Ein Schlussstrich für immer?

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Ich war immer noch geschockt von gerade. Er kann doch nicht einfach mit mir Schluss machen. Nicht nach alldem was ich durchmachen musste. Was soll denn aus mir werden? Ich kann doch nicht einfach zurück zu meinen Eltern gehen. Mein Vater erschlägt mich. Außerdem bin ich dann die Schande der ganzen Familie. Bin ich doch eh schon. Ich habe geholfen Meltem aus dem Land zu bringen und in der Ehe meiner Schwester habe ich mich auch eingemischt. Es ist ja alles meine Schuld, dass ihre Kinder jetzt in einer Pflegefamilie sind. Einfach alles ist meine Schuld. Ich kann da nicht zurück. Außerdem liebe ich Mehmet und will hier gar nicht weg. Warum gibt er alles auf? Warum gibt er uns auf?

Das kann ich einfach nicht so hinnehmen. Nein, er soll mir einen vernüftigen Grund nennen und mir ins Gesicht sagen, dass er mich nicht liebt. Das er nichts für mich empfindet. Er soll es mir ins Gesicht sagen und dann lass ich es auch beruhen und ich ziehe hier aus. Auch wenn ich dann nicht weiß wohin. Aber dann akzeptiere ich das. Ich ging nach unten und suchte ihn. Aber ich fand ihn nicht. Ich habe echt überall nachgeschaut sogar in diesen Keller. Aber nichts, als sei er vom Erdboden verschluckt. Also rief ich ihn auf seinen Handy an aber da ging nur die Mailbox dran. Wo ist er denn so schnell hin?

"Du hast mich angerufen?", sagte eine Stimme hinter mir. Die Stimme, die ich nur allzu sehr kannte.

"Ja habe ich. Wo warst du? Ich habe das ganze Haus abgesucht", fragte ich ihn daraufhin.

"Spazieren und was willst du von mir?", fragte er kalt. Dieses kalte in seiner Stimme brach mir mein Herz.

"Ich will mit dir reden. Das gerade war doch nicht dein ernst", erwiderte ich traurig.

"Aisha, es ist mein ernst. Es ist das Beste. Du bist ohne mich besser dran", sagte er ernst.

"Sag mir, dass du nichts für mich empfindest und ich bin weg", forderte ich ihn auf und er starrte mich geschockt an.

"Aisha, dass kannst du doch nicht von mir verlangen", sagte er.

"Doch kann ich, sag es mir in die Augen und ich bin weg", erwiderte ich ernst.

"Wohin willst du dann bitte hin?", fragte er mich.

"Weiß ich noch nicht", sagte ich ehrlich.

"Weißt du nachher auch nicht, wenn ich es dir jetzt sage. Aisha, ich empfinde nichts für dich!", sagte er mir ernst und schaute mir in die Augen. Mein Herz hörte auf zu schlagen, dass dachte ich mir zumindestens. Das tat weh, ziemlich weh. Ich musste mich echt zusammen reißen nicht zu weinen. Am liebsten würde ich weinen und weggerennen von ihm. Eine Träne bahnte sich den Weg nach draußen.

"Okay dann weiß ich Bescheid", schluchzte ich und ging von ihn weg. Ich wollte nur noch hier weg. Wohin weiß ich noch nicht. Aber war mir egal. Die Hauptsache ist, dass ich hier weg komme. Ich rannte die Treppe hoch zu meinen Zimmer. Ich kramte einen Koffer aus den Schrank und packte die wichtigsten Sachen ein. Ich wollte nicht weinen aber ich konnte es einfach nicht zurück halten. Ich habe nie gedacht, dass ich ihn nichts bedeute. Ich bin für ihn nichts. Ein Niemand. Ich habe ehrlich gesagt eine andere Antwort erwartet oder eher erhofft. Aber was habe ich erwartet? Das er mir sagt, dass er mich liebt wie in ein Liebesfilm und mir dann um den Hals fällt? Sowas passiert nicht im realen Leben. Davon träumt jeder. Der Prinz und die Prinzessin gehören zusammen. Er kämpft um sie und sie sind glücklich bis zu ihr Lebensende. Was für ein Quatsch. Als ich meinen Koffer gepackt hatte, ging ich die Treppe wieder runter zur Tür. Ich öffnete sie und lief raus.

"Jetzt mach dich doch nicht lächerlich, wo willst du denn hin?", rief mir Mehmet hinterher.

"Weg von dir und diesen Haus", schrie ich unter Tränen und lief auf die Straße. Ich konnte nichts mehr sehen, da mir meine Tränen die Sicht nahmen. Plötzlich hupte ein Auto. Ich rieß meine Augen auf und sah genau ein Auto auf mich zukommen. Ich war wie erstarrt. Ist das jetzt mein Ende?

"Aisha!", schrie Mehmet plötzlich und rannte auf mich zu. Vor meinen Augen lief mein scheiß Leben ab. All die Schläge von meinen Vater. Die harte Erziehung einfach alles. Meine Hochzeit, Ali, wie er mich würgte alles. Das Auto kam immer näher. Immer noch war ich wie erstarrt. Alles lief in Zeitlupe ab. Ich hörte Mehmets Schreie und sah das Auto auf mich zu kommen. Ich hatte noch einen letzten Gedanken, warum ist Mehmet so besorgt um mich wenn ich ihn doch nichts bedeute? Dann war plötzlich alles schwarz.

Bin ich jetzt tot?

Der Traum von FreiheitWhere stories live. Discover now