*29*

310 23 0
                                    

Max P.O.V

"War das echt nötig?" seufzte Markus. "Willst du ihn etwa verteidigen?" erwiderte Jan und sah seinem Bruder hinterher. "Ja, will ich tatsächlich." Jetzt funkelten sich die beiden auch noch so an. 

"Oder eher will ich fragen, was mit dir in letzter Zeit los ist. Du bist sonst auch nicht so leicht reizbar und jetzt rastest du aus, nur weil dein kleiner Bruder einen Auftrag übernehmen will." Ich sah zu Luke, weil ich nicht wusste, ob wir eingreifen sollten oder nicht. 

"Es geht nicht um das wer, sondern um das warum!" zischte Jan. "Das hat uns davor auch nie interessiert!" Sie wurden lauter. Immer noch sah ich zu Luke rüber. Er war unser zweiter Anführer. Luke sollte jetzt eigentlich handeln. 

"Dann will er eben Schilf eine reinwürgen, was interessiert uns das? Wichtig ist nur, dass er das erledigt, was er erledigen muss und das hat er bisher immer!" meinte Markus pampig. Ich stieß Luke meinen Arm in die Seite, aber er bewegte sich immer noch nicht. 

Wenn das so weiter geht sind wir gleich alle verstritten. 

"Und was wenn er das nicht kann?" fragte Jan, auch nur einen kleinen Deut ruhiger als Markus. "Dann kümmern wir uns darum. Es ändert sich nichts, nur weil plötzlich irgendein Typ da ist." "Den gleichen Satz haben wir auch schon bei Davis gebracht. Die nächsten Wochen durfte ich meinen Bruder im Krankenhaus besuchen." 

Ich wollte eingreifen, wenn Luke schon nichts tat, aber als ich den ersten Schritt nach vorne machte zog er mich zurück und ging selbst auf beide zu. Erst griff Luke nach Markus, rammte seinen Kopf gegen Markus' Stirn, dann tat er dasselbe bei Jan. 

"Was soll der Scheiß?" fragte er sauer. "Beschissene Köter, die sich um irgendeinen Knochen streiten, mehr seid ihr doch auch nicht!" Luke war wohl wirklich angepisst, dass sich jetzt alle stritten. Ich hielt mich stumm im Hintergrund. Alles, was ich jetzt sagen würde würde Luke nur noch wütender machen. 

"Weder Dani noch dieser beschissene Lehrer sind unsere Feinde! Was zwischen den beiden abgeht hat nichts damit zu tun, mit was Dani mit uns macht. Wir waren mal ein Team aber seit der Typ aufgetaucht ist zickt ihr euch bei jeder Gelegenheit an." 

Markus und Jan sahen jetzt gerade wirklich wie zwei getretene Hunde aus. Sie verschränkten beide ihre Arme vor der Brust und sahen auf den Boden. 

"Du Markus solltest dir mal überlegen, ob du nicht deinen eigenen scheiß inneren Konflikt auf andere überträgst. Dani hat dich nicht gebeten, ihn zu verteidigen und genauso wenig hab ich das getan. Und du Jan, meine Fresse, ich hab doch auch Schiss, dass Schilf genau wie Davis sein könnte, aber es gibt keine Garantie dass er es ist oder nicht ist. Selbst wenn er ihm weh tun würde, Dani ist nicht mehr Dreizehn. Wir sind auch nicht seine Bodyguards also krieg dich endlich wieder ein."

Das war die zweite Seite von Luke. Der Grund, warum er und nicht Jan unser zweiter Anführer war. Luke konnte ernst und sauer werden aber vor allem autoritär. Eine Eigenschaft, die er wohl seinem Vater zu verdanken hat. 

"Sind wir jetzt fertig mit der Zickerei?" fragte er und sah zwischen Markus und Jan her. "Ja." antworteten beide eher murrend als wirklich deutlich. Aber Luke reichte es. "Gut, dann konzentrieren wir uns auf den zweiten Teil." 

Sein Blick ging zu mir. Dann war das wohl mein Zeichen zu sprechen. "Diese Freundin von Mickey wird zu Achtzig Prozent seine Adresse nicht frei raussagen. Vielleicht wo er arbeitet, damit kann ich schon eher etwas anfangen. Trotzdem kann es Tage dauern, bis ich selbst mit guter Info mehr über seinen Standort rausfinden kann." erklärte ich. Luke nickte verstehend.

"Dani soll sich abkühlen und dann kann er sich ja mit dieser Jennifer treffen. Bis dahin suchen wir weiter Info über diesen Mickey. Ich hab noch schwachen Kontakt zu einem von Sandros Männern, vielleicht weiß der auch was." meinte er dann. 

Er nahm den Ordner, der während dem Gespräch irgendwie völlig untergegangen ist an sich. "Da steht auch ihre Adresse. Gut dass ein Geldhai mit unbegrenzten Mitteln die Adresse einer jungen Frau aber nicht die von einem seiner eigenen Arbeiter rausfinden kann. Markus, du fährst die Gegend ab. Es wird wenig bringen, aber dadurch kriegst du hoffentlich wieder Luft in dein Hirn." bestimmte Luke und gab den Ordner an Markus weiter. 

"Jan, du gehst zu Schilfs Wohnblock." Fragend sah Jan ihn an. "Um?" Luke schnaubte. "Um deine bescheuerten Sorgen loszuwerden. Du kannst dich ja mal auf die Lauer legen und sehen, was Schilfchen so macht und ob er irgendwann ein Date mit Sandro hat." Und zurück war unser Sorgenkind. 

"Wir beide gehen nachhause, schauen ob meine Eltern schon abgekratzt sind und wenn nicht schnappen uns den Laptop meiner Mutter. Es ist ein dummer Gedanke, aber vielleicht hat sie mal jemanden von Mickeys Familie oder sogar ihn selbst vertreten." 

Verbotene Liebe | BoyXManKde žijí příběhy. Začni objevovat