*53*

259 20 0
                                    

Markus P.O.V

Genau in diesem Moment stand alles auf dem Spiel. Jede Entscheidung von Daniel hatte eine riesige Auswirkung auf das danach. Egal wie er sich entscheidet, irgendjemand wird verletzt werden.

Ich beneide Daniel nicht um seine Position. Vielmehr bewundere ich, dass er all den Scheiß seit Jahren macht und erfolgreich vor seiner eigenen Familie versteckt hatte, wie sehr es ihn psychisch zerriss.

"Ist alles in Ordnung Herr Hampton?" Jan war nicht die Art von Person, die schnell aggressiv wurde, überhaupt nicht. Das war mehr das Talent von mir, Luke oder am meisten Daniel.

Wir hatten kaum mehr miteinander geredet, seit ich ihm von dem ganzen Mist mit meinen Gefühlen erzählt hatte. "Jan." murmelte ich. "Alles okay?" Stumm hob er sein Mäppchen auf.

"Ihm ist schlecht. Darf ich kurz mit ihm an die frische Luft?" fragte ich in Richtung unseres Lehrers. "Natürlich, gehen Sie."

Ich zog Jan mit mir. "Ich bin okay Markus." meinte er und zog sich weg. "Du bist nicht okay! Seit das alles zwischen Daniel und Schilf anfing bist du unruhig, aggressiv und streitest dich mit deinem eigenen Bruder." widersprach ich.

"Ja Daniel hatte schonmal eine scheiß Beziehung und es hat ihn schonmal zerrissen, aber Schilf ist nicht Davis! Du musst unserem Anführer vertrauen Jan, wir haben sonst nie eine Chance, aus diesem Loch zu kommen." zischte ich ernst.

"Wie kann ich das, wenn er selbst mehr Wege versucht, um zu fliehen, statt sich allem zu stellen?"

Ich seufzte auf seine Frage. "Sind wir da wirklich die richtigen, um ihn zu verurteilen? Wir haben auch nicht mehr geredet, über das." murmelte ich. "Weil du weißt, dass ich dir keine sinnvollen Sätze geben könnte Markus. Ich weiß nicht, was ich dir sagen könnte." antwortete Jan.

"Du wirst doch wohl wissen, ob du etwas für mich fühlst." Er sah kurz zur Seite, dann wieder zu mir. "Nach all der Scheiße, die wir zu fünft durchgemacht haben-" "Es geht jetzt aber nicht um uns fünf." Ich unterbrach Jan und ließ meine Hand neben seinem Kopf gegen die Wand fallen.

"Es geht jetzt um uns, nur uns beide." Jan legte eine Hand auf meine Schulter. "Weißt du, dass du wirklich gut aussiehst, wenn du so direkt vor einem stehst?" murmelte er. "Sag sowas nicht." "Ich will es aber sagen." "Ich will was anderes von dir hören."

Leicht lächelnd strich er von meiner Schulter aus runter zu meiner Brust.

"Ich glaub, langsam ist mir nicht mehr schlecht. Denkst du, wir sollten wieder reingehen?" fragte er. "So wie du mich gerade berührst? Ich denke da an ganz andere Sachen." antwortete ich trocken. "Es seiden du willst nicht." fügte ich hinzu.

"Du kannst mir Zuhause beim Lernen helfen. Ohne Hilfe schaff ich die Prüfung in Bio sicher nicht." Ich schmunzelte. "Als Ausgleich hilfst du mir beim Tanzen. Ich brauch jemanden, der sich die Choreo anschaut und Max ist zu schlampig." erklärte ich dann. "Ist geregelt."

Jan hatte sich wirklich etwas beruhigt, weswegen wir zurück zum Unterricht gingen.

Er musste definitiv noch mit seinem Bruder reden, aber den Rest schafft er alleine.

Auf dem Weg trafen wir auf Schilf. "Habt ihr keinen Unterricht?" fragte er. "Und Sie?"

Schilf schmunzelte kurz. "Sagen Sie." Jan verschränkte die Arme vor der Brust. "Ist Daniel gut im kuscheln?" Etwas verwundert sah ich zu ihm. Schilf war genauso verwundert. "Ich kann Ihnen das schlecht beantworten Hampton."

Leicht lächelnd mischte ich mich jetzt auch ein. "Ist er etwa genauso grob wie sonst? Oder wird er zum Schoßhund?" Schilf lachte kurz auf. "Sie wären überrascht, wie liebevoll Ihr Freund sein kann." antwortete er endlich.

"Hat Herr Jod Ihnen bereits von seiner neuesten Errungenschaft erzählt?" fragte er dann. Ich ahnte schon allein nach dem Satz das schlimmste.

"Bitte kein Freundschaftsspiel mit irgendeiner anderen Schule." murmelte ich. Schilf nickte. "Er war sehr stolz darauf." meinte er. "Lieber brech ich mir beide Beine, als nochmal sowas mitzumachen." meinte Jan.

"So schlimm?" fragte Schilf. "Wir sind absolut schlecht. Wenn wir Mal wirklich ein Spiel gewinnen, dann nur durch ein Wunder oder weil Daniel den Gegnern so viel Angst macht, dass die freiwillig gehen." antwortete ich.

Leicht lachend verschränkte er jetzt auch die Arme vor der Brust. "Das kann ich mir ziemlich gut vorstellen." Ich lehnte meinen Arm auf Jans Schultern.

"Ist er nett, wenn er bei Ihnen ist?" fragte ich. "Sie tun so, als wäre er ein durchgängiges Monster." Wieso weicht der Mann jeder Frage aus? "Sie wissen, wie wir das mit dem Nett meinen."

Schilf seufzte und rückte sich seine Brille zurecht. "Er war bisher zweimal in meiner Wohnung und auch wenn er glaubt, ich bekomme es nicht mit, Daniel räumte jede Kleinigkeit hinter sich auf. Manchmal, da wirkt er sogar schüchtern." Die Seite, die bisher nur zwei von uns gekannt haben.

Naja drei, aber dem dritten haben wir versucht, es aus dem Gedächtnis zu prügeln.

"Leonard." murmelte Jan. Er klang jetzt ernster. "Pass auf ihn auf, das ist mein Ernst."

Verbotene Liebe | BoyXManWhere stories live. Discover now