*42*

284 21 0
                                    

Leonard P.O.V

"Wovon sprichst du?" fragte ich und löste mich wieder etwas von Daniel. "Es war kein Zufall, dass ich Jenny im Restaurant gesehen habe und dass ihre Freundin nicht aufgetaucht ist." sprach Daniel mit zitternder Stimme.

"Wir sollten rausfinden, wo ihr Freund ist, weil er scheiße gebaut hat. Ich dachte, wenn ich es mache habe ich noch am wenigsten Schuldgefühle, aber ich hab mich so scheiße sehr dafür gehasst."

Tränen rannen über Daniels Gesicht. "Ich war da, als du mit ihr telefoniert hast. Dann dachte ich, wenn ich mich dafür bestrafe ist es doch gerecht, nur das ist es nicht. Es tut mir so verdammt leid."

Ich war nicht dazu fähig, irgendwas zu sagen. Alles, was ich tun konnte, war Daniel in meine Arme zu ziehen. "Entschuldige, es tut mir leid." Immer wieder schluchzte Daniel diese Worte gegen meine Schulter.

"Ich bin nicht sauer Daniel." murmelte ich schließlich, als ich endlich meine eigene Stimme gefunden hatte. "Nicht auf dich." Er zitterte immer noch so stark. "Hörst du mir zu? Ich bin nicht wütend Wölfchen."

Vorsichtig hob ich seinen Kopf an, damit er mir in die Augen sehen konnte. "Daniel, ich habe Hilfe von so vielen Leuten gebraucht, bis ich verstanden habe, dass ich nicht gegen meine Gefühle ankämpfen kann. Bitte lass mich dir auch helfen."

Natürlich gefiel es mir nicht, dass meine Schwester in all das mit hineingezogen wurde. Daniel hat dennoch keine Schuld daran, dass ihr Freund auch für diesen Sandro arbeitet. Wenn Daniel es nicht getan hätte, dann hätte dieser Mann einen anderen gefunden, der es tut.

"Ich bitte dich, rede mit mir und ich werde alles tun, was ich kann, um dir zu helfen." Ich senkte meine Stimme, in der Hoffnung so etwas beruhigender auf Daniel zu wirken. Er wischte sich mit dem Ärmel die Tränen vom Gesicht.

"Du solltest mich hassen." meinte Daniel. "Dann ist es wohl dein Problem, dass ich das genaue Gegenteil davon tue." Ich strich ihm die Haare von der Stirn. "Wir können mit Jenny reden, du kannst dich bei ihr entschuldigen. Es wird alles gut werden." versicherte ich ihm.

"Und hör nicht immer auf den Blödsinn, den Thomas dir erzählt. Er ist nur neidisch, weil er seit Jahren Single ist." Mein dummer Witz brachte Daniel kurz zum Schmunzeln.

"Wie kamst du überhaupt hierher?" fragte er, die Stimme jetzt deutlich gefasster. "Sina und damit wohl auch Luke haben mich hergelockt. Jenny ist übrigens ebenfalls hier." antwortete ich. "Es tut mir wirklich leid." "Ich weiß."

Sanft strich ich ihm durch die Haare. "Musst du nochmal auf die Bühne? Ansonsten würde ich dich gewissermaßen entführen." fragte ich schließlich. "Ich muss noch das mit der Bezahlung abklären." antwortete Daniel.

Mit großer Zurückhaltung legte er seine Arme auf meine Schultern. "Bist du wirklich nicht sauer?" fragte er. Lächelnd legte ich meine Lippen auf seine. Nur für einen kurzen Moment und doch lange genug, um mein Herz schneller schlagen zu lassen.

"Ich bin nur froh, dich in meinen Armen halten zu können." Es gab sicher noch viel, über das wir reden müssen, doch Daniel jetzt gerade hier zu haben machte alles andere egal.

"Übrigens muss ich dir noch etwas beichten." Fragend sah Daniel mich an. "Als Ausgleich dafür, dass Luke mir aushilft hat er ein Kuss-Foto verlangt." Für einen kurzen Moment sah Daniel mich ernst an, dann aber konnte er sich ein Lächeln nicht mehr verdrücken.

"Du gehst zu Luke um nach Hilfe zu fragen? Du musst echt verzweifelt gewesen sein." Ich wuschelte ihm amüsiert schnaubend durch die Haare. "Komm, wenn du jetzt gerade nicht als Superstar gebraucht wirst kann ich dich ja diesmal richtig meiner Schwester vorstellen."

Daniel sah unsicher aus. "Der letzte Freund meiner Schwester sitzt wegen einem fehlgeschlagenem Banküberfall im Gefängnis. Sie wird dir nicht den Kopf abreißen. Oder hat der große Alpha Angst vor einer jungen Frau?" lächelte ich provokant.

"Arschgeige." bekam ich trocken zurück. Lächelnd hielt ich ihm meine Hand hin. Er sah kurz unsicher auf meine Hand, verschränkte sie dann doch mit seiner.

Die Menschen hatten sich gut verteilt, weswegen es keine große Herausforderung war, meine Schwester und Sina wiederzufinden.

"Ich dachte schon, ich muss dir wirklich noch in den Arsch treten." begrüßte meine Schwester mich charmant wie immer. "Ich hätte zurückgetreten, keine Sorge." antwortete ich und löste meine Hand, um sie auf Daniels Rücken legen zu können.

"Wenn du deinen Hottie eingesammelt hast können wir langsam ja wieder gehen. Das hier ist definitiv nicht meine Altersklasse." Jenny sah um sich.

"Wow, und ich dachte du bist der Rentner unter euch." Nach Daniels Kommentar holte Jenny gespielt beleidigt aus. Leicht lachend versteckte Daniel sich hinter mir. "Ich geh denn Vater vom Geburtstagskind suchen." teilte er mir noch kurz mit, ehe er wieder unter den Leuten verschwand. Lächelnd sah ich ihm hinterher.

"Normale Menschen würden Leuten, die sie attraktiv finden auf den Arsch starten, nur du siehst nichts anderes als sein Gesicht."

"Dann ist es ja gut, dass ich nicht normal bin mein liebes Schwesterchen."

Verbotene Liebe | BoyXManWaar verhalen tot leven komen. Ontdek het nu