Der Traum von Freiheit

Meltem

So dieses ist ein kurzes Kapitel aus Meltems Sicht :)

Für alle die nicht mehr wissen wer Meltem ist. Sie ist die kleine Schwester von Aisha und Ayla, die mit 14 verheiratet werde sollte, die die Aisha geholfen hat.

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Meltems Sicht:

Jetzt bin ich schon eine ganze Weile hier in Australien. So weit weg von meiner Familie. Ich vermisse sie so sehr. Hier in meiner "neuen" Familie ist alles anders. Die Kultur und alles einfach. Ich muss mich zwar nicht mehr in Klamotten verstecken aber wohl fühle ich mich alleine nicht. Ich kann hier mit niemanden reden. Über meine richtige Familie oder meinen Gefühlen.

Ich bin hier alleine mit allen. Keiner mag mich hier. Nicht mal meine "neuen" Geschwister. Vielleicht auch, weil ich nicht viel mit ihnen rede.

Ich danke ja meine Schwester Aisha, dass sie mir geholfen hat. Aber hier bin ich auch nicht glücklich. Okay mir ist klar, dass ich mich in Deutschland auch nicht wohl gefühlt hätte. Dort mit einen vielleicht doppelt so alten Mann verheiratet zu sein.

Meine Schwester Ayla hat einen Schläger geheiratet. Nur Aisha hatte Glück mit Mehmet. Vielleicht hätte ich ja auch einen so wie Mehmet geheiratet. Oder einen wie Ali. Nein ich möchte gar nicht verheiratet sein. Ich will ein glücklicher Teenager sein und vielleicht werde ich es ja hier oder ich kann irgendwann wieder zurück nach Deutschland. Das hoffe ich, zu MEINER wahren Familie. Zu meinen Schwestern und meiner Mutter. Über meinen Vater will ich gar nicht reden. Er behandelt uns und unsere Mutter auch wie Dreck. Er versteht uns einfach nicht. Es zeigt doch alles, dass er mich verheiraten will. Mit 14.

Das ist doch kein Vater. Ein Vater kümmert sich und sorgt sich um seine Kinder. Mein Vater oder eher unser Vater will uns einfach nur loswerden und die Kohle kassieren, die er für die Hochzeit bekommt. Wie kann man nur so herzlos sein? Egal will ich mich nicht länger drüber aufregen. Mein Vater wird sich nie ändern und Punkt.

Ich kann froh sein, dass ich so eine nette Schwester habe, die mir hilft. Ich will gar nicht wissen, was mein Vater mit ihr gemacht hat. Sie wurde bestimmt bestraft. So wie mein Vater es immer nennt. Hoffentlich geht es ihr und Ayla gut.

Wie soll es nur weitergehen? Hier bin ich nicht glücklich und in Deutschland werde ich verheiratet. Ich kann doch nicht hier auf ein Wunder hoffen. Ich kann doch nicht ewig in einer fremden Familie wohnen. Ich muss doch irgendwie Aisha helfen. Sie will die Frauen helfen, die verheiratet werden. Sollte ich zurück nach Deutschland?

Man hat mir gesagt, dass ich wenn ich will immer wieder nach Hause kann. Soll ich es wagen? Aber damit hat Aisha vielleicht alles umsonst gemacht. Aber ich muss ihr doch helfen. Sie hat mir auch geholfen.

Was soll ich nur jetzt machen?