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Sina P.O.V

Luke hatte mich gebeten, nach der Schule zu ihm zu kommen. Ich wollte erst Zuhause noch was essen, deswegen kam ich etwas später.

Ich stand vor einer Villa. Das Haus war mindestens dreimal so groß wie mein eigenes und bestimmt hundert Mal so teuer.

Luke ließ mich rein. "Dani und meine Eltern sind nicht hier. Dafür der Rest der Jungs." erklärte Luke, während er die Treppe nach oben ging.

Ich folgte ihm stumm, sprachlos von der enormität von wirklich allem in diesem Haus.

Sein Zimmer war deutlich schlichter gehalten. Ein Bett, zwei Schränke, ein Schreibtisch und ein elektronisches Piano. Mehr stand nicht im Raum.

"Warum ist Daniel nicht hier? Sonst seid ihr doch alle fünf unzertrennlich." fragte ich, während ich mich umsah. "Er hatte noch was zu tun." antwortete Luke nur.

"Okay, fangen wir an?" fragte er und setzte sich auf sein Bett. "Mit?" erwiderte ich. "Du willst doch offener werden, wenn ich dich richtig verstanden habe. Lernen, anderen deinen Körper zu präsentieren." Langsam nickte ich.

"Wir müssen erst einmal herausfinden, was das eigentliche Problem ist. Das kann Nähe sein, die einem zu viel wird, oder wenn es zu schnell geht und dann können wir daran arbeiten."

Was er sagte klang sogar tatsächlich irgendwie einleuchtend. Ich wollte mich öffnen können mit Männern über, na über das eben reden können.

Dylan hat mich zu allem gedrängt und ich habe mich nicht mehr wohlgefühlt. Jetzt konnte ich mich endlich auf mich konzentrieren.

"Was denkst du ist die erste Schwierigkeit?" fragte Luke. "Wenn Dylan und ich gekuschelt haben, da hat er manchmal sein T-Shirt ausgezogen. Ich kann einfach nicht hinsehen, ohne sofort rot zu werden." murmelte ich.

Luke zog sich sein T-Shirt über den Kopf. Sofort sah ich zur Tür. "Das ist nicht lustig, zieh dich bitte wieder an."

"Es ist nur ein Körper Sina. Ein Haufen von Blut und Haut." meinte Luke. "Du kannst hinsehen." Langsam richtete ich meinen Kopf auf seine Brust, aber sah sofort wieder weg.

"Das ist peinlich." meinte ich. "Warum?" "Weil du kein T-Shirt mehr anhast zum Beispiel?" erwiderte ich verlegen. Luke lachte leise.

Als ich kurz wieder zu ihm sah öffnete seine Jeans. Schnell ging ich zu ihm und legte meine Hände auf seine, damit er aufhörte. "Ich glaub, das reicht für heute." meinte ich.

Meine Fingerspitzen berührten seinen Bauch. Ich fasste ihn an. "Siehst du? Es ist nur ein Körper. Nichts, wofür man sich schämen müsste." meinte Luke leise. Ich strich mit meinen Händen zu seinem Bauch, die Muskeln entlang hoch zu seinen Rippen.

"Was passiert hier gerade?" fragte ich und sah zu Luke auf. Er lächelte sanft. "Du hast gerade den ersten Schritt gewagt. Du hast keine Angst mehr vor dem Körper eines Mannes, zumindest nicht mehr vor seinem Oberkörper."

Aber es ging so schnell und so einfach. "Ey, Brillenschlange. Hast du mir zugehört? Du hast den ersten Schritt gewagt, das ist großartig." lächelte Luke und hob mich hoch.

Erschrocken hielt ich mich an seinen Schultern fest. Er drehte sich, wirbelte mich dadurch im Kreis. Lachend schlug ich gegen seine Schultern. "Lass mich wieder runter! Mir wird schwindelig!"

Mein Lachen steckte ihn an. Er hob mich auf sein Bett. "Siehst du Sina? Du brauchst keine Angst vor einem Körper zu haben. Du hattest gerade direkten Kontakt zu meiner Brust und es hat dich nicht gestört." Er hatte Recht.

"Du musst dich in der Nähe deines Partners nicht unwohl fühlen. Egal wie viel Kleidung ihr anhabt." meinte Luke. Ich hüpfte von seinem Bett runter.

"Aber das ist ja nicht das einzige Problem." gab ich zu bedenken. "Dann arbeiten wir uns einfach Stück für Stück hoch. Schließlich hast du einen Fuck-Boy an deiner Seite, der dir hilft."

Ich schmunzelte. Seinem Ruf wurde er eigentlich jetzt gerade so gar nicht gerecht.

"Ziehst du dich auch aus oder zieh ich mich wieder an?" scherzte Luke. Beleidigt schlug ich ihm gegen die Brust.

"Was spricht denn dagegen?" lachte Luke bloß. "Dass ich mich nicht vor jedem ausziehe."

"Hat Dylan dich schonmal nackt gesehen?" fragte er jetzt ein bisschen ernster. "Luke." "Du hast dich bei ihm offensichtlich nicht wohl gefühlt. Hat er dich dazu gebracht, dich trotzdem vor ihm auszuziehen?"

Ich setzte mich aufs Bett und faltete meine Hände ineinander. "Einmal, da wollte er mich, also da unten, er wollte mich befriedigen. Ich hab gesagt 'Ich weiß nicht' und er hat meinen Pulli hochgezogen." Luke setzte sich neben mich.

"Als er seine Hand an meinen BH gelegt hat hab ich irgendwie Panik bekommen und bin aufgestanden. Seitdem haben wir nichts mehr wirklich erotisches oder sowas gemacht." erzählte ich.

Luke legte seine Hand auf meine Schulter. "Ich werde mit dir nur das tun, was du auch wirklich willst. Sobald es dir zuviel wird kannst du mich schlagen und wir vergessen, dass ich dir helfen will mit dem."

Verbotene Liebe | BoyXManOpowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz