aus?"

Als ich fertig war machte ich sofort einen Schritt zurück, bevor ich meinen Blick kurz über die Menge gleiten ließ.

Grüne Augen.

Grüne Augen, die mich durch ihren sanften Blick in ihren Bann zogen.

Der Applaus dröhnte in meinen Ohren wieder. Ich verschwand hinter der Bühne. Irgendwer sagte irgendwas durch sein Mikro, aber das zog völlig an mir vorbei. Er hat das gehört. Fuck, er muss doch spätestens jetzt denken, ich bin das größte Arschloch aller Zeiten.

Ich legte meine Gitarre hinten ab und griff nach einer der Wasserflaschen. "Du warst der Wahnsinn!" grinste Max. "Warum ist Leonard hier?" fragte ich. "Gute Frage." Er lächelte.

Mein Herz raste so scheiße schnell. "Wie scheiße seid ihr eigentlich?" Max lächelte völlig unbeschwert weiter. "Hey Leonard, schön dich zu sehen!"meinte er plötzlich. Schnell drehte ich mich um.

Leonard stand etwas weiter weg von uns. "Viel Spaß euch." Max verschwand einfach. Ich legte meine Gitarre ab und lehnte sie an die Wand. "Du klangst wirklich schön." meinte Leonard und kam langsam auf mich zu.

Schnaubend verschränkte ich die Arme vor der Brust. "Falls du hier bist, um dich wegen dem im Unterricht zu beschweren, ich dachte nicht, dass dich das stören würde." Leonard schmunzelte.

"Nein, ich bin hier, um mich zu entschuldigen." erklärte er. "Ich habe dir nichts als Vorwürfe gemacht und dir dabei kaum die Chance gelassen, mir ebenfalls welche zu machen. Es tut mir leid." meinte er, seine Stimme klang sanft, ruhig.

Genau deswegen habe ich aufgegeben und nicht mehr versucht, irgendwie an ihn ranzukommen.

"Du hast nichts falsch gemacht und deine Vorwürfe waren alle fair." murmelte ich. Tränen traten in meine Augen. "Menz hatte mich davor gewarnt. Menschen ruinieren kann ich ja anscheinend." Leonard legte seine Arme um mich.

"Red nicht so einen Schwachsinn. Du hast niemanden ruiniert und bestimmt nicht mich."

"Was ist mit deiner Schwester?"

Verbotene Liebe | BoyXManWhere stories live. Discover now