So viele Gedanken

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Egal erst mal aus diesen Krankenhaus raus. Ich hasse immer diesen sterilen Geruch. Aber wer mag ihn schon. Ich schaute auf mein Handy, ich hatte eine Nachricht von Dilan.

"Hey Aisha, wie hätte ich dich auch vergessen können. Es freut mich, dass du mir geschrieben hast", laß ich Dilans Nachricht.

"Ja wenn du mir deine Nummer gibst, schreibe ich dir auch", schrieb ich zurück, packte mein Handy wieder weg und machte mich auf den Rückweg.

Ich kann meine Schwester doch nicht im Stich lassen? Ich weiß einfach nicht, was ich machen soll.. Ich kann ja ersteinmal Mehmet fragen vielleicht hilft sein Freund uns ja gar nicht. Dann hat sich das Thema auch gegessen. Hoffe ich doch. Aber wenn meine Schwester noch länger unter den Einfluss von Ali steht, wird sie es das nächste Mal schaffen sich umzubringen. Das kann ich doch nicht zulassen. Ich würde Schuldgefühle haben, weil ich nichts gemacht habe. Aber warum wird mein Vater denn nicht endlich wach? Wir leben im 21 Jahrhundert. Mann kann doch mal diese doofen "Regel" ändern. Langsam regt es mich tierisch auf, dass keiner den Mund aufbekommt. Mir kommt es vor, dass ich die einzige bin, die hier was ändern will. Wenn mir nur einer helfen würde. Es wollte mir zwar schon mehrere helfen aber ich kann mit Deutschen doch nicht darüber reden. Oder doch? Vielleicht sollte ich an der Öffentlichkeit gehen? Das wär zwar eine Idee aber ich bin dan tot und das hilft uns nicht wirklich weiter. Gibt es denn keine andere Lösung? Nein gibt es nicht! Das ist unser Schicksal. Die jungen Mädchen heiraten Männer, die sie nicht kennen und schenken ihnen Kinder. Bei manchen herrscht Gewalt aber bei manchen ist es ein ganz normales Leben alle sind glücklich aber halt nicht alle und denen möchte ich gerne helfen. Hat nicht jeder das Recht glücklich zu sein oder zu werden? Jeder hat es verdient. Okay sagen wir fast jeder. Menschen die anderen Menschen Gewalt antun nicht! Irgendwann kam ich wieder Zuhause an und natürlich hatte ich den Schlüssel vergessen mit zunehmen.Hoffe ich mal, dass Mehmet schon von der Arbeit da ist. Die Chance ist sehr gering aber es kann natürlich sein. Ich klingelte also. Vergebens. War natürlich klar, dass ich nicht einmal Glück habe. Okay mit Mehmet habe ich eigentlich einen guten Mann an meiner Seite. Ich hätte jeden bekommen können. Ich könnte mir gar nicht vorstellen, wenn ich so einen heiraten musste wie Ali. Ne ich denke es wäre die Hölle. Vielleicht sollte ich mich mal bei Mehmet bedanken. Es ist zwar klar, dass er nicht alles richtig gemacht hat. Aber wer macht das schon? Kein Mensch ist perfekt. Ich bin es auch nicht! Auch wenn manche es denken. Ich bin alles andere als perfekt. Aber ich habe gerade ein anderes Problem. Wie soll ich rein kommen? Oder eher wo soll ich denn jetzt hin? Bei Milan kann ich mich nach der letzten Nummer nicht mehr sehen lassen. Er wollte mir nur helfen und was mache ich, ich schmeiße ihn danach aus dem Haus. Aisha so wurdest du nicht erzogen. Aber ich war einfach mit der Situation überfordert. Ich bin erst 16 und meine große Schwester lag bewusstlos vor meiner Tür. Okay eher gesagt in meiner Tür. Ne hört sich auch komisch an. Egal ihr wisst was ich meine. Ich holte mein Handy raus und ich hatte wieder eine Nachricht von Dilan.

"Warum? So klar ist es nun auch nicht", schrieb er.

"Doch bei mir schon. Was machst du eigentlcih gerade? Hast du vielleicht Zeit? Ich habe mich aus dem Haus ausgesperrt und komme nicht mehr rein", schrieb ich ihn.

"Du hast dich echt ausgesperrt? Ich habe gerade Zeit soll ich dich abholen?", schrieb er dann auch sofort zurück. Wartet er auf meine Antworten oder ist er einfach nur die ganze Zeit am Handy?

"Wenn es keine Umstände macht dann gerne", schrieb ich.

"Okay. Ich muss nur deine Adresse wissen", schrieb er. Ich schrieb ihn meine Adresse und warte jetzt auf der Treppenstufe auf ihn. Und ich habe immer noch keinen Schimmer, was ich mit meiner Schwester machen soll. Sie kann doch ihre Kinder nicht bei fremden Menschen lassen. Wer weiß was sie mit ihnen machen. Man hört vieles. Kinder gehören zu ihrer leiblichen Mutter. Aber wird das Jugendamt ihr überhaupt die Kinder wieder geben? Sie wollte sich umbringen. Daran habe ich ja noch gar nicht gedacht.

"Na Schönheit, wieder in Gedanken", rieß mich Dilan aus den Gedanken.

"Dilan, danke das du gekommen bist", erwiderte ich und umarmte ihn.

"Natürlich. Ich habe gesagt ich helfe dir, wenn du ein Problem hast", sagte er.

"Ja aber nicht jeder hält sein Wort und es hätte ja sein können, dass du es schon vergessen hast", entgegnete ich.

"Ich vergesse doch nicht, was ich dir versprochen habe", sagte er und schaute mir eindringlich in die Augen.

"Danke, du bist echt der einzige, der im Moment überhaupt für mich da ist", erwiderte ich und legte meinen Kopf auf seine Schulter. Wir saßen zusammen auf der Treppenstufe.

"Ach, bestimmt nicht. Deine Familie ist auch immer für dich da", sagte er. Mir war klar, dass er mich nur aufmuntern wollte aber es klappte irgendwie nicht. Meine Familie und für mich da? Nein ich muss für meine Familie da sein. Zumindestens für Meltem und Ayla.

"Aisha, was ist denn los? Du siehst so durcheinander aus. Wie gestern schon gesagt, kannst du mir vertrauen", sagte Dilan liebevoll. Womit habe ich ihn nur verdient? Ich werde ihn so wie Milan einfach von mir wegstoßen und vereckeln. Die Wahrheit über mein ganzes Leben kann ich ihn nicht sagen. Ich würde ihn nur damit in Gefahr bringen und das wollte ich auf keinen Fall.

"Ne alles gut. ich überlege nur was ich jetzt machen soll", log ich ihn an. Ich wollte ihn nicht anlügen aber hatte ich denn eine andere Wahl? Ja hatte ich ihn die Wahrheit sagen. Nein das konnte ich einfach nicht. Ich kann keine unschuldigen Leute damit reinziehen, sagte mein Verstand und mein Herz.

"Wie wärs wenn wir ein Eis essen gehen", schlug Dilan vor.

"Okay, dass ist eine gute Idee", sagte ich daraufhin.

Dilan stand auf und half mir hoch. Dann stiegen wir in sein Auto und fuhren Richtung Stadt.

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Ich hoffe euch gefällt das Kapitel :)

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Der Traum von FreiheitWhere stories live. Discover now