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Daniel P.O.V

Von Schmerzen geweckt werden, auch was geiles. Schilf saß neben mir an seinem Laptop. Als ich mich aufrichtete klappte er diesen sofort zu und drehte sich zu mir.

"Schauen Sie Pornos während ich hier penne?" fragte ich. Er schmunzelte. "Nein, das nicht. Wie geht es Ihnen?" Ich zuckte mit den Schultern.

In seinem Blick, da lag dieser ewige Mitleid. Dann hat er das Video also wirklich gesehen. Na großartig.

Ich lehnte mich nach hinten und sah kurz an mir runter. Halbnackt, überall Pflaster und Wunden, einen guten Eindruck machen konnte ich ja wohl.

"Ihre Kleidung ist in der Wäsche, Sie können Sachen von mir haben, wenn Sie wollen." bot Schilf an. Der war ja sogar jetzt so überfreundlich dass man fast kotzte. "Passt schon."

"Erzählen Sie mir, was passiert ist?" fragte er vorsichtig. "Bin halt zusammen geschlagen worden." murmelte ich. "So etwas passiert doch nicht einfach so." "Mir schon."

Er seufzte. "Ich habe gesehen, wie Sie in das Auto eines Mannes gestiegen sind." Spioniert der mir jetzt hinterher? Dieser Vollidiot, wenn Sandro ihn gesehen hätte!

Er schob die Decke etwas nach unten, legte damit meine Brust frei. "Ich hatte Angst um Sie, Hampton. Der Gedanke, dass Ihnen etwas zugestoßen sein könnte..." murmelte er und strich ein paar der Kratzer nach.

Seine Berührungen waren sanft, zurückhaltend und irgendwie angenehm.

"Was ist los Hampton? Was versuchen Sie so sehr zu verstecken?" Ich fühlte mich, als würde ich gleich losheulen. Mein Blick ging zur Decke.

Zu viel. Ich versuchte zu viel zu verstecken.

Schilf stand von seinem Stuhl auf, um sich kurz darauf neben mich zu knien. "Wissen Sie, was mir aufgefallen ist?" fragte er auf einmal.

Ich brummte nur fragend. "Ich habe Sie bisher noch nie laut lachen hören." Wie kommt der denn jetzt darauf? Unwissend, was ich antworten sollte zuckte ich mit den Schultern.

Ohne irgendwas zu sagen setzte er sich auf meine Hüfte und griff nach meinen Armen. "Wehe!" knurrte ich. Er strich meine Seite entlang, bis ich an einer Stelle aufzuckte.

Ich konnte mich nicht wehren. Meine Schmerzen waren zwar kaum bemerkbar, aber allein unsere Position machte es mir unmöglich, irgendwie aufzustehen.

"Schilf!" Er kiztelte mich mit der einen Hand, während er mit der anderen meine Arme festhielt.

Meine anfänglichen Versuche, mein Lachen zu unterdrücken versagten richtig schnell. Schilf amüsierte sich natürlich prächtig. "Bitte, ich krieg keine Luft." Endlich stoppte er.

"Sie haben ein wirklich schönes Lachen." meinte Schilf. Er saß immer noch auf meiner Hüfte. "Klappe." murmelte ich.

Leicht lachend ging er wieder von mir runter. "Sie haben sicherlich noch nichts gegessen. Ich bringen Ihnen Ihre Klamotten, dann wird sich Thomae nicht beschweren, wenn Sie sich etwas zu Essen holen."

"Unter einer Bedingung." meinte ich und setzte mich auf. Abwartend sah Schilf mich an. "Sie lassen dieses 'Sie'. Ich bin nicht Siebzig und es klingt weird." Schmunzelnd stimmte er zu.

Na endlich. Ich kenne keinen Menschen, der es ernsthaft feiert, gesiezt zu werden. "Ich werde dann duschen gehen, wenn das nicht stört." Stumm zuckte ich mit den Schultern.

Ist doch seine Wohnung, kann er ja drin machen, was er will.

Schilf brachte mir meine Klamotten und verschwand dann auch schon in seinem Badezimmer. Während ich mich anzog rief ich Jan an.

"Du lebst." begrüßte der mich freundlich. "Als würde Sandro seinen besten Mann umbringen. Hör zu, ich halte mich kurz. Schilf hat meinen Arm gesehen und so wie es aussieht beschäftigt er sich damit."

Ich hatte es schon gesehen, als er seinen Laptop zugeklappt hat. 'Abhängigkeit bei Jugendlichen' was ein Schwachsinn.

"Und was ist dein Plan?" fragte Jan. "Ich hab keinen. Bisher gibt er sich noch damit zufrieden, dass ich ihm keine Antwort gebe, aber wer weiß, wie lange noch." antwortete ich.

"Willst du meine Meinung hören?" Wollte ich das jemals? "Schieß los." verlangte ich. "Er ist kein Arschloch. Für mich wirkt er sogar wie ein ganz guter Kerl. Die Art von Mensch, die Lehrer geworden ist, um Menschen etwas beizubringen, weißt du?"

Verstehend brummte ich, während ich mich auf dem Weg in die Küche machte.

"Die Zwillinge finden ihn auch ganz in Ordnung. Luke ist ja sowieso Fan von jedem, der bei seinen bescheuerten Späßen mitmacht. Außerdem, ich glaube, Schilf tut dir gut."

Auf der Ablage standen Brote und all sowas. Frech schnappte ich mir eines und lehnte mich gegen die Ablage.

"Kann sein, was weiß ich. Wahrscheinlich bleib ich die Nacht hier, keine Ahnung, wie ich nach Hause komme." Jan lachte kurz.

"Schilf wollte dich sowieso hier behalten. Viel Spaß bei ihm." Ich verabschiedete mich von der Nervensäge.

Menz kam in die Küche. "Du bist ja immer noch hier." Ich zuckte mit den Schultern. Was soll ich auch darauf antworten. "Leonard ist ein guter Mensch und ein guter Lehrer, wag es nicht, ihm das kaputt zu machen!"

"Ich esse nur, den Schwanz in die Kehle können Sie ihm ja schieben." murrte ich. "Ich warne dich Daniel. Du hast schon genug Menschen ihr Leben ruiniert."

Verbotene Liebe | BoyXManWhere stories live. Discover now